Kulturtipps: Übernachten im Opernhaus oder ans Lindenplatzfest

Der Herbst ist da und mit ihm beginnt nicht nur die neue Theatersaison: Das Lindenplatzfest lädt zum Verweilen ein und das Opernhaus bietet die Möglichkeit, eine Nacht auf seiner Hauptbühne zu verbringen.

Opernhaus Zürich bei schönem Wetter
Ein Ort für Gutbetuchte – kommendes Wochenende ist jedoch alles kostenlos: das Opernhaus Zürich. (Bild: Wikimedia Commons)

Saisonstart Opernhaus

Kommendes Wochenende findet im Opernaus Zürich das Eröffnungsfest «24h Opernhaus» statt. Und das Programm hat offenbar auch für Klassik-Banaus:innen einiges zu bieten. Die 24 Stunden starten am Freitag um 23 Uhr mit Nachtkonzerten – mit Arnold Schönbergs Streichsextett «Verklärte Nacht», einem Auftritt der Ensemblesängerin Siena Licht Miller und einem exklusiven elektroakustischen Set der Klangkünstlerin Noémi Büchi.

Die grosse Premiere: Besucher:innen können in der Nacht von Freitag auf Samstag zum ersten Mal auf der Hauptbühne schlafen. Das Opernhaus stellt Betten aus den Kulissen verschiedener Theaterproduktionen zur Verfügung. Am Morgen warten dann Kaffee, Gipfeli, eine gemeinsame Yogastunde und verschiedenste Einblicke in Proben. Den Abschluss bildet ein Live-DJ auf dem Sechseläutenplatz am Samstagabend.

Das schlagende Argument: Der ganze Spass ist kostenlos.

Lindenplatzfest

Altstetten will «einfach nicht hip werden», schrieb einst Simon Jacoby von Tsüri.ch. Und genau das ist sein Glück. Zwar steigen auch hier die Immobilienpreise stark, doch das Quartier scheint seinen eigenen Charme zu bewahren.

Ein Beispiel dafür ist das Lindenplatzfest, das am kommenden Samstag zum dritten Mal im Herzen von Altstetten stattfindet. Trotz seiner jungen Geschichte hat es bereits einiges zu bieten, und zwar für Menschen jeden Alters und jeder Couleur.

Los geht’s um 15 Uhr mit einem bunten Kinderprogramm auf dem Chilehügel. Ab 17.45 Uhr folgt dann der musikalische Bruch: Die Rap-Crew ZH Secondos aus dem Kreis 9 erzählt ungeschönt Geschichten von der Strasse. Danach sorgt die in Altstetten verwurzelte Musikerin Matondo mit tanzbaren Sounds für Stimmung. Es folgen die Groovalisticos, deren Einflüsse von Lateinamerika bis in den Balkan reichen, bevor DJ Ms Hyde den Abend mit Italo-Disco und New Wave ausklingen lässt.

Rest der Woche

  • Konzert: Für Kurzentschlossene ein heisser Tipp – die Londoner Band Kerala Dust tritt heute Abend um 20 Uhr im X-Tra auf. Mit einer Mischung aus Blues, Americana und hypnotischen elektronischen Beats überschreitet sie die Grenzen zwischen traditionellem Songwriting und Clubmusik. Ebenso hörenswert ist der Support-Act Dino Brandão, ein Zürcher Sänger, der mit einer feinen Stimme berührt.
  • Kino und Sport: Ebenfalls am Mittwochabend zeigt das GZ Heuried den CO₂-neutral produzierten Dokumentarfilm «Der Wert der Dinge». Der Film widmet sich der Frage, wie ein nachhaltiger Lebensstil gelingen kann. Passend zum Thema: Die Energie für Beamer und Soundanlage wird vor Ort selbst erzeugt – indem du auf speziell umgebauten Velos in die Pedale trittst.
  • Comedy: Das Impro-Theater Anundpfirsich bringt am Donnerstag die Comedy-Show «Züri-Schnurre» auf die Bühne. Inspiriert wurden die Künstler:innen von den Redaktionen von Ron Orp – und, siehe da, auch von Tsüri.ch. Im Stück werden Aktualitäten und Kuriositäten aus allen Quartieren mit improvisierten Szenen, Geschichten und Figuren verbunden. Ab 20 Uhr im Zollhaus.
  • Parking Day: Am Freitag werden die städtischen Parkplätze zu lebendigen Lebensräumen. Bei der 20. Ausgabe des Parking Day gibt es geführte Meditationen, gesperrte Strassen zum Spielen, viel Raum für Gespräche, Essenstände und sogar einzelne Filmvorstellungen. Das ganze Programm findest du hier. Mit der Aktion setzt sich der Verein Umverkehr für lebenswertere Strassen, weniger Verkehr und sauberere Luft ein. 
  • Jazz: Vom 21. bis 26. September 2025 findet die 23. Ausgabe des ZKB Jazzpreis Festivals im Moods statt. Für diese Tage wurden sechs Formationen ausgewählt, «die die Vielseitigkeit und Qualität der jungen Schweizer Jazzszene eindrücklich repräsentieren», wie das Moods schreibt. Es spielen das Maurice Storrer Quartet, Ace Ross, Ramzi Hamad & RH Collective, Samson Philipps, Mundus und alpha-ray um den höchstdotierten (15'000 CHF) Schweizer Nachwuchsjazzpreis.
  • Spielen: Kennst du noch den Klassiker «Räuber und Poli»? Ein Fangspiel, bei dem sich die einen als Polizist:innen, die anderen als Räuber:innen versuchen. Am 5. Oktober kannst du im Klub Exil wieder zum Kind werden und von dort aus den Kreis 5 spielerisch erobern.
  • Gastro: Gefühlt gibt’s in Zürich jede Woche ein neues Pop-up, demnächst auch dieses: Vom 18. Oktober bis zum 29. November öffnet an der Zentralstrasse 156 das «Aquarium» – eine Pop-up-Bar «unter den Wellen des Alltags», wie die Betreiber:innen selbst schreiben. Dort soll sich «Zeitfluss zu einem sanfteren Rhythmus verlangsamen».
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