Die Neuen und die Abgewählten
LGBTQ-Aktivistin Anna Rosenwasser schafft die SP-Sensation und springt vom 20. Listenplatz direkt in den Nationalrat. Wer es sonst noch geschafft hat und wer abgewählt ist, erfährst du hier.
Anders als im nationalen Vergleich konnte die SP im Kanton Zürich zulegen. Zwei neu gewählte Gesichter stechen da besonders heraus: Islam Alijaj und Anna Rosenwasser.
Mit seinem intensiven Wahlkampf hat der SP-Gemeinderat, der im Rollstuhl sitzt, genügend Plätze wett gemacht und landete von Platz 11 auf 8.
Die wohl spektakulärste Aufholjagd legte Anna Rosenwasser hin. Sie kandidierte für die SP auf dem Listenplatz 20. Mit ihrer Kandidatur will sie vor allem mehr junge Frauen und Queers an die Urne bringen, meinte sie im Sommer in einem Tsüri.ch-Interview. Das scheint ihr gelungen. Sie hat 12 Listenplätze aufgeholt und ist somit im Nationalrat.
«Warum habe ich plötzlich Wahlchancen, WTF.»
Anna Rosenwasser am 22. Oktober auf Instagram
Die 33-Jährige war bisher kein klassisches SP-Gesicht, was ihre Wahl umso spannender macht. Aber sie ist eine wichtige linke, feministische und queere Stimme in der Schweiz. Mit knapp 34'000 Instagram-Followern ist Rosenwasser eine der erfolgreichsten LGBTQ-Aktivistinnen.
Für ein Statement war Rosenwasser nicht zu erreichen. Erstaunt über ihre Wahl wird sie aber allemal sein. Noch heute Morgen verkündete sie auf Instagram: «Wenn ich wirklich gewählt würde, wäre das, hm, sehr aussergewöhnlich.» Später folgte dann ein: «Warum habe ich plötzlich Wahlchancen, WTF.»
Nebst Rosenwasser und Alijaj haben es auch weitere neue Gesichter ins Parlament geschafft. Hier eine Übersicht der Neuen und Abgewählten.
Neu im Nationalrat sind:
- Nina Fehr Düsel (SVP)
- Martin Hübscher (SVP)
- Bettina Balmer (FDP)
- Nicole Barandun (Die Mitte)
- Yvonne Bürgin (Die Mitte)
- Erich Vontobel (EDU)
- Islam Alijaj (SP)
- Anna Rosenwasser (SP)
Abgewählt wurden:
- Therese Schläpfer (SVP)
- Meret Schneider (Grüne)
- Judith Bellaiche (GLP)
- Jörg Mäder (GLP)
An der Universität Zürich hat Simon Politikwissenschaften und Publizistik studiert. Nach einem Praktikum bei Watson machte er sich selbstständig und hat zusammen mit einer Gruppe von motivierten Journalist:innen 2015 Tsüri.ch gegründet und vorangetrieben. Seit 2023 teilt er die Geschäftsleitung mit Elio und Lara. Sein Engagement für die Branche geht über die Stadtgrenze hinaus: Er ist Gründungsmitglied und Co-Präsident des Verbands Medien mit Zukunft und macht sich dort für die Zukunft dieser Branche stark. Zudem ist er Vize-Präsident des Gönnervereins für den Presserat und Jury-Mitglied des Zürcher Journalistenpreises. 2024 wurde er zum Lokaljournalist des Jahres gewählt.
Bevor Lara zum Journalismus kam, hat sie eine Lehre als Innendekorateurin nicht abgeschlossen, die Handelsmittelschule gemacht, in der Gastro gearbeitet und in der Immobilienbranche Luft geschnuppert. Durch ein Praktikum beim Radio Rasa in Schaffhausen fand sie zum Journalismus. Daraufhin folgte ein Kommunikations-Studium an der ZHAW, gefolgt von einem Praktikum bei Tsüri.ch und eines beim Tages-Anzeiger. Seit 2020 schreibt Lara für Tsüri.ch, seit 2023 ist sie in der Geschäftsleitung.