Von Jugendkrawallen zum Jugendkulturhaus – 30 Jahre Dynamo

Happy Birthday Dynamo! Seit 30 Jahren steht das Jugendhaus an der Limmat. Doch das Gebäude ist noch einiges älter. Vom Heilbad zum Jugendkulturhaus.

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Das Dynamo hat für jede Generation eine andere Bedeutung, denn sowie sich Zürich als Stadt verändert hat, hat sich auch das Haus verändert. Für mich bot das Dynamo eine der ersten Möglichkeiten, mit 16 Jahren günstige und lokale Hardcore- und Punkkonzerte zu besuchen und Leute aus allen Sparten von Zürich kennenzulernen. Im Werk 21 erlebte ich meine ersten Moshpits, Stagedives und Biere, die durch den Raum flogen.

Noch 200 Jahre zuvor ging es einiges ruhiger zu und her an der Limmat. Von 1772 bis 1842 war das Gebäude ein Heilbad. Dann wurde das Areal zur Bierbrauerei Drahtschmidli umgewandelt. Eine Sprengung machte das Bier im Lager trübe und unverkaufbar, was das Ende der Brauerei bedeutete.

«Sozibunker» Drahtschmidli

Mit den wilden 68er-Jahre wurde die Forderung nach einem Jugendhaus immer lauter. Dies entlud sich in den 80er-Jahren. «Züri brännt». Es formierte sich eine Jugendbewegung, die auf die Strasse ging. Ihre Forderung: Mehr Freiheit für junge Kultur und mehr Raum. Man erkämpfte sich das Autonomes Jugendzentrum (AJZ) beim heutigen Car-Parkplatz am Sihlquai, dies musste jedoch auch nach kurzer Zeit wieder schliessen.

Anstelle des AJZ stellte die Stadt den Jugendlichen das Jugendhaus Drahtschmidli hin. Doch dies war kaum die Lösung, da die Jugendlichen darin einen «Sozibunker» sahen. Als ich meinen Vater nach dem Dynamo befragen wollte, kam eine ähnliche Antwort: «Ich ging selten ins Drahtschmidli, weil es der Stadt gehörte und das boykottierten wir.» Das Drahtschmidli schloss und die Stadt dachte über ein neues Konzept nach.

Das neue Konzept mit dem Namen «Dynamo» kam 1988. Es sollten jugend- und subkulturelle Strömungen gefördert und die notwendigen Freiräume und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.

Offene Werkstätten entstanden und im Keller eröffnete das Werk21 für Konzerte und Partys. «Das Dynamo war für mich wie ein Rückzugsort von allem da draussen», sagt Philippe Pomschdi, Veranstalter im Dynamo. «Hier sah ich meine Freunde, meine neusten Lieblingsbands und lernte Integration zu schätzen. Für die Jugend von damals, glaube ich, war es dasselbe».

Der neue alte Charme

Dann kam die nächste grosse Hürde. Alle drei Liegenschaften wurden ab Oktober 2013 renoviert. Doch nicht alle waren von Anfang an von dem neuen Dynamo begeistert. «Als damals das Dynamo und das Werk 21 umgebaut wurden, ging für mich eine Welt unter», sagt Philippe. «Knapp zwei Jahre keine Konzerte im Werk waren hart. Der Anfang nach der Renovation war auch ein Schock, da alles so sauber und steril war.» Mittlerweile hätte sich dies jedoch wieder gelegt und das Dynamo hat seinen alt neuen Charme wieder.

Heute Samstag feiert das Dynamo nun seinen 30. Geburtstag. Von 2 Uhr nachmittags bis Mitternacht wird auf dem Gelände an der Wasserwerkstrasse ordentlich auf den Putz gehauen. Ohne grossen Firlefanz hat das Dynamo ein mehrheitlich lokales Line-Up aus verschiedenen Künstler*innen zusammengestellt. Zur Musik von Romano, Dirty Slips, Ikan Hyu, Ester Poly oder Überyou kannst du auf die Jugendkultur anstossen. Hoffentlich auf viele weitere Jahre mit Kultur, Konzerten und Diskussionen im Haus an der Limmat.

Mehr über die Geschichte des Dynamos erfährst du hier.

Titelbild: Flickr

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