So wird Zürich ganz easy zum Veloparadies

Der Montag, 3. Juni ist Weltvelotag. Darum haben wir uns erlaubt, eine Wunschliste für die Velostadt Zürich zu formulieren.

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Wir Velofahrer*innen haben es in Zürich nicht immer einfach: abrupt endende Velowege, gar keine Velowege, Scherben auf der Langstrasse, rabiate Autofahrer*innen. Um auf uns aufmerksam zu machen, gibt es den Weltvelotag. Um diesen Welt-Tag etwas lokaler zu gestalten, erlauben wir uns, zu träumen und Wünsche zu formulieren, wie Zürich endlich, endlich zur richtige nicen Velostadt werden kann!

Here we go:

1. Durchgehende Velorouten

Beginnen wir mit den Basics: Wir wollen quer durch die Stadt Velowege, die nie aufhören. Wir wollen nicht, dass bei einer Verengung der Strasse als erstes die Velowege weggespart werden; wir wollen auch nicht, dass bei einer Kreuzung der Veloweg einfach plötzlich aufhört. WIR WOLLEN DURCHGEHENDE VELOWEGE!!!!

2. Breite Velowege

Die Velowege müssen nicht nur durchgehend sein, sondern auch breit genug, damit wir uns gegenseitig überholen können. Oder damit wir nebeneinander fahren und etwas Spannendes labern können. Im Auto kann man ja schliesslich auch nebeneinander sitzen. Wir wollen also mindestens 1,5 Meter breite und gelb markierte Routen!

3. Keine Steigungen, oder wenigstens Lifte!

Warum gehört Oerlikon quasi bereits zu Winterthur? Wegen dem Hügel auf dem Weg zur Stadt. Das ist fies, denn vielleicht ist Oerlikon eigentlich ja voll toll! Auf jeden Fall: Wir Velofahrer*innen wollen sofort keine Steigungen mehr auf Stadtgebiet. Falls sich das nicht realisieren lässt, wollen wir überall dort Velolifte, wo es bergauf geht. Wenn die ZKB eine sehr sinnvolle Seilbahn über den See bauen darf, dürfen wir wohl auch Lifte bekommen!

Hier die norwegische Vorstellung eines Velo-Lifts:

4. Dächer über dem Veloweg

Es gibt Tage, da macht Velofahren keinen Spass. Oder wie es unsere Community-Seraina bei Regen zu sagen pflegt: «Ich habe mein Waldkindergarten-Outfit angezogen». Sie sagt das im charmanten St.Galler-Dialekt und meint damit ihre Velo-Ausrüstung, bestehend aus Regenhosen, Rucksackkondom und Regenjacke. Damit bleibt sie trocken. Dieses ganze Theater wäre aber niemals nötig, wenn Zürich durchgehend überdachte Velowege hätte. Das wollen wir!

5. Noch mehr (und bessere) Pumpen

An diversen Orten in der Stadt stehen Velopumpen. Die Idee ist schon mal ganz gut, aber die Umsetzung so mittel. Erstens sind es noch zu wenige Pumpen und zweitens sind sie nicht immer sehr einfach zu bedienen. Darum wünschen wir uns an jeder Kreuzung in der Stadt eine vollautomatische Velopumpe. Mehr Luft für alle! Denn: Gut gepumpte Reifen nützen sich langsamer ab und verbrauchen weniger (Muskel-)Energie (was wiederum auch dem Klima zugute kommt).

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Bild: Screenshot/zuerich.ch

6. Drive-In für Velos

Was es für die Autos gibt, sollte es auch für uns Velofahrer*innen geben: Konsum-Möglichkeiten, ohne dass wir vom Rad steigen müssen. Kioske, Kaffee-Stände, Mini-Shops und Essensgelegenheiten sollten alle mit einem Drive-In für Velos ausgestattet werden. Denn ganz ehrlich: Es nervt, wenn man nur für ein Päkli Zigis (oder ähnliches) das Velo abstellen und abschliessen muss. Das ginge bestimmt effizienter.

7. Velobrücke am HB

Die Region rund um den HB ist für Velofahrende wirklich ein Graus. Nur teilweise markierte Wege, viele Rotlichter, Autos und Trams aus allen Richtungen. Darum wollen wir eine richtig schöne Brücke, welche die Stadtteile miteinander verbindet. Vielleicht können wir diese Brücke unten aus Kopenhagen importieren?

8. Keine Velodiebe

Dazu gibt es nicht mehr zu sagen.

9. Fertig Mischzonen

Mischzonen sind immer schwierig, denn alle Verkehrsteilnehmenden haben unterschiedliche Bedürfnisse – seien es Autos, Busse, Trams, Trottis, Schnecken, Velos oder Fussgänger*innen. Strassen und Routen sind keine Teambildungs-Events; es geht nicht darum, die Nutzungskonflikte möglichst harmonisch auszuhandeln. ES GEHT UM FORTBEWEGUNG! Darum wollen wir eine Ende der Mischzonen.

10. Und was willst du?

Jetzt bist du dran! Wie, denkst du, wird Züri zum Veloparadies?

Danke der ganzen Tsüri-Redaktion für die Inputs zu dieser Liste!

Dieser Artikel wurde automatisch in das neue CMS von Tsri.ch migriert. Wenn du Fehler bemerkst, darfst du diese sehr gerne unserem Computerflüsterer melden.

simon

An der Universität Zürich hat Simon Politikwissenschaften und Publizistik studiert. Nach einem Praktikum bei Watson machte er sich selbstständig und hat zusammen mit einer Gruppe von motivierten Journalist:innen 2015 Tsüri.ch gegründet und vorangetrieben. Seit 2023 teilt er die Geschäftsleitung mit Elio und Nina. Sein Engagement für die Branche geht über die Stadtgrenze hinaus: Er ist Gründungsmitglied und Co-Präsident des Verbands Medien mit Zukunft und macht sich dort für die Zukunft dieser Branche stark. Zudem ist er Vize-Präsident des Gönnervereins für den Presserat und Jury-Mitglied des Zürcher Journalistenpreises. 2024 wurde er zum Lokaljournalist des Jahres gewählt.

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