Der Vaterschaftsurlaub in den verschiedenen Branchen

Die kommende Abstimmung zum Vaterschaftsurlaub am 27. September 2020 ist in aller Munde. Wird die Initiative angenommen, stehen allen werdenden Vätern in der Schweiz gesetzlich mindestens zwei Wochen zur Verfügung. Doch wie viel Vaterschaftsurlaub gewähren die einzelnen Unternehmen momentan in Zürich? Tsüri.ch weiss es.

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Working Dad bald im zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub? Bild: NeONBRAND

Für die Angestellten der Stadt Zürich sind laut Personalrecht zehn bezahlte Tage vorgesehen, die sie innert sechs Monaten nach der Geburt des Kindes beziehen müssen, sowie zusätzliche sechs Wochen unbezahlter Vaterschaftsurlaub in den ersten zwei Lebensjahren des Kindes.

Der Vaterschaftsurlaub in den Supermärkten

Der Supermarkt Denner erhöhte den Vaterschaftsurlaub per Ende 2018 von zwei auf zehn Tage.

Die Genossenschaft zeigt sich hier grosszügiger: Die Migros, welche den Mitarbeitern seit 2007 Vaterschaftsurlaub gewährt, bot in der Vergangenheit schon die zwei Wochen an; mittlerweile sind es bis zu fünf Wochen. Drei Wochen werden voll bezahlt, für zwei weitere kann unbezahlter Urlaub bezogen werden. Um ein familienfreundliches Umfeld zu bieten, unterstützen einige Migros-Unternehmen Mitarbeitende mit Familie zudem mit ergänzenden Familienzulagen, durch die Organisation von Krippenplätzen und mittels finanzieller Beteiligung bei der Nutzung familienergänzender Angebote.

Supermärkte, die ihren Hauptsitz ausserhalb von Zürich haben, handhaben den Vaterschaftsurlaub wie folgt:

Lebensmittel-Konkurrent Coop, mit Hauptsitz in Basel, bietet drei Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub an, plus zwei Wochen unbezahlt nach der Geburt des Kindes. Diese Regelung gilt seit dem 1. Januar 2018. Davor erhielten werdende Väter eine Woche bezahlten und zwei Wochen unbezahlten Vaterschaftsurlaub.

Bei Lidl dürfen die werdenden Väter auf vier Wochen vertrauen; dies bei 100-prozentiger Lohnfortzahlung. Durch vorausschauende Schichtplanung und flexible Arbeitsformen will Lidl die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Im Hauptsitz von Lidl Schweiz, in Weinfelden, gibt es sogar ein Eltern-Kind Büro.

Aldi Suisse macht es Lidl gleich; seit Anfang 2020 bietet das in Schwarzenbach, St. Gallen lokalisierte Unternehmen vier Wochen Vaterschaftsurlaub mit voller Lohnfortzahlung. Bereits 2016 hatten sie den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub eingeführt.

Bindella richtet sich an L-GAV

Die Gastronomie-Kette Bindella orientiert sich nach Aussagen der Medienstelle am Landesgesamtarbeitsvertrag der Gastronomie. Dieser sieht fünf Tage Vaterschaftsurlaub vor, die grundsätzlich bei der Geburt des Kindes zu beziehen sind.

Neue Anpassungen bei der Schweizer Post

Auch die Post, mit Hauptsitz in Bern, zeigt sich familienfreundlich: Statt auf bisher zwei Wochen, haben Väter neu ab Januar 2021 Anspruch auf vier bezahlte Wochen Vaterschaftsurlaub. Hinzu kommt ein Recht auf vier Wochen unbezahlten Urlaub. Wenn beide Eltern bei der Post arbeiten, können die Wochen in einem Betreuungsurlaub zusammengefasst und frei untereinander aufgeteilt werden.

Der Spitzenreiter puncto Vaterschaftsurlaub

Bei der Zurich Versicherung profitieren frischgebackene Väter von sechs Wochen Vaterschaftsurlaub. Seit dem 1. Januar 2020 gilt das Angebot auch für gleichgeschlechtliche Paare, Alleinerziehende und Adoptionseltern. Entscheidet sich der Vater dafür, die Hauptbetreuung des Kindes zu übernehmen, kann er 16 Wochen Vaterschaftsurlaub beziehen, dies bei vollem Lohn.

So machen es die Zürcher Grossbanken

Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub hat auch bei den Zürcher Grossbanken Einzug gefunden; so zum Beispiel bei der UBS und CSS. Die UBS berichtet ausserdem von der Möglichkeit, auf zwei bis vier Wochen unbezahlten Urlaub oder der Reduzierung des Arbeitspensums während eins bis sechs Monaten auf 80 Prozent. Bei der Raiffeisenbank sind es seit Januar 2009 gar 15 Tage Vaterschaftsurlaub.

Die Zürcher Kantonalbank gewährt einen bezahlten Vaterschaftsurlaub von zehn Arbeitstagen, beziehbar innerhalb von zwölf Monaten nach der Geburt des Kindes. Diese Regelung gilt seit 2006. Davor lag der Vaterschaftsurlaub bei drei bezahlten Arbeitstagen; diese konnten innerhalb der ersten drei Monate nach der Geburt bezogen werden.

Familie und Beruf an der ETH Zürich

Auch an der ETH Zürich lässt sich Familie und Beruf unter einen Hut kriegen: Werdende Väter kriegen zehn Arbeitstage bezahlten Vaterschaftsurlaub für ihr eigenes Kind. Der viermonatige Mutterschaftsurlaub darf zu gleichen Massen zwischen den Eltern aufgeteilt werden, sollten beide im ETH-Bereich tätig sein. Dieser Anspruch gilt ebenfalls für Adoptiveltern. Nebst ergänzenden Leistungen zu den gesetzlichen Familienzulagen übernimmt die ETH die Differenz-Kosten ihrer Mitarbeitenden oder Studierenden für die ausserfamiliäre Betreuung der Säuglinge.

Werdende Väter am Universitätsspital Zürich

Das Universitätsspital Zürich erzählt, dass werdende Väter fünf Tage Vaterschaftsurlaub erhalten. Diese müssen sie innerhalb des ersten Lebensjahres des Kindes beziehen. Diese Regelung gilt auch für Pflege- und Adoptivkinder.

Der Vaterschaftsurlaub in der Medien- und Telekommunikationsbranche

Die TX Group, früher bekannt als Tamedia, bietet seit 2011 einen Vaterschaftsurlaub von fünf Tagen. Zusätzlich dürfen auf Wunsch fünf weitere Tage bezogen werden, diese sind jedoch unbezahlt.

Seit dem 1. Januar 2020 haben die Mitarbeiter bei Ringier Anspruch auf zehn Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub. Zuvor waren es noch fünf Kompensationstage.

Sunrise, einer der Grossanbieter im Bereich der Telekommunikation, bietet acht bezahlte Tage Vaterschaftsurlaub an.

Variierungen bei der Swiss

Der Vaterschaftsurlaub bei der Fluggesellschaft Swiss, Hauptsitz in Basel, unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Berufsgruppen. Das Bodenpersonal hat Anspruch auf zehn Tage, Kabinenmitarbeiter auf sieben und Mitarbeiter im Cockpit auf zwei.

Vater-Sein in der Start-Up-Szene

Besonders bei Start-Ups und innovativen Unternehmen wird die Work-Life-Balance gross geschrieben. Das Impact Hub Zürich, eine Community mit über 900 Innovatoren, Start-ups und Grossfirmen, bietet vier Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub, welcher innert einem Jahr nach Geburt des Kindes bezogen werden muss.

Die meisten Unternehmen sind bereits auf den Zwei-Wochen-Zug aufgesprungen, einige sind sogar um einiges grosszügiger und familienfreundlicher. Dass der Vaterschaftsurlaub von den Betrieben bereits so respektiert wird, spricht für die kommende Initiative.

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