Tsüritipp

Weihnachtsmärkte, Silvesterklassiker und Kulturpolitik

Die Adventszeit ist da und damit auch die zahlreichen Weihnachtsmärkte, Gemütlichkeit und gemütliche Unterhaltung. Ausserdem erfährst du im Tsüritipp, wo du ein Gipfeli mit Raclettekäse findest.

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Hier findest du «leichten Lunch und Begegnungen». (Bild: Screesnhot 20 Minuten / Mews House)

Restaurant, Hotel, Kulturraum Hybrid am Paradeplatz

Selten stelle ich mir die Frage, was so kulturell am Paradeplatz  abläuft. Ich passiere ihn sicher zweimal im Jahr, am 1. Mai und 14. Juni und staune dann über die farbigen Malereien – während dem Rest des Jahres fällt er mir nicht besonders als Kultur-Hub auf.

Dank 20 Minuten weiss ich, aber, dass es Leute gibt, die das ändern wollen.

An diesem Montag hat an der Ecke der alten Börse das «Mews House» eröffnet. Die Lage verlangt, dass man dick aufträgt und es scheint, dass die Betreiber:innen das wissen.

Das «Mews House» (einst ein Pferdestall, dann das Büro von Alfred Escher) will sich am Paradeplatz als «kultureller, sozialer und kreativer Katalysator»positionieren.

Auf fünf Stockwerken warten Boutique-Hotelsuiten, ein 16-Punkte-Gault-Millau-Koch, der «Mews-Store» mit Unterwäsche, Lounge- und Swimwear, eine Fotoausstellung und noch viel Weiteres Verrücktes auf die ziemlich sicher gut betuchte Kundschaft.

Theater Neumarkt
«The same procedure as every year, James!» – aber Sophie schaut irgendwie anders aus (Bild: Theater Neumarkt )

Dinner for one, aber als Theaterversion

Bis Silvester ist es zwar noch etwas hin, doch das Theater Neumarkt holt bereits den Neujahrsklassiker hervor.

Nächsten Montag zeigen sie vier verschiedene Versionen des Klassikers «Dinner For One»– direkt hintereinander.

Zuerst wird das Original gezeigt und dann folgen zwei neue Überschreibungen. Einmal lebt Miss Sophie beispielsweise in einem Schloss in den Schweizer Bergen und hat statt Sherry Durst nach Blut entwickelt.

90 Minuten geht das Stück und wird auch in den Tagen darauf vorgeführt. Du kannst auch das Special Ticket buchen, da sind Sekt und Häppchen während der Vorstellung inklusive.

Tonhalle
Wird von der Stadt stärker unterstützt: die Tonhalle. (Bild: MGBiblio - Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0)

Tonhalle kriegt mehr Geld

Zeit für etwas Politik: Letzte Woche bestätigte der Gemeinderat den Vorschlag von Stapi und Kulturchefin Corine Mauch (SP), den städtischen Beitrag der Tonhalle bis 2032  zu erhöhen.

Wie Tsüri.ch aus dem Stadtparlament berichtete, gibt es pro Jahr nun knapp 2 Millionen Franken mehr. Total wird die Kulturinstitution mit knapp 23 Millionen Franken unterstützt.

«Die Tonhalle weist seit Jahren Defizite aus, vor allem aufgrund stark steigender Kosten», sagte Stadtpräsidentin Corine Mauch. Es liege im Interesse der Stadt, dass das Angebot der Tonhalle weitergeführt werden könne.

AL und SP gaben zu bedenken, dass auch die kleineren Kulturinstitutionen Probleme haben und ebenfalls zum Zug kommen sollten. Schlussendlich sprachen sich dann aber alle Parteien ausser die SVP für die Erhöhung der Gelder aus.

Weitere Tipps für die Woche

  • Raclette-Croissant: Du hast richtig gehört: Die Boma Bakery verkauft am Weihnachtsstand beim Grossmünster ein Gipfeli, das mit Raclettekäse und Speck getoppt wird.
  • Tschingg heisst jetzt Puci`s: Das Gastrounternehmen hat sich einem Konzept und Namens-Update unterzogen: Künftig findest du im Pucis «die schnellste Pasta Zürichs». So verspricht es ämel das Unternehmen. Ihre Pasta, Ravioli, Pizza und den Vino kannst du dir auch liefern lassen.
  • Feiern: Am Samstag wird das Ende der Fundraising-Kampagne «Nightlife in Solidarity» gefeiert, das sich gegen die Kriminalisierung von Migration einsetzt. Absendergerecht findet diese Feier in verschiedenen Zürcher Clubs statt. Wenn du am 6. Dezember ins Babyangel, Helsinki Club oder/und Umbo gehst, kannst du tanzen und gleichzeitig die Sache unterstützen.
  • Yoga gegen Einsamkeit: Der Verein Maison Merula setzt sich dafür ein, dass Zürich weniger alleine ist. Mit verschiedenen Anlässen wollen sie Begegnungen fördern – diesen Sonntag um 18.15 Uhr mit einem Konzert der Oltner Liedermacherin Ella Julie im Yoga Pilates Studio Zürich. Gerade jetzt, wo’s dunkel und kalt ist, können wir ein bisschen Zusammenrücken brauchen.
  • Weihnachtsgeschenke #1: Für einmal nicht am 24. am Morgen die Bahnhofstrasse rauf und runter rennen? Diesen Sonntag gibt es im kleinen, aber feinen Adventsmarkt vom Atelier Kokong Selbstgeschaffenes. Ideal fürs Weihnachtsgeschenk-Shopping. Alle Infos hier.
  • Weihnachtsgeschenke #2: Im Viadukt 3 gibts vom 3. Dezember bis 10. Januar (🤔) ein Weihnachts-Pop-up eines Designkollektivs. Zu kaufen gibt es Sachen, die ausschliesslich von Künstlerinnen produziert wurden.
  • Weihnachtsgeschenke #3: Und auch im Mercato Collettivo findest du lokale Produkte und hübsche Sächeli. Den Markt gibt es noch bis Mitte Februar, alle Infos hier.
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