Erstwählerin Lena: «Ich bin für das Stimmrechtsalter 16»

Lena Mascioli darf im Februar zum ersten Mal wählen und freut sich auf dieses Privileg.

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«Ich hätte gerne eine Stadt mit weniger Autos». Foto: Emilio Masullo.

Lena Mascioli, 17 Jahre alt, ist im Kreis 5 aufgewachsen und steht kurz vor ihrer Matura. Sie mag es, in ihrem Umfeld über Politik zu diskutieren, ihre Meinung preiszugeben und andere davon zu überzeugen. Nichtsdestotrotz möchte sie auch andere Meinungen nachvollziehen können. Denn sie glaubt, dass dies viel bewirken kann. Acht Fragen an Erstwählerin Lena.

Tsüri.ch: Hast du dich bisher über die Politik in Zürich informiert?

Lena: Teilweise schon. Wohl am meisten, wenn gerade Abstimmungen anstehen. Dann spreche ich mit meinen Freund:innen und meiner Familie über die Vorlagen, über die abgestimmt wird. Wahlen waren bisher eher weniger ein Thema. Dies hat sicherlich auch damit zu tun, dass sie weniger oft vorkommen.

Wo und wie informierst du dich über Politik?

Wahrscheinlich am meisten im Gespräch mit meinen Eltern. Sie sind beide politisch interessiert und engagieren sich auch selber, da sie indirekt auch durch ihre Berufe damit zu tun haben. Ich spreche aber auch mit meinen Freund:innen darüber, informiere mich über verschiedene Social-Media-Kanäle und Chats über Politik. Zudem besuche ich auch Anlässe vom Frauenstreik oder anderen politischen Organisationen.

Hast du vor im Februar wählen zu gehen und weisst du schon, wen du wählen wirst?

Ja. Ich freue mich schon jetzt darauf, dass ich im Februar das erste Mal wählen darf. Ich habe mich noch nicht wirklich darüber informiert. Ich werde aber sicher mal Dominik Waser wählen, da er selber auch mal im Klimastreik aktiv war.

Was bedeutet es für dich, im nächsten Februar das erste Mal wählen zu dürfen?

Ich finde es sehr cool, endlich wählen gehen zu dürfen. Insofern bedeutet es mir schon viel und ich freue mich über dieses Privilieg.

In Zürich geht nur etwa jede vierte Person zwischen 18 und 29 Jahren an die Urne. Wieso denkst du, dass nicht mehr Menschen in deinem Alter an die Urne gehen?

Ich weiss es nicht genau. Ich denke aber, dass das Umfeld einen grossen Einfluss hat. Wenn in der Familie und im Umfeld Wahlen kein Thema sind, geht man selber wohl auch weniger an die Urne. Andere stimmen vielleicht nicht ab, weil sie nicht wissen was sie abstimmen oder wen sie wählen wollen. Gründe dafür könnten zum Beispiel Faulheit sein oder weil sie denken, dass ihre Stimme sowieso nichts bringt. Oder weil sie in der Schule nichts davon mitbekommen haben.

Hast du das Gefühl, dass deine Stimme etwas bewirken kann?

Ja.

Kannst du alle Zürcher Stadträte aufzählen?

Nicht ganz alle. Karin Rykart, Corine Mauch, André Odermatt, Richard Wolff und Daniel Leupi kenne ich.

Falls du entscheiden könntest, was würdest du in der nächsten Legislaturperiode unbedingt anpacken? Was sind für dich die drei dinglichsten Probleme, die in der Stadt Zürich gelöst werden müssen?

Erstens: Netto-Null 2030. Ich würde die Klimakrise in möglichst jeder politischen Entscheidung konkret berücksichtigen. Und man sollte diesbezüglich nicht so «plämpern». Man sollte jetzt radikaler handeln als bisher.

Zweitens: Weiter fände ich das Stimmalter 16 einen guten Vorschlag, den ich nochmals aufnehmen würde. So könnte man Jugendliche vermehrt und besser in die Politik einbinden.

Drittens würde ich Velowege ausbauen. Ich hätte gerne eine Stadt mit weniger Autos, wenn nicht sogar ganz autofrei. Dadurch mehr Grünflächen. Ich denke, dass man damit das Stadtklima erheblich verbessern kann. Ich stelle mir Zürich so noch schöner und angenehmer vor.

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