6 Veranstaltungstipps für den feministischen Kampftag

In Sachen Gleichberechtigung muss noch einiges passieren. Am 8. März ist der feministische Kampftag – wir haben dir sechs Tipps zusammengestellt, wie du aktiv werden oder dich informieren kannst.

Laut. Klar. Genug gesagt. 8 Dinge, die du tun kannst.
Laut. Klar. Genug gesagt. 7 Dinge, die du tun kannst. (Bild: Tsüri.ch)

Seit 1921 wird der 8. März als «Weltfrauentag» gefeiert. Was heute im Zeichen von Blumensträussen steht, war früher ein Tag, der für den Kampf um Gleichberechtigung und die Rechte von Arbeiterinnen stand.

Diese Anliegen sind auch heute aktuell, denn die Gleichstellung der Geschlechter ist längst nicht erreicht. Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, transgeschlechtliche und agender Personen – kurz FLINTA-Personen – sind weiterhin von patriarchalen Strukturen, ungleichen Machtverhältnissen und Diskriminierung betroffen.

Feministische Bewegungen setzen sich weltweit dafür ein, diese Ungleichheiten zu durchbrechen. Der 8. März ist deshalb auch heute ein Kampftag.

In Zürich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, aktiv zu werden. Wer sich engagieren oder inspirieren lassen möchte, hat mit diesen sieben Veranstaltungen Gelegenheit dazu.

1. L'Ottomarzo



Am Mittwoch, 5. März findet im Post Squat in Wipkingen ein Soli-Lotto mit verschiedenen Preisen statt. Dazu gibt es «Küfa – Küche für Alle», ein Gruppenkochen, bei dem Essen zum Selbstkostenpreis gemacht wird. Sinn der ganzen Sache ist, Geld gegen Repressionen von FLINTA-Personen zu sammeln. Schliesse dich an für einen guten Zweck!

2. femBazar

Am 7. März findet der dritte «femBazar» im Plaza Club statt. Von Schokolade über Schmuck bis hin zu Schuhen und Geschirr: An rund 40 Ständen kannst du verschiedene Produkte kaufen, dich austauschen und mehr über die verschiedenen Labels der von Frauen geführten Unternehmen erfahren.

Von 16 bis 21 Uhr kannst du von kurzen Reden, gutem Essen und Musik umgeben durch den Markt stöbern. Anschliessend kannst du vor Ort an der Party in den Samstag hineinfeiern.

3. Ausgehen im Hive

Auch hier gibt's Party, um in den Samstag zu tanzen. Am Freitag, 7. März ab 23 Uhr tanzt du zu Newcomer:innen und Local Artists durch die Nacht. Extra an diesem Abend: Die Tanzfläche wird von einer Künstlerin verschönert, du kannst dir ein Tattoo stechen und dich mit Glitzer verschönern lassen.

4. Demo zum feministischen Kampftag 

Acht Frauen wurden dieses Jahr in der Schweiz von Männern getötet. Acht Femizide. Dagegen kannst du am Samstag auf die Strasse gehen (unbewilligte Demo). Kämpfe Seite an Seite mit Betroffenen, Angehörigen und mit Genoss:innen. Der Marsch startet um 13.30 Uhr auf dem Paradeplatz. Damit möglichst viele FLINTA-Personen mitlaufen können, bieten Soli-Männer eine gratis Kinderbetreuung an. Ab 12 Uhr an der Kalkbreitestrasse 6, mit Mittagessen und Zvieri.

5. Ab ins Kino

Gleich zwei Filme zeigt das Arthouse Kino am Samstag. Beide Filme werden im Zeichen vom feministischen Kampftag über die Leinwand flimmern:

Reading Lolita in Teheran

Um 17.50 Uhr kannst du zusehen, wie die ehemalige Literaturprofessorin Azar Nafisi heimlich sechs ihrer engagiertesten Studentinnen in ihrem Wohnzimmer versammelt und sie gemeinsam in verbotene westliche Buchklassiker eintauchen.

The Last Showgirl

Um 20.15 Uhr siehst du, wie Shelly jeden Abend in der «Razzle Dazzle»-Show auf der Bühne steht. Die Auftritte, die Kostüme, ihre Showgirl-Familie – all das ist ihr Leben. Doch als das Ende der Show verkündet wird, bricht ihre Welt zusammen. Mit ihrer besten Freundin Annette versucht sie, die letzten Tage mit Würde zu überstehen.

6. Eintauchen bei SRF

Bei diesen Dokus erhältst du eine erste Idee davon, wofür und wogegen sich der feministische Kampftag einsetzt. Die folgenden Filme thematisieren häusliche Gewalt, Krieg und geschlechtsspezifische Gewalt. Sie enthalten explizite Schilderungen und Darstellungen von Gewalt, Trauma und traumatischen Erlebnissen, die belastend sein können.

1968 – Frauen verändern die Gesellschaft

«Wir wollten die Revolution – und zwar sofort, nicht erst morgen oder übermorgen!», so erinnert sich die Aktivistin Andrée Valentin im Gespräch mit Juso-Präsidentin Tamara Funiciello. Diese beschreibt sich selbst als «die grösste Nervensäge auf dem politischen Parkett». Ein Treffen zweier Generationen: Eine Aktivistin von 1968 begegnet einer Feministin von 2018.

Berehynia – Die Frauen von Kiew



Seit dem 24. Februar 2022 gibt es in der Ukraine zwei Realitäten: Die Frontlinie und das Leben abseits davon. Der Film erzählt die Geschichte der Redaktion von «Elle Ukraine», die trotz Krieg weiterarbeitet und sich in Hilfsprojekten engagiert.


Ermordet, weil sie Frauen sind – Femizide in der Schweiz

Fast jede zweite Woche tötet in der Schweiz ein Mann seine (Ex-)Partnerin – meist nach Jahren häuslicher Gewalt. In diesem Film sprechen Überlebende von Femizid-Versuchen, darunter Loredana Galeoto, die vor sechs Jahren nur knapp einen Mordversuch ihres Mannes überlebte. Sie erzählt von 27 Jahren Ehehölle, geprägt von Erniedrigung, Gewalt und Todesangst.

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Anna Shao

An der Universität Basel studierte Anna internationale Beziehungen. Nach dem Praktikum beim EDA verabschiedete sie sich vom Globalen in Richtung Lokales. So kam sie 2023 bei Tsüri.ch an. Ihre Liebe zu Geschehnissen vor der eigenen Tür zeigt sich auch sonst: So sitzt sie in der Berner Länggasse als Aktuarin im Quartierverein.

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Kommentare

Leserin
07. März 2025 um 05:51

Bitte korriz

Veranstaltung 1 zum 8. März ottomarzo sammelt Geld für Repressionen gegen FLINTA …. Hoffentlich nicht!!