Tsüritipp: Von Westafrika bis Palästina – Alternativen zum Knabenschiessen

Das Knabenschiessen, die grösste Chilbi Zürichs, steht vor der Tür. Wer auf Zuckerwatte verzichten möchte, kann sich beim Palestine Arts Film Festival auf eine ausgewählte Filmauswahl freuen oder in Zürich-West authentische westafrikanische Küche entdecken.

Albisgütli Knabenschiessen Schützengesellschaft
Von Freitag bis Samstag findet das jährliche Knabenschiessen statt. (Bild: Nina Graf)

Das Palestine Arts Film Festival

Am Donnerstag, 11. September, startet das kleine, aber feine Palestine Arts Film Festival.

Am Festival laufen Filme, die palästinensische Kultur einem Schweizer Publikum näher bringen soll. Gezeigt wird eine breite Auswahl von Kurz- und Spielfilmen über Dokumentationen und Reportagen bis hin zu Animationsfilmen. Die Festivalleitung will damit ein breites, vorwiegend lokales Publikum ansprechen. Nach den Filmen finden jeweils moderierte Gespräche mit den Künstler:innen statt. 

Das Filmfestival findet bereits zum sechsten Mal statt. Doch vor dem Hintergrund der andauernden Kriegshandlungen kommt der Veranstaltung eine besondere Bedeutung zu. Die Leitung schreibt dazu: «Gerade im Hinblick auf den Krieg gegen Gaza und all seine Auswirkungen, war es uns umso wichtiger, das Filmfestival auch dieses Jahr zu organisieren.»  

Palestine Film Festival, 11. bis 16. September, Arthouse Picadilly, Mühlebachstrasse 2, zum Programm.

Knabenschiessen

Dieses Wochenende findet das (gemäss Organisator:innen) grösste Volksfest statt: Das Knabenschiessen. Von Freitag bis Montag findest du auf der Allmend schiesswütige Kinder, verknallte Teenager und Erwachsene auf der Suche nach dem nächsten Zucker-High.

Das traditionelle Volksfest bietet zahlreiche Attraktionen wie Autoscooter, den Booster und das neue Freddy’s Circus. Und am Montag zwischen 11 und 11.30 Uhr gibt es die Chilbi kostenlos.

Der Schiesswettbewerb für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren steht im Mittelpunkt – mit Preisen bis zu 5000 Franken für die Schützenköniginnen und -könige.

Zudem gibt es ein Frühschoppenkonzert und den traditionellen Chilbigottesdienst am Sonntag. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, sollte mit Verspätungen rechnen.

Westafrikanisches Pop-up in der Kantine

Während Tripadvisor 94 Thai-Restaurants in Zürich aufzählt, kann man die westafrikanischen Küchen in der Stadt an einer Hand abzählen.

Gastronomin Naomi Biaduo will das ändern. Mit dem Pop-up-Restaurant «Uche Experience» bringt sie moderne Gerichte aus Ghana und Nigeria in die «Kantine» im Kreis 5.

Bis Sonntag kocht der Koch Ikenna Akwuebue ein Fünfgangmenü: die alte afrikanische Hirsensorte Fonio als Citrus Salat an Hibiskus Dressing; Forelle auf confierten Yamswurzeln; ein Schokoladenpudding mit Mousse aus der Frucht des Baobab-Baums.

Es ist bereits der zweite Anlauf für das Pop-up: Vor zwei Jahren verweigerten die Schweizer Behörden dem Koch das Visum. Nina Graf war für Tsüri.ch zu Besuch.

Uche Experience Pop-up, bis 14. September, Neue Hard 10, zur Webseite.

Uche Popup Kantine
Bis Sonntag wird die Kantine im Kreis 5 zur westafrikanischen «Canteen». (Bild: Silas Gotsch)

Rest der Woche

  • Tibet Film Festival: Du willst mehr Film? Damit kann ich dienen. Vom 12. bis 14. September findet im RiffRaff das Tibet Film Festival statt, inklusive Kurzfilmwettbewerb mit jungen tibetischen Filmemacher:innen, Schweizer Premieren wie My Sweet Pala und State of Statelessness, Q&As und Live-Musik. Alle Infos zum Programm hier. (Und das hab ich mir nicht ausgedacht: Mit dem Kinoticket gibt es 10 Prozent Ermässigung im Tenz Momo Langstrasse.)
  • Pop-up am Hönggerberg: Stells dir vor: Am Hönggerberg, in einem alten Bauernhaus organisieren Alexandra Wohlwend und ihr Mann vom 10. September bis 18. Oktober eine Pop-up-Dinner-Reihe passend zum Herbst. Sechs Köch:innen präsentieren sechs Menüs. Alle Infos findest du hier.
  • Theater: Die Gessneralle startet mit Zärtlichkeit in die neue Saison. Die Veranstaltungsreihe «(Un)gentle Learning» setzt sich mit Prozessen des Übergangs, des Trauerns und des Lernens auseinander. Vom 11. bis 21. September gibt es dazu verschiedene Veranstaltungen. Hier findest du eine Übersicht und den Hinweis auf die Installation «Stars Are Never Sleeping, Dead Ones and the Living», einer Installation zum Anfassen in einem komplett in Pink gehaltenen Raum.
  • Club: Am Samstag feiert die Zuki ihre Auferstehung im Kauz – wenn auch nur für einen Abend. «Die von der Dienerstrasse» – darunter Alex Dallas, Kalabrese und Princess P – sind zu Gast an der Ausstellungsstrasse.
  • Literatur: Die «Zürcher Reden» laden einmal pro Jahr eine:n Autor:in ein, die Gegenwart in den Blick zu nehmen und ihre Gedanken zu den Umbrüchen der Zeit mit uns zu teilen. Diesen Donnerstag macht das die deutsche Schriftstellerin und Büchner-Preis-Trägerin Felicitas Hoppe. Alle Infos hier.
Ohne deine Unterstützung geht es nicht

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Medien. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Mittlerweile sind 2000 Menschen dabei und ermöglichen damit den Tsüri-Blick aufs Geschehen in unserer Stadt. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 2500 – und mit deiner Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für Tsüri.ch und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 8 Franken bist du dabei!

Jetzt unterstützen!
nina

Aufgewachsen am linken Zürichseeufer, Studium der Geschichte, Literatur- und Medienwissenschaft an den Universitäten Freiburg (CH) und Basel. Sie machte ein Praktikum beim SRF Kassensturz und begann während dem Studium als Journalistin bei der Zürichsee-Zeitung. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin untersuchte sie Innovationen im Lokaljournalismus in einem SNF-Forschungsprojekt, wechselte dann von der Forschung in die Praxis und ist seit 2021 Mitglied der Geschäftsleitung von We.Publish. Seit 2023 schreibt Nina als Redaktorin für Tsüri.ch.

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare