Quartierbevölkerung will neuen Klusplatz und lässt nicht locker
Seit bald 15 Jahren will die Quartierbevölkerung Hirslanden den Klusplatz umgestalten – bisher ohne Erfolg. Ein neues Projekt eines Anwohners soll wieder Bewegung in die Sache bringen.
Bislang gibt es wenig Positives über den Klusplatz zu berichten. Die NZZ zählt ihn gar zu den misslungensten Plätzen Zürichs und beschreibt ihn passend als «liebloser Verkehrsknoten». Seit bald 15 Jahren scheitern diverse Versuche, den Platz im Kreis 7 neu zu gestalten.
Der Quartierverein Hirslanden nimmt nun einen neuen Anlauf. Im Klus Park präsentierte er am 27. November eine neue Projektskizze des pensionierten Architekten Hugo Wandeler, der ebenfalls im Quartier wohnt. Diese sieht unter anderem vor, aus der Tramwendeschlaufe eine barrierefreie Haltestelle mit einem Café zu erschaffen und den Klusplatz grosszügig mit Bäumen zu begrünen.
Rund 100 Anwohner:innen besuchten die Veranstaltung, sagt Co-Präsident des Quartiervereins, Mischa Schiwow. Er zeigte sich am Tag danach zufrieden: «Das Interesse war gross und es war viel Zustimmung und Engagement aus der Bevölkerung zu spüren.»
Das konkrete Projekt sei eine Reaktion darauf, dass die Stadt das Anliegen jahrelang vernachlässigt habe. Nachdem der Verein von der Stadt immer nur gehört habe, was alles nicht möglich sei, wollten sie zeigen, dass es auch Lösungen gäbe.
«Wir lassen bei dieser Sache nicht locker, weil uns seit bald 15 Jahren immer wieder gesagt wird, was alles nicht möglich ist», sagt Schiwow. Der Verein verlange in dieser Planung etwas Mut, und eine tatsächliche Mitwirkung des Quartiers.
Forderungen seit 2011 ungehört
Bereits im Jahr 2011 reichten zwei SP-Gemeinderät:innen einen Vorstoss ein, der forderte, dass der Klusplatz «benutzerfreundlich und behindertengerecht» umgebaut wird. 2019 folgte eine weitere Motion. Der Stadtrat lehnte beide Anliegen ab, mit der Begründung, sie seien nicht umsetzbar. Verschiedene Studien hätten gezeigt, dass die notwendigen Änderungen – darunter Abrisse von Gebäuden oder Fahrspurreduktionen – zu umfassend und kostenintensiv seien. Danach kam das Projekt Klusplatz zum Stillstand.
Getrieben vom Wunsch, den «lieblosen Verkehrsknoten» in einen attraktiven Quartierplatz zu verwandeln, nahm die Anwohnerschaft die Sache selbst in die Hand.
Mit einer Petition im Juli 2024 und der Planung von Hugo Wandeler, die er in Eigeninitiative ausgearbeitet hat, unterbreitete der Quartierverein der Stadt konkrete Vorschläge zur Neugestaltung. Diese kombinieren verkehrsberuhigende Massnahmen, eine Barrierefreiheit und mehr Aufenthaltsqualität.
Platz zu steil für einen Kreisel
Die Sprecherin des zuständigen Tiefbauamts, Sabina Mächler, betont, dass die Informationsarbeit des Quartiervereins für sie wertvoll sei und das «Stimmungsbild» die Grundlagen der Stadt ergänzen. Die Forderungen würden weitgehend mit den städtischen Zielen übereinstimmen.
Auch die Pläne von Hugo Wandeler nehme man zur Kenntnis, so Mächler. Einige Vorschläge würden konkret weiterverfolgt werden: So prüfe das Tiefbauamt derzeit die Einrichtung einer Begegnungszone mit Tempo 20 auf der oberen Hegibachstrasse sowie Varianten mit Einbahnregelungen auf der Asylstrasse. Auch die Begrünung und die Errichtung eines Haltestellengebäudes in der Tramwendeschlaufe werden gemäss Mächler als umsetzbare Optionen gesehen.
Die Idee eines Kreisels sei hingegen verworfen worden – er wäre aufgrund des Platzmangels und der steilen Gefälle nicht sicher genug.
Stadt will 2029 mit Umbau beginnen
Die Stadt befinde sich momentan in der Phase des Vorprojekts und prüfe die verschiedene Varianten, erklärt Mächler. Anfang 2025 soll über die favorisierte Lösung entschieden und ab 2029 mit dem Bau begonnen werden.
Solche langwierigen Prozesse seien oft unvermeidlich, da sie die unterschiedlichen Interessen und komplexen rechtlichen Vorgaben berücksichtigen müssten, sagt Mächler. Um zukünftige Verzögerungen zu vermeiden, will man verstärkt auf Kompromissbereitschaft und frühzeitige Kommunikation setzen.
Mischa Schiwow vom Quartierverein Hirslanden und andere Anwohner:innen hoffen indes darauf, dass es nun schneller vorwärtsgeht als in den bisherigen 15 Jahren.
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