Vom Rudern, Sonnenbaden und Parkieren: Der Mythenquai in Bildern
Ein durchgängiger Mythenpark soll die Grünflächen am linken Zürichseeufer verbinden. Zumindest will das die IG Seepärke, über deren Initiative am 3. März abgestimmt wird. Auf dieser Seeseite hat sich auch schon in den vergangenen 150 Jahren viel getan, wie ein Blick ins Archiv zeigt.
Am 3. März stimmt die Zürcher Stimmbevölkerung über die Volksinitiative «Mythen-Park» ab. Sie fordert die Planung eines zusammenhängenden Uferparks, der das Arboretum und die Rentenwiese mit dem Strandbad Mythenquai verbindet. Dafür soll der Mythenquai als Strasse aufgehoben werden.
Der Stadtrat und eine Mehrheit des Gemeinderats lehnen die Idee ab. Man teile den Wunsch eines durchgehenden Parks am linken Seeufer zwar, erklärte Stadträtin Simone Brander (SP), als das Projekt im Gemeinderat diskutiert wurde (wir berichteten). Die Massnahmen, die es bräuchte, um den Verkehr des Mythenquais zu verlagern, sieht man allerdings als unverhältnismässig oder nicht durchführbar an.
Eine Gemeinderats-Minderheit aus AL und Mitte hält die Initiative «trotz ihrem utopischen Erscheinen» für «umsetzbar, sofern der städtebauliche Anspruch nicht dem Autoverkehr untergeordnet wird», wie es in der Abstimmungspublikation heisst. Sie stehe in der Tradition der Schaffung der Quaianlagen in den 1880er-Jahren, mit denen grosszügige Freiräume zum See hin erstellt wurden.
Doch wie sah es am linken Seeufer aus, als die Quaianlagen neu errichtet wurden? Und was hat sich dort seither getan? Werfen wir einen Blick zurück.
Seit die Stadt mit dem Bau der Quaianlagen an den See heranrückte, wurde das linke Seeufer immer wieder geprägt von grossen Ausstellungen. Hier fand ein grosser Teil der Schweizerischen Landesausstellung 1939 statt, von der die Landiwiese ihren Namen hat. 1947 folgte die Zürcher Kantonale Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung Züka. Im Rahmen der Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit SAFFA 1958 entstand die gleichnamige Insel vor der Landiwiese, ein Jahr später der Wabengarten und das Seerestaurant am Hafen Enge für die Schweizerische Gartenbau-Ausstellung.
Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung am 3. März stehen zwischen Arboretum und Landiwiese in den nächsten Jahren Veränderungen an. So plant die Stadt anstelle der heutigen Parkplätze am Hafen Enge einen eher minimalistisch gehaltenen Park.
Auch das angrenzende Areal rund um das Strandbad Mythenquai, die Sukkulentensammlung und die Bootshäuser der Ruderclubs will die Stadt umbauen. Hier sollen möglichst viele Parkplätze verschwinden, die Sukkulentensammlung womöglich an einen neuen Ort in der Nähe umziehen. Diese Planungen waren der Ausgangspunkt für die Idee des Mythenparks: In ersten Visualisierungen einer möglichen Umsetzung bildete ein neues, gläsernes Gebäude das Zentrum des Parks. In ihm hätten laut den Initiant:innen sowohl die Sukkulentensammlung, die Volière, die sich heute im Arboretum befindet, als auch ein Schmetterlingshaus Platz.
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