Biohof Fondli: Der etwas andere Bauernhof

Nichts von wegen Massentierhaltung, überdüngten Böden und Spezialisierung auf wenige Kulturen. Auf dem Biohof Fondli stehen Werte wie Nachhaltigkeit, Solidarität und Nähe zur Natur im Zentrum. Wir haben den Hof besucht.

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Die drei Macher*innen: Finn Thiele, Sébastien Czaka, Tina Siegenthaler (Bild: zvg)

Angefangen hat alles mit der Gemüsekooperative ortoloco, welche sich dank der Mitmach-Landwirtschaft mit wöchentlichen Gemüsetaschen für alle Mitglieder und den Hoffesten bei vielen Zürcher*innen einen guten Namen gemacht hat. Im Rahmen dieser landwirtschaftlichen Arbeit haben sich Finn Thiele, Sébastien Czaka und Tina Siegenthaler entschlossen, den Hof per Anfang 2018 zu übernehmen.

Dass hier unweit der Stadt in Dietikon kein normaler Landwirtschaftsbetrieb steht, wird rasch klar. «Wir haben keine Chef*in, wir entscheiden alles zu dritt», erklärt Tina Siegenthaler, welche damals schon ortoloco mitgegründet hat. Dieser Gedanke des Miteinanders zieht sich durch das ganze Projekt durch.

Gemeinsam wird jeden Tag diskutiert, gemeinsam wird entschieden, gemeinsam wird die Arbeit erledigt. Gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer*innen aus dem Umfeld wurden sogar Teile der Pacht und der nötigen Maschinen finanziert, welche es für die Arbeit auf Hof und Feld braucht.

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Blick auf den Hof und die umliegenden Wiesen. (Bild: zvg)

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Die Zusammenarbeit mit den Konsument*innen der Hof-Produkte soll in Zukunft noch weitergehen. Schon heute können die eigenen Produkte jeweils am Freitag und Samstag im Hofladen gekauft werden. Ziel ist es aber, alle Lebensmittel, die auf dem Hof gedeihen, direkt an die Konsument*innen abzugeben, welche die Produktion auf dem Hof finanziell tragen. So werden Ernte und Risiko auf alle aufgeteilt: Die Community, also z.B. die derzeitigen Stammkund*innen, sollen in Entscheidungswege und andere Prozesse eingebunden und so in den Betrieb integriert werden, erklärt Tina Siegenthaler.

  • Solidarische Landwirtschaft (Solawi) basiert auf der direkten Zusammenarbeit von Landwirt*nnen und Konsument*nnen. Dahinter stehen der Wille zu mehr Selbstbestimmung und der Wunsch nach einer wirklich nachhaltigen Landwirtschaft. (solawi.ch)

Nicht nur die Konsument*innen sind ein wichtiger Teil des nachhaltigen Landwirtschaftens; auch die Natur gehört natürlich dazu. Um den Boden und dessen Ressourcen ideal und möglichst schonend nutzen zu können, setzen Tina, Finn und Sébastien auf die sogenannte Kreislaufwirtschaft. Dabei werden die Nährstoffkreisläufe geschlossen. Mit einem Beispiel zeigt Tina auf, wie das geht: «Nach einer Ernte geben wir dem Boden etwas Zeit und lassen ihn regenerieren. Auf einem ehemaligen Leinen-Feld säen wir derzeit eine Kleegrasmischung, welche dann von den Tieren gefressen wird, wodurch wir wiederum Mist für die neue Düngung bekommen.»

  • Der biologische Landbau geht von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise aus. Bei dieser möglichst natur- und umweltschonenden Produktionsform ist ein geschlossener Produktionskreislauf, der Verzicht auf chemisch-synthetische Hilfsstoffe, Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie eine artgerechte Tierhaltung Voraussetzung. (Landwirtschaft.ch)
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Die Sonnenblumen werden jetzt im Herbst geerntet und dann zu Öl verarbeitet. (Bild: Anton Scheiwiler)

Der Hauptfokus der drei Landwirt*innen gehört mit Sicherheit dem Biohof Fondli. Damit es in ihren Köpfen aber nicht monothematisch zu und her geht, wohnen sie in der Wohngemeinschaft direkt neben dem Hof mit Nicht-Bäuer*innen zusammen.

In Zeiten, wo die Zahl der Höfe und der Landwirt*innen drastisch zurückgehen und das Interesse am gemeinsamen Bauern und Gärtnern stetig wächst, könnte dieses Modell die Zukunft sein. Der Fondlihof ist nicht einfach nur ein Bio-Betrieb. Er ist ein Treffpunkt, wo Interessierte die Landwirtschaft, den Hof, die Produkte und die Menschen dahinter kennenlernen können.

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