Abstimmung 28. September

ÖV billiger, Laubbläser verboten: So hat Zürich abgestimmt

Am Sonntag hat die Stadtzürcher Stimmbevölkerung wegweisende Entscheidungen getroffen: Das ÖV-Abo wird deutlich günstiger, das Parkieren teurer, benzinbetriebene Laubbläser werden verboten und in Oerlikon entsteht ein gigantisches Sportzentrum.

Ein Mann bedient einen Laubbläser
Elektrische Laubbläser sind künftig nur noch von Oktober bis Dezember erlaubt, benzinbetriebene Geräte sind ganz verboten. (Bild: Unsplash)

Am Sonntag hat die Stadtzürcher Stimmbevölkerung über sechs kommunale Vorlagen entschieden. Auf kantonaler Ebene stand das Energiegesetz zur Abstimmung. Die Ergebnisse:

ÖV-Abo kostet neu 365 Franken im Jahr

Ein klares Ja gab es für eine Vergünstigung des ÖV in Zürich: 63,13 Prozent der Stadtzürcher Stimmberechtigten stimmten für die SP-Initiative «VBZ-Abo für 365 Franken».

Damit kostet ein 2.-Klasse-Abo für die Zone 110 künftig 365 Franken pro Jahr für Erwachsene und 185 Franken für Kinder und Jugendliche. Der Stadtrat rechnet mit jährlichen Mehrkosten von bis zu 185 Millionen Franken, die SP geht von 110 Millionen aus.

Neue Parkkartenverordnung angenommen

Knapper war das Resultat bei der Parkkartenverordnung: 52,8 Prozent der Stimmberechtigten haben der neuen Parkkartenverordnung zugestimmt.

Bisher kostet eine Anwohnendenparkkarte 300 Franken und erlaubt unbegrenzt Parkieren in der blauen Zone. Künftig erhalten Anwohner:innen und Betriebe eine Karte nur noch, wenn sie keine privaten Parkplätze nutzen können; die Stadt kontrolliert dies stichprobenartig.

Neu richtet sich der Preis nach dem Fahrzeuggewicht: Elektroautos zahlen 30–40 Rappen pro Kilo, alle anderen 35–45 Rappen. Für das Gewerbe gilt eine separate Bewilligung: 1200 Franken für Ansässige, 1800 Franken für Betriebe von ausserhalb. Damit dürfen Gewerbefahrzeuge auch auf gebührenpflichtigen Parkplätzen und notfalls auf dem Trottoir parken.

Benzinbetriebene Laubbläser sind Geschichte

Ein klares Ja gab es für das Verbot benzinbetriebener Laubbläser in der Stadt Zürich: 61,7 Prozent stimmten dafür. Damit sind benzinbetriebene Geräte künftig auf Stadtgebiet verboten, elektrische Laubbläser dürfen nur noch von Oktober bis Dezember eingesetzt werden.

Oerlikon bekommt neues Sportzentrum

66,7 Prozent der Stimmberechtigten haben sich für ein neues Sportzentrum bei der Messe Zürich in Oerlikon ausgesprochen. Für 373 Millionen Franken entstehen ein Hallen- und Freibad, Eis- und Rasenspielfelder, ein Garderobengebäude, eine Sauna, Grünanlagen, ein Restaurant, ein Parkhaus sowie ein Werkhof. Der Baustart ist für Sommer 2027 geplant, die ersten Anlagen sollen 2031 eröffnet werden.

Sportanlage Juchhof wird saniert

80 Prozent der Stadtzürcher Stimmberechtigten haben sich für den Umbau der Sportanlage Juchhof ausgesprochen. Geplant ist der Bau eines dritten Garderobengebäudes sowie die Umwandlung von drei Naturrasenfeldern in Kunstrasen. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf 25,66 Millionen Franken.

Albisrieden erhält modernes Pflegezentrum

89,3 Prozent der Stimmberechtigten haben dem Bau des neuen Gesundheitszentrums Bachwiesen in Albisrieden zugestimmt.

Das Zentrum bietet derzeit 136 Personen spezialisierten Pflegeplatz. Das älteste der drei Gebäude, Haus A, wurde 1959 erbaut und entspricht nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Gesundheitszentrum. Für 92,4 Millionen Franken entsteht nun ein siebenstöckiger Neubau mit sechs Wohnbereichen.

Kanton Zürich: Anpassung des Energiegesetzes abgelehnt

59,5 Prozent der Stimmberechtigten im Kanton Zürich haben das Energiegesetz abgelehnt. Damit wird das Ziel «Netto-Null bis 2040» nicht ins Gesetz aufgenommen, es bleibt beim Verfassungsziel 2050.

Das Gesetz hätte Kanton und Gemeinden verpflichtet, Gebäude energetisch zu sanieren und auf klimafreundliche Fahrzeuge zu setzen. Die SVP hatte mit Unterstützung der FDP das Referendum ergriffen – und war damit nun erfolgreich.

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