Klima-Briefing im März: Im Zeichen des Krieges

Das Klima-Briefing ist der monatliche Newsletter über Klima-Themen aus Zürich und der Welt. Was uns im März 2022 beschäftigt hat: Der Kanton verkündet seine Klimastrategie, die Auswirkungen des Krieges betreffen auch das Klima – und sind nicht nur negativ – und der Bundesrat will keine Klima-Taskforce.

Klima-Briefing Illu
Illustration: Zana Selimi

Es ist schon eine Weile her, aber vielleicht kannst du dich noch an die Frage erinnern, die ich beim letzten Klima-Briefing zu Beginn gestellt hatte: «Wenn die Schweizer Stimmbevölkerung darüber abstimmen müsste, ob wir unseren Strombedarf künftig mit neuen AKW sichern sollen, was wäre deine Meinung?» Die Menschen, die das Klima-Briefing als Newsletter erhalten haben, hatten die Möglichkeit, darüber abzustimmen. (Du willst es auch lieber als Mail? Hier anmelden.) Die Antworten dazu will ich natürlich auch dir nicht vorenthalten. Ingesamt stimmten 246 Personen ab. Knapp 80 Prozent der Teilnehmenden wollen keinen neuen AKW in der Schweiz, 15 Prozent sagen «Ja» und knapp sechs Prozent wissen noch nicht, was sie auf ihren Stimmzettel schreiben würden.  Momentan sieht es aber nicht danach aus, als ob diese oder eine ähnliche Vorlage vors Schweizer Stimmvolk kommt – denn durch den Krieg in der Ukraine werden die Karten neu gemischt. Ja, wer hätte gedacht, dass auch einen Monat nach dem Beginn der russischen Invasion leider kein Ende in Sicht ist? Ich nicht. Oder vielleicht habe ich es auch einfach nur gehofft. So oder so: Der Krieg hat auch Auswirkungen auf die Klimapolitik; und das nicht nur im negativen Sinne. Aber dazu später mehr.

Übeltäterin Landwirtschaft

Zuerst möchte ich Herrn Martin Neukom, den grünen Baudirektor des Kantons Zürich, zitieren: «Es ist ein ambitioniertes Ziel», sagte er vergangenen Dienstag an der Pressekonferenz zur «Langfristigen Klimastrategie». Und irgendwie kamen mir diese Worte sehr vertraut vor. Dir auch? Wir täuschen uns nicht: Der Zürcher Stadtrat hatte im April 2021 ebenfalls den Ausdruck «ambitioniert» verwendet, als er Netto-Null bis 2040 ankündigte. Anders als die Stadt nimmt es der Kanton jedoch nicht so genau mit der Jahreszahl; zwar werde man versuchen, die Klimaneutralität bis in knapp zwanzig Jahren zu erreichen, es könne aber auch sein, dass es 2050 wird. Grund dafür seien unter anderem die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft, die nicht vollständig vermieden werden können, so Neukom. Es brauche technologische Lösungen, um das CO2 der Atmosphäre dauerhaft zu entziehen oder zu speichern, und bis wann dies praktikabel sei, liege nicht im Einflussbereich des Kantons. Der Bund steht ebenfalls auf der Bremse: «Die Schweizer Landwirtschaft emittiert gleich viele Treibhausgase wie der Luftverkehr. Die Emissionen stagnieren seit fünfzehn Jahren», schrieb die NZZ vor ziemlich genau einem Jahr. Der grösste Teil entstehe im Magen der Kühe, beim Wiederkäuen. Ein Problem, das sich nicht so einfach lösen lässt – es sei denn, wir alle stellen unsere Ernährung um. Oder reden mal ein ernstes Wörtchen mit den Kühen. Ein konkreter Plan liegt jedenfalls bis jetzt noch nicht vor. Darüber diskutiert wird allerdings in gewissen Kreisen schon: So wurde beispielsweise am 10. März der erste Prix Climat zum Thema Landwirtschaft verliehen. Sechs innovative Betriebe waren nominiert, gewonnen hat «SlowGrow». Die Gemüsebäuer:innen betreiben sogenannte Mosaiklandwirtschaft im Zürcher Oberland. Es scheint also doch vorwärts zu gehen; jetzt muss es nur noch auf das politische Parkett gelangen.

Denn das Motto der Regierungen scheint klar: «Was du heute nicht kannst besorgen, verschiebe auf morgen.» Eigentlich ginge das Sprichwort andersherum. Immerhin besteht in anderen Bereichen Hoffnung, zeigt die Klimastrategie des Kantons. Und auch hier orientiert er sich an der Stadt: Der Gebäudesektor und die Mobilität seien die grössten Hebel, um in die Richtung einer klimaneutralen Zukunft zu kommen, heisst es. Bei ersterem weise das neue Energiegesetz den Weg, so Neukom. Aufgrund dessen werden in den nächsten Jahren die meisten der aktuell rund 120'000 Öl- und Gasheizungen durch klimaneutrale Heizungssysteme ersetzt. Im Bereich des Verkehrs sollen E-Autos ein Teil der Lösung sein, weshalb der Kanton den Ausbau der Ladestationen für Elektroautos mitfinanzieren will.

Und plötzlich wollen alle E-Autos

Der Stadt Zürich kommt das ganz gelegen: An der Gemeinderatssitzung von vor zwei Wochen stimmten die Parlamentarier:innen über eine Vorlage ab, welche die Förderung von Elektroautos gesetzlich verankern soll. Konkret geht es dabei um die Nutzung des öffentlichen Grunds durch Ladestationen, die bis jetzt nicht einheitlich geregelt sei. Ausser den Grünen stimmten alle Parteien für die Vorlage, weshalb der nächste Schritt nun beim Stadtrat liegt. Tatsächlich war das Laden von E-Autos in der Vergangenheit regelmässig Gegenstand von Diskussionen, die sich unter Umständen bis vors Gericht ziehen. So musste beispielsweise ein St. Galler Elektroauto-Fahrer seine «Zapfsäule» in der Garage wieder entfernen, die er auf eigene Kosten installiert hatte. Der Grund: Eine solche Anpassung sei ein baulicher Eingriff, und darüber dürfe der:die Stockwerkeigentümer:in entscheiden, führt die NZZ am Sonntag aus.  Obwohl diese Hürde vorliegt, setzen immer mehr Automobilist:innen auf die elektrische Variante. Gemäss einer Marktanalyse von TCS lag der Anteil an «Fahrzeugen mit Alternativantrieb» (dazu gehören auch Hybride) bei den Neuzulassungen im November 2021 bei 51 Prozent. Und auch der Anteil an reinen E-Autos würde stärker ansteigen als erwartet. DerUkraine-Krieg verstärke den Boom nun noch mehr, so der Automobil-Experte Kurt Egli gegenüber Nau. «Die Nachfrage nach E-Autos wird wegen der hohen Benzinpreise beflügelt. Ich gehe sogar von einem deutlichen Sprung aus», mutmasst Egli. Die Firmen wollen deshalb ihr Angebot deutlich anpassen. Bereits vor einem Jahr kündigte beispielsweise Volvo an, dass bis in drei Jahren die Hälfte aller produzierten Autos elektrisch sein sollen, bis 2030 dann alle (FAZ). Obwohl viele Automarken nun auf den Zug aufspringen, bleibt Tesla ungeschlagen. Deshalb: Ab nach Europa! Auf dem Gelände in Berlin, wo vorher übrigens ein Wald stand, wurde innerhalb von zwei Jahren eine «Gigafactory» gebaut. So bezeichnet jedenfalls das SRF die neue Tesla-Fabrik. Am 22. März wurde diese eröffnet – mit Elon Musk und dem Kanzler Olaf Scholz als Stargäste. Schmunzeln musste ich, als dieser nette, junge Herr (rechts im Bild) in der Tagesschau auftauchte:

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(Quelle: Screenshot Tagesschau SRF)

Der Krieg in der Ukraine scheint also in gewissen Massen auch Dinge positiv zu verändern (das liest sich sehr falsch). Denn die Schweiz bezieht nach wie vor einen Grossteil ihres Gases aus Russland – laut SRF knapp 50 Prozent. Würde Russland also den Hahn zudrehen, hätte das verheerende Auswirkungen auf die Schweiz, warnt eine CS-Ökonomin im Blick. Immerhin heizen noch immer 20 Prozent der Schweizer Haushalte mit Gas. «Durch diesen Winter kommen wir noch. Das Problem wäre der nächste Winter», sagt die Ökonomin. Auch Zürich wäre dann davon betroffen. Momentan sei die Versorgungssicherheit jedoch noch gewährleistet, schreibt das Unternehmen energie360°, das zu grössten Teilen der Stadt gehört,  auf seiner Webseite. Doch der Winter 2022/2023 könne zu einem Problem werden. Deshalb will die Energieministerin Simonetta Sommaruga die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas so schnell wie möglich senken.  Zumal es auch eine ethische Komponente gibt. So schreibt ein Watson-Journalist: «Die Schweiz finanziert mit seiner Abhängigkeit von russischem Gas und Öl Putins Krieg mit und bringt sich somit selbst in die Bredouille.» Neben diesem Vorwurf führt er in seinem Beitrag aus, dass der Krieg entweder die Energiewende in der Schweiz vorantreibenkönnte, oder unser Land zurück in die Atomkraft führt. Denn, wie im Klima-Briefing aus letztem Monat bereits erwähnt, setzt der Bundesrat lieber auf Reserve-Gaskraftwerke als auf erneuerbare Energien. 

Viele Wärmepumpen, wenig Zeit

Einigen Hauseigentümer:innen geht es zu langsam, sie wollen nachhaltiger heizen. In den letzten Wochen hat es einen regelrechten Run auf Wärmepumpen gegeben, melden verschiedene Medien (z.B. Tages-AnzeigerNZZ). Bereits im vergangenen Jahr sei die Anzahl eingebauter Wärmepumpen in der Schweiz auf einen neuen Rekordwert gestiegen:33’700 Wärmepumpen wurden laut der Zeitung 2021 installiert. Gesamthaft seien rund 400'000 in Betrieb.

Und auch Zürcher Hauseigentümer:innen setzen vermehrt auf die nachhaltigere Heizform. Baudirektor Neukom spricht gegenüber dem Tages-Anzeiger von 4'000 Gesuchen, die den Kanton um finanzielle Unterstützung bitten. Und das, obwohl das geänderte Energiegesetz vermutlich erst kommenden Sommer in Kraft tritt. Stephan Peterhans von der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz sieht jedoch nicht die Finanzierung, sondern den Fachkräftemangel als grösste Herausforderung. Eine Ausbildung zur Heizungsinstallateurin hat vielleicht also mehr Zukunft als mein jetziger Job.

Diese Aussage wäre dem Bündnis Strike for Future wohl ein Dorn im Auge. Der Zusammenschluss von Klimastreik, Gewerkschaften sowie feministischen und sozialen Organisationen will nämlich genau das Gegenteil: Weniger arbeiten im Namen des Klimas. Letzten Dienstag informierten sie darüber, weshalb eine radikale Reduktion der Arbeitszeit die Umwelt schützen könne. «Das im Kapitalismus konstant geforderte Wachstum hat zu einer Ausbeutung von natürlichen Ressourcen geführt. Je mehr produziert wurde, desto mehr stiegen die CO2-Emissionen und somit die Erderhitzung», so Anna Lindermeier vom Klimastreik. Welche anderen positiven Effekte eine Arbeitszeitverkürzung mit sich bringt, habe ich dir hier zusammengefasst. 

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«Wir wollen nicht nur zum Arbeiten leben», sagte Dominik Fitze, Jugendsekretär syndicom an der Pressekonferenz. (Bild: zVg)

Dass es höchste Eisenbahn ist, klimapolitisch vorwärts zu machen, muss ich dir wohl nicht erklären. Du weisst es, ich weiss es, Sommaruga weiss es und wahrscheinlich wissen es sogar einige SVP-Heinis, ja vielleicht sogar Roger von der Weltwoche. Trotzdem haben mich die neuesten Erkenntnisse des Weltklimarats IPCC geschockt und ich habe mich gefragt, ob ich jemals ein Kind auf diese Welt setzen möchte: Denn eigentlich sind wir viel zu spät dran. Die steigenden Temperaturen würden sich rascher auswirken und ihre Auswirkungen seien heftiger und umfassender, zitiert das SRF aus dem Bericht vom 28. Februar (dieser ist drei Tage nach dem letzten Klima-Briefing veröffentlicht worden). Man sei zwar bis zu einem gewissen Grad in der Lage sich vor den Wetterextremen zu schützen, doch global gesehen sind die Anpassungsmassnahmen laut den Forschenden ungenügend: Die Leidtragenden sind einmal mehr die ärmeren Regionen. Oder anders gesagt: «Fast die Hälfte der Weltbevölkerung, rund 3.5 Milliarden Menschen, in Verhältnissen, in denen sie sich kaum vor den Folgen der Erderhitzung schützen kann», schreibt das SRF.  Jedes Zehntelgrad zusätzliche Erwärmung wird die Lage verschärfen – und gewisse Folgen seien nicht mehr umkehrbar, heisst es im IPCC-Bericht. Als Beispiel nennen die Klimaexpert:innen die Wälder: Zwar würden mittlerweile viele Länder auf das Anlegen von Wäldern zur CO2-Kompensation setzen, doch die Folgen der globalen Erderwärmung würden diese wieder zunichte machen: Waldbrände haben zugenommen,Pflanzenschädlinge vermehren sich, Bäume sterben an zunehmenden Stress und tropische Wälder könnten wegen der steigenden Temperaturen und der Abholzung zu Savannen werden.

Um das Schlimmste zu vermeiden müsse die Erwärmung bei 1,5 Grad Celsius gestoppt werden. Viel Zeit bleibe dafür aber nicht mehr, so die Forschenden. Deshalb sei das aktuelle Jahrzehnt entscheidend: Gelinge das bis 2030 nicht, seien die Folgen für Menschheit und Planeten kaum absehbar. Der ETH-Forscher Andreas Fischlin zieht dabei auch die Schweiz zur Verantwortung: «Wenn Emissionsreduktionen im Ausland bloss dazu verwendet werden, in der Schweiz nichts zu machen, dann sind wir auf dem Holzweg», sagte er Anfang März im Interview mit der NZZ

Neuer Rekord in der Antarktis

So, nachdem ich bei dir mit diesen Neuigkeiten für ein schlechtes Gewissen gesorgt habe, weil du dich vermutlich über das schöne Wetter der vergangenen Wochen gefreut hast, setze ich noch einen obendrauf. Obwohl, Expert:innen wollen sich nicht ganz einig darüber werden, wie sehr der trockene Monat mit der Klimaerwärmung zusammenhängt. Vielleicht musst du also gar kein schlechtes Gewissen haben. Doch: So toll der März für deine Stimmung und meinen Hautton war, so problematisch kann es für die Umwelt werden, wenn es so weitergeht.

«Dürre-März auf Rekordkurs», titelt der Tages-Anzeiger, «Wo bleibt das Wasser am Weltwassertag?», fragt sich MeteoSchweiz. Der letzte grössere Regen fiel auf der Alpennordseite am 25. Februar, somit werde das vermutlich der niederschlagsärmste März seit knapp 70 Jahren. Im Vergleich zu den Problemen in der Antarktis sind wir noch mit einem blauen Auge davongekommen: Dort war es in den letzten Tagen nämlich40 (!!) Grad zu warm! Zwar hören sich minus 12 Grad für meine Ohren noch immer sehr kalt an, normal ist das jedoch für dortige Verhältnisse nicht und schlägt alle bisherigen Rekorde.

Was bedeutet das für die Welt, wenn es am Südpol zu warm wird? Reto Knutti von der ETH erklärt gegenüber SRF: «Am Südpol selbst passiert jetzt konkret nichts. Aber es ist auch an anderen Orten in der Antarktis sehr warm. Und allein in der Antarktis sind etwa 60 Meter Meeresspiegel gespeichert, in gigantischen Eismassen.» Wenn also nur ein kleiner Teil der Antarktis schmilzt, nicht im Zentrum, sondern am Rand, dann hätten wir ein grosses Problem, weil derMeeresspiegel steigt und viele Städte nahe am Meer liegen, so Knutti. Anders als beim trockenen März in der Schweiz sei die dortige Situation stark durch den Klimawandel bedingt. 

Kurz und knapp:



  • Weder der Bundesrat noch die nationalrätliche Umweltkommission wollen eine Klima-Taskforce für die Schweiz. Wie der Tages-Anzeiger berichtet, hat sich letztere vergangenen Dienstag gegen einen entsprechenden Vorstoss des Ständerats ausgesprochen. Die wissenschaftliche Beratung sei bereits in geeigneter Form sichergestellt: Mit der Plattform für Klimafragen, Proclim.Diese vernetze Wissenschaftler:innen mit unterschiedlichem Hintergrund und sei breiter abgestützt: «Die komplexen Fragen der klimatischen Herausforderungen können so besser beantwortet werden», so das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Trotzdem muss nun der Nationalrat weiter darüber entscheiden.
  • Die Klimabewegung wird radikaler, schreibt die WOZ. Sie bezieht sich dabei auf eine Studie der Uni Basel, bei welcher 165 Fragebögen und 15 Interviews mit Klima-Aktivist:innen ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen: Die Mehrheit hat mindestens eine Matura und rechnet sich zur Mittelschicht. Mehr als die Hälfte wähle grün, gut ein Fünftel sozialdemokratisch, drei Prozent grünliberal. Viele der befragten Aktivist:innen würden zunehmend weniger an die Wirkung von Demos und symbolischen Protesten glauben. Vermehrte Blockaden seien demnach durchaus denkbar. Trotz der Radikalität sei allen Gewaltfreiheit wichtig.
  • Ein Zusammenschluss von verschiedenen Klima-Organisationen hat am 16. März eine Petition an den Bundesrat übergeben, die eine klimafreundliche Führung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) fordert. Denn: «Investitionen der SNB in die fossile Industrie unterstützen weiterhin einen katastrophalen Erwärmungspfad von 4-6 Grad», steht in der entsprechenden Mitteilung. Der Nationalbank-Vizepräsident Fritz Zurbrügg wird per Ende Juli 2022 zurücktretenund da seine Nachfolge durch den SNB-Bankrat vorgeschlagen und vom Bundesrat gewählt wird, liege es nun in der Verantwortung  des Bundesrates, «mit diesem personellen Entscheid die Weichen richtig zu stellen».
  • Die Schweiz und Kanada wollen ihre Zusammenarbeit im Bereich der «sauberen Technologien» stärken und lancierten deshalb am 16. und 17. März einen Cleantech-Innovationsgipfel. Die Cleantech-Branche sei für die Schweiz von «höchster strategischer Bedeutung», heisst es in der Medienmitteilung. Um den Klimawandel zu bekämpfen, seien Fortschritte im Bereich der sauberen Technologien, insbesondere im Energiesektor, entscheidend. 
  • Die Klima-Allianz Schweiz hat ihr Rating der Pensionskassenaktualisiert. Die Ergebnisse sind zwar wenig überraschend, aber erschreckend: Fast 60 Prozent investiert in klimaschädigende Anlagen. Und nur 25 Prozent des Schweizer Vorsorgekapitals würden so investiert, dass die finanzierten Treibhausgasemissionen kontinuierlich sinken, so die Klima-Allianz. Somit unterstütze nur ein Viertel einigermassen das Schweizer Klimaziel von Netto-Null bis 2050. 
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(Bild: Unsplash / eloymm)

Klimakopf des Monats: Der Wald

Ja, auch Bäume kann man zu Köpfen formen. Der Grund, weshalb in diesem Klima-Briefing unsere Wälder diesen Spot erhalten, ist nicht nur der Internationale Tag des Waldes am 21. März, sondern der Fakt, dass wir ohne sie ganz schön am Rudern wären. Sie sind unsere Sauerstoffquelle, Erholungsraum für Menschen, Lebensraum für Tiere und liefern Holz zur Weiterverarbeitung. Ganz schön vielseitig, diese Baumansammlung. Wenn du mehr über den Wald und seine Bedeutung für den Menschen erfahren möchtest, lege ich dir die Ausstellung «Im Wald. Eine Kulturgeschichte» im Landesmuseum Zürich ans Herzen. Diese dauert noch bis zum 17. Juli 2022.  Auch die Schweizer Bevölkerung schätzt den Wald, wie eine nationale Umfrage im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) zeigt, die alle zehn Jahre durchgeführt wird. 95 Prozent aller Befragten gaben an, regelmässig in den Wald zu gehen. Ein neuer Höchstwert. Am meisten gestört fühlten sich die Teilnehmenden durch Abfall, Zerstörung und Vandalismus,  feiernde Menschen und Biker:innen. Gemäss Mitteilung wird jedoch der Klimawandel von der Bevölkerung als Hauptursache für die Gefährdung der Wälder angesehen.

Das kommt in den nächsten Wochen auf uns zu:



  • Am 9. April organisiert der Strike for Future in der ganzen Schweiz Events zum Thema Arbeitszeitreduktion – unter anderem eine Demonstration in Zürich. Es wird aber auch Veranstaltungen haben, die vor allem das Klima betreffen. Mehr Infos findest du hier.
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Kalettes sind eine Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl. (Bild: Screenshot Fooby)

Rezept mit dem Gemüse des Monats: Pasta mit Kalettes


Zutaten für 4 Personen Zubereitungszeit: 25 Minuten

Kalettes in siedendem Salzwasser ca. 2 Min. kochen, abtropfen. Teigwaren in siedendem Salzwasser al dente kochen, abtropfen. Haselnüsse grob hacken, ohne Fett rösten, herausnehmen. Rüebli mit dem Sparschäler längs in Streifen hobeln, im Öl ca. 2 Min. dämpfen. Kalettes und Teigwaren beigeben, mischen, würzen. Cranberrys und Rahm beigeben, mischen, heiss werden lassen. Pasta anrichten, mit den Haselnüssen bestreuen.

  • 200g Kalettes (Flower Sprouts)
  • Salzwasser, siedend
  • 350g Teigwaren (z.B. Spiralen)
  • 50g Haselnüsse
  • 200g Rüebli
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • wenig Pfeffer
  • 30g getrocknete Cranberrys
  • 1 dl Saucen-Halbrahm/Soja-Rahm

Der Tipp zum Schluss

Wahrscheinlich kennst du meinen heutigen Tipp schon: Heute Nachmittag findet nämlich der globale Klimastreik statt. Auch in Zürich kannst du fürs Klima demonstrieren: Treffpunkt ist um 16:30 Uhr auf dem Ni-Una-Menos-Platz (Helvetiaplatz). Das Motto lautet «Nein zu neuen Gaskraftwerken». Und am Wochenende könntest du ans Botanica gehen, ein Pflanzenfestival im Museum für Gestaltung. 

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