Silvan Gisler: Politischer Aktivist, Gin-Tonic-Lover und Tsüri-Member
Silvan Gisler ist neu Tsüri-Member und hat unsere tausender Marke geknackt. Wir haben mit ihm über die Bedeutung von Lokaljournalismus, sein Herzenzprojekt Operation Libero und die vermeintliche Grossstadt Zürich gesprochen.
Gut 1000 Menschen sind Tsüri-Member. Welche Gesichter und Geschichten stecken hinter dieser Zahl? Wir machen uns auf die Suche und treffen sie für ein Gespräch. Bist du auch Tsüri-Member und einem Portrait nicht abgeneigt? Melde dich!
Silvan wird schnell wütend. Auch bei kleinen Dingen wie Schlange stehen, Ineffizienz, Narzisst*innen oder Humorlosigkeit. Einen guten Gin Tonic oder eine Joggingrunde zu «Django Django» kann ihn hingegen zu einem sehr glücklichen Menschen machen. Und: Sein Job als Kommunikationsleiter bei der Operation Libero. Obwohl der Begriff «Job» seiner Tätigkeit nicht gerecht wird. Viel eher ist es ein Herzensprojekt, das er im Jahr 2014 mit einer Handvoll Überzeugungstäter*innen ins Leben gerufen hat. Grund dafür war die Masseneinwanderungsinitiative der SVP: «Die Gründung von Operation Libero ist das Resultat von politischen Initiativen, die falsch gelaufen sind», so der 32-Jährige. Als die Bewegung vor sechs Jahren entstand, dachte Silvan nicht im Entferntesten daran, dass ihn die Arbeit dermassen auf Trab halten und praktisch seinen ganzen Alltag beeinflussen würde.
Er schätzt sich glücklich, dass er eine Tätigkeit ausüben darf, die für ihn Sinn ergibt. «Ich habe das Gefühl, dass ich mit meiner Arbeit bei Operation Libero zu einer offeneren und liberaleren Schweiz beitragen kann.» Doch wenn Arbeit zugleich Herzblut ist, dann fällt einem die bewusste Trennung von Arbeit und Freizeit nicht leicht. Pausen, um neue Energie zu tanken sind Silvans Herausforderungen. «Es bringt nichts, wenn man zu einer besseren Welt beitragen möchte, aber sich dabei selbst kaputt macht», sagt er. Zum Ausgleich schwingt Silvan deshalb die Schlagzeugstöcke bei seiner Band «Pew Pew» und spielt Indietronic. Ehm...Bitte was? «Es klingt spezieller als es ist: Im Grunde ist es brachialer Pop mit viel Synthie», erklärt Silvan.
Medienvielfalt führt zur Sicherung demokratischer Institution
Silvan beschreibt sich als ungeduldig, verwirrt, meistens nett und als typisches «Winti-Kind». Auch wenn er nun schon länger «Exil-Winterthur» ist. Da er in Winterthur aufgewachsen ist, las er schon früh den Landboten. Später, während seinem Geschichtsstudium, schrieb er als freischaffender Journalist für die Lokalzeitung und baute das Winterthurer Kulturmagazin «Coucou» mit auf. Nicht nur daher rührt sein Interesse für den Lokaljournalismus. Medienvielfalt trägt für Silvan zur Sicherung einer demokratischen Institution bei. Sie fördere verschiedene Perspektiven und Regionen ebenso wie unsere kulturelle Vielfalt. Dafür steht Silvan auch ein: «Ich stehe für eine offene, fortschrittliche, liberale und gerechte Gesellschaft, in der sich jeder Mensch frei entfalten kann und gleich an Würde und Recht ist.»
Ein Magazin von und für die Stadt
Drei Jahre war Silvan unwissend kein offizieller Tsüri-Member – bis er vom Chefredaktor nett darauf hingewiesen wurde. Für Silvan ist Tsüri.ch nicht nur ein beliebiges Stadtmagazin. «Die emotionale Bindung», so sagt er, «ist nicht zu unterschätzen.» Silvan könne sich mit den Menschen, die für Tsüri.ch arbeiten identifizieren und ihre Leidenschaft hinter diesem Produkt spüren. «Wenn ich Tsüri.ch lese dann spüre ich meine Stadt, wie ich sie erlebe und wahrnehme.» Doch: Wie nimmt Silvan seine Stadt wahr? «Als das grösste Dorf der Schweiz», platzt es aus ihm heraus und er muss lachen. «Zürich ist auf keine Art und Weise eine Grossstadt, aber es ist herrlich zu sehen, wie die Menschen hier eine haben wollen», führt er aus. Viele Zürcher*innen nähmen sich einfach zu wichtig. Daher plädiert Silvan dafür sich weniger ernst zu nehmen – insbesondere hier in Zürich. Doch wer Ideen und Projekte in Angriff nehmen möchte treffe in Zürich auf sehr begeisterungsfähige und motivierte Menschen.
Die Stadt hat eine sehr spannende Dynamik, bietet unendlich viele Möglichkeiten und weist eine hohe Lebensqualität auf.
Tsüri-Member Silvan Gisler
Die Vielfalt an kulturellen Möglichkeiten, die grosszügigen Grünflächen und die wunderschönen Plätze schätzt er sehr. Der Idaplatz ist Silvans Lieblingsort. «Nicht zuletzt habe ich dort vor sieben Jahren, nach meinem Umzug von Winti nach Zürich, nach und nach die Menschen kennengelernt, die heute meine engsten und liebsten Freunde sind.» Und Freundschaften, tiefgründige Gespräche und Liebe machen Silvan noch glücklicher als jeder gut gemixte Gin Tonic.
Dieser Artikel wurde automatisch in das neue CMS von Tsri.ch migriert. Wenn du Fehler bemerkst, darfst du diese sehr gerne unserem Computerflüsterer melden.
Das mache ich bei Tsüri:
Schreiben und Inputs für spannende Geschichten bringen.
Das mache ich ausserhalb von Tsüri:
Neben dem Studium arbeite ich als freischaffende Journalistin. Ansonsten: Aperöle, fremde Hunde streicheln und tonnenweise Kino-Popcorn essen.
Über diese Themen schreibe ich am liebsten:
Gesellschaftskritische Themen und Menschen mit einer beeindruckenden Persönlichkeit.
Darum bin ich gerne Journalistin:
Weil ich unbekannte Orte, spannende Menschen und kontroverse Diskussionen erleben darf. Weil ich so viele Fragen stellen kann, wie ich möchte. Weil ich des Öfteren meine Komfortzone verlasse. Weil es meine Leidenschaft ist.
Das mag ich an Zürich am meisten:
Jung und multikulti, Techno und Sommerabende am See.