Suchtfreie Freizeit – naja!

Suchtfrei durchs Wochenende. Redaktor Timothy Endut geniesst den Ausgang auch ohne Suchtmittel, wirklich Spass hat’s trotzdem nicht gemacht.

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Techno dröhnt aus den Boxen. Es ist dunkel und neblig. Ich sehe kaum drei Meter weit. Nur hin und wieder erhellt das Licht den weissen Nebel, was einem Sekunden gibt, um die Dimensionen des Raums abzuschätzen.

Einige tragen Rollschuhe und retten sich von Wand zu Wand, weil sie kaum fahren können oder bereits zu betrunken sind. Die Leute lallen und schreien, um der Musik Paroli zu bieten. Es riecht nach Zigarettenqualm und Alkohol.

Mittendrin: Ich. Nüchtern.

Es ist Freitagabend und ein Freund feiert seinen 30. Geburtstag. Hier wäre der perfekte Ort, um sich so richtig volllaufen zu lassen oder gar einen Ausflug in andere Gefilde zu wagen. Doch für diese Woche habe ich mir ja alles abgeschworen.

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Alle diese Suchtmittel habe ich mir abgeschworen diese Woche.

Alles ist laut und betrunken

Also stehe ich da, während die Leute immer betrunkener werden, immer lauter schreien, immer heftiger lallen. Ich stehe da, während die Leute eine Zigarette nach der anderen rauchen, als könnten sie an Sauerstoff ersticken.

Und das ist okay so. Nach dem ziemlich harten Entzug dieser Woche fällt es mir jetzt nicht mal mehr schwer, in einer Raucherrunde zu stehen, zu quatschen und dabei nicht zu rauchen. Das ist alles andere als selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass ich vor einer Woche noch ein Päckchen pro Tag geraucht habe.

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An einem gewissen Punkt diese Woche war ich am Verzweifeln.

Es macht mir auch nichts aus, in einer Runde zu stehen und der Nüchternste zu sein. Zwar werden die Menschen immer lauter, ihre Aussprache immer feuchter, aber das ist nunmal so. Dafür werden die Menschen lustig und aufgeschlossen. Und als nüchterner Mensch das Ganze zu beobachten, kann Spass machen.

Natürlich fällt es als Nüchterner schwer, sich als Teil des Ganzen zu fühlen. Doch nach nur einer Woche ohne Suchtmittel ist das nicht weiter erstaunlich. Um sich an die neuen Umstände zu gewöhnen und wahrhaftig damit leben zu können, müsste ich dieses Experiment deutlich länger als eine Woche machen.

Der Abend hat Spass gemacht, trotzdem bin ich kurz nach Mitternacht schon bereit, um nach Hause zu gehen. Das Bett ruft. Denn dort ist’s auch schön, vor allem wenn’s so kalt ist.

Ab in die Beiz

Am Samstag bin ich mit einer Freundin und einem Freund in eine Beiz essen gegangen, was keinerlei Probleme mit meinem suchtfreien Lebensstil geboten hat. Beide haben keine Lust auf Alkohol an diesem Abend. Nur ich gönne mir ein alkoholfreies Bier.

Trotz Abstinenz sitzen wir bis halb 12 dort, quatschen und lachen ebenso laut wie die Betrunkenen einen Tisch weiter. Im Gegensatz zu ihnen sind wir jedoch dann gut gefüttert, zufrieden und müde nach Hause gegangen.

Ich gebe zu, lange weg war ich nicht dieses Wochenende. Auch wenn beide Abende ganz nett waren, hatte ich auch bald mal genug von allem und gab mich damit zu frieden, um Mitternacht nach Hause zu gehen.

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In der Nüchternheit ist es natürlich einfacher, vernünftig zu bleiben und eine Party beizeiten zu verlassen. Doch vielleicht ist «vernünftig» nicht das, was wir brauchen am Wochenende, wenn wir uns von der Arbeitswoche erholen und ablenken wollen. Vielleicht sollte «pure Vernunft niemals siegen», wie es Tocotronic so schön sagt.

Und ohne Alkohol oder sonstige Muntermacher an jenen Punkt zu kommen, an dem man nur noch tanzt, singt oder einfach geniesst, ist um einiges schwieriger. An diesem Wochenende habe ich es nicht geschafft. Die Frage stellt sich jedoch auch, ob das an meiner Abstinenz liegt oder daran, dass ich doch langsam auf die 30 zugehe und es nicht mehr länger als bis Mitternacht draussen aushalte.

Informationen – wo bekomme ich sie noch her?

Auffallend die letzten zwei Tage war auch, dass es mir wieder schwerer fällt, nicht an mein Smartphone oder Laptop zu denken. Denn wie sonst komme ich an Informationen?

Am Samstagabend hat der FC Zürich gespielt und ich hatte keine Chance, das Resultat zu erfahren. Mein Freund hat sich dann meiner erbarmt und mir das Resultat vorgelesen. Dazu kommt, dass heute ausgerechnet noch Abstimmungssonntag ist. Wie soll ich zu den Resultaten kommen? Ich werde durchdrehen bis morgen! (Oder du könntest mir einen Kommentar hinterlassen.)

Heute ist mein letzter Tag dieser suchtfreien Woche. Morgen reflektiere ich nochmals die ganze Woche zusammenfassend in einem letzten Beitrag für dich. Schau’ dann nochmals rein.

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