Ein Plädoyer für die Männlichkeit
Es rumort um die Männlichkeit. Vor allem der Begriff der «toxischen Männlichkeit» hat viel Verwirrung gestiftet – Verwirrung, Unmut und nicht zuletzt Hass. Ein (hoffentlich klärender) Kommentar unserer feministischen Redaktorin Florentina, die trotzdem nicht alle Männer als giftig empfindet.
Toxische Männlichkeit meint nicht «alle Männer sind toxisch», sondern bezeichnet ein Set an Verhaltensmustern, die in unserer Gesellschaft irrtümlicherweise als besonders «männlich» gelten.
So sind «echte» Männer* stark, mutig, ambitioniert und zielstrebig, sorgen für ihre Familie und können auch mal hart durchgreifen.
Wenn diese «Männlichkeit» darin resultiert, dass Männer* generisch laut sind, Frauen* ungefragt anfassen, ihre Gefühle in sich hineinfressen vor Scham und andere als «Schwuchteln» bezeichnen, vor ihren Kumpels herablassend über die eigene Freundin herziehen um «cool» zu sein und sich bis ins Burnout arbeiten, so ist das ein äusserst problematisches Verständnis von «Männlichkeit».
Richtig toxisch wird «Männlichkeit» aber dann, wenn schlechtes Verhalten von Männern* mit dem männlichen Geschlecht begründet und legitimiert wird.
Respektlosigkeit gegenüber anderen Menschen ist niemals angebracht.
Aggressivität und Gewalt ist niemals eine Lösung für einen Konflikt.
Und emotionale Kälte ist niemals nötig.
Egal, ob Mann* oder Frau* (oder sonst wer).
Statt sich selbst* zu triebgesteuerten Tieren zu degradieren, müssen Männer* beginnen, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Denn das Geschlecht ist niemals schuld – und entschuldigt nicht – an keinem Verhalten und auch an keiner Charaktereigenschaft.
Männlichkeit ist wandelbar
Männer* sind nicht aggressiver als Frauen*, weil sie Männer* sind. Sondern weil – zumindest in unserer Gesellschaft – Männer* keine anderen Gefühle als Wut, Zorn und Ärger zeigen «dürfen», ohne gleich «verweiblicht», schwach – oder noch schlimmer (Ironie off) – schwul genannt zu werden. Alles Betitelungen, die eines Mannes* Männlichkeit bis in die Tiefe beleidigen.
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Noch vor der industriellen Revolution war es für einen Mann «gesellschaftlich akzeptiert, ja sogar erstrebenswert und erwünscht, emotional zu sein und seine Emotionen auszudrücken, ohne dass er fürchten musste, dafür von anderen verachtet zu werden» wie es der Psychotherapeut Tom Falkenstein in seinem Buch «Hochsensible Männer» 2017 beschrieb.
Ein Plädoyer für die Männlichkeit
Es ist ein Irrglaube, dass die heutigen männlichen Attribute wie Stärke, Risikobereitschaft, Durchhaltewillen und Konkurrenzdenken angeborene Charaktereigenschaften sind. Dass also Männer, welche diese Eigenschaften nicht haben, weniger männlich, und Frauen, welche sie haben, männlicher sind.
Jeder Mann* ist ein ganzer Mann*, jede Männlichkeit ist männlich genug.
Die Lösung für die «Toxizität» ist nicht weniger «Männlichkeit», sondern eine andere, bessere «Männlichkeit» – die nicht in erster Linie Frauen*, sondern Männern selbst guttut.
Die Suizidrate ist bei Männern nicht ohne Grund rund dreimal so hoch wie bei den Frauen.
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Also, liebe Männer: Statt euch gesellschaftlich konstruierten Attributen zu unterwerfen und euch in Tod und Elend zu stürzen, zeigt echte Stärke!
Seid stark genug, um einen Korb zu akzeptieren – auch ohne dass das Nein mit einem «triftigen» Grund begründet ist.
Seid mutig genug, eure Gefühle zuzulassen – und zu weinen, wenn ihr traurig seid.
Greift knallhart durch, wenn eine sexistische oder rassistische Bemerkung fällt – auch wenn es in einer reinen Männergruppe geschieht.
Seid ambitioniert genug, dafür zu kämpfen, dass auch Männer* teilzeit arbeiten können.
Sorgt für eure Familien, indem ihr eure*r Partner*in den Rücken frei hält, sich selbst zu verwirklichen.
Und wenn ihr nicht stark und mutig, sondern eher schüchtern und vorsichtig seid, nicht gerne knallhart durchgreift, sondern lieber klärende Gespräche führt, nicht ambitioniert, sondern bescheiden seid – dann seid genau so.
Männer*, seid euch selbst! Denn das ist männlich genug.
Titelbild: wikicommons / Jacques-Louis David – Patroclus (1780)
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