«Das Element der Sitzbank funktioniert in allen Kulturen und Milieus als Treffpunkt»
Am nächsten Samstag soll Zürich zur Bänkli-Stadt werden. Mit einem Festival wollen die Organisator*innen Begegnungen mit Unbekannten provozieren. Wir haben mit einem der Organisatoren, Nils Epprecht, darüber gesprochen.
Ihr ruft die Zürcher*innen dazu auf, die Stadt am 26. August mit selbstgemachten Bänken vollzustellen. Warum?
Wir wollen nicht nur, dass in der ganzen Stadt Bänke stehen, sondern auch, dass die Menschen darauf sitzen und den Abend da verbringen. Damit wollen wir Treffpunkte für Ungewohntes und Unbekanntes etablieren, die Begegnungen zulassen.
Klar, Bänke laden zum Sitzen, Schwatzen und Knutschen ein, doch das alles kann ich auch zuhause auf dem Sofa machen. Wozu braucht es da die Bank?
Unsere Analyse zeigt, dass es für eine Begegnung mit Unbekannten drei Faktoren braucht: Zeit, Raum und Offenheit im Sinne von Aufgeschlossenheit. Dazu wollen wir mit Hansbank in allen Gassen das Nötige bereitstellen. In Zürich gibt es die verschiedensten Parallelwelten zum Beispiel von Banker*innen, Akademiker*innen, Angestellten und natürlich die Diasporen. Diese vermischen sich leider nur selten.
Ihr wollt also auch Menschen zusammenbringen, die sich nicht kennen. Warum verteilt ihr die Bänke dann in der ganzen Stadt – und macht kein riesiges Blinddate?
Das Element der Sitzbank funktioniert in allen Kulturen und Milieus als Treffpunkt. Es geht um die Italianità, das spontane Lebensgefühl, das wir von italienischen Plätzen kennen. Das geht natürlich nur, wenn die Teilnehmenden die Bereitschaft dazu mitbringen. Mit dem Bänkli-Festival wollen wir erreichen, dass sich die Menschen Orte schaffen, wo sie sich auch wohl fühlen. Die Gastgeber*innen sollen die Bänke auf unserer Webseite hansbank.ch verorten. So ist es auch möglich, von einem Fest zum nächsten zu schlendern.
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Es geht auch um die Belebung der Stadt?
Natürlich. Der öffentliche Raum wird von allen Menschen in der Stadt geteilt, es ist der verbindende Ort. Die Strasse teile ich mit allen Menschen, egal wo sie sich sonst zugehörig fühlen. Es geht auch darum, dass sich Zürcher*innen mit dem öffentlichen Raum identifizieren. In der mobilen Welt kennen viele weder ihr Quartier noch ihre Nachbar*innen. Mit unserem Projekt wollen wir diese lokale Vernetzung stärken.
Die Bänkli-Nutzung findet am Nachmittag und Abend statt, das Bänkli-Bauen ab 11 Uhr im Pavilleon. Kann ich einfach vorbeikommen und mitmachen?
Bänke aufstellen und nutzen kann man natürlich den ganzen Tag, die intensiveren Feste wird es vermutlich erst gegen Abend geben. Wer selbst eine Bank bauen will, kann am Samstag zwischen 11 und 16 Uhr zu uns in den Pavilleon kommen – wir haben einen Bausatz vorbereitet, mit dem das Bauen ungefähr eine Stunde geht. Danach kann die Bank mitgenommen und irgendwo in der Stadt aufgestellt werden, zum Beispiel am Röntgen- oder Brupbacherplatzfest. Aber man kann auch einfach eine öffentliche Bank kapern, kennzeichnen und online stellen, Alle dürfen, ja sie sollen sogar kommen!
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Ich kann also am Samstag zu euch kommen, mir gratis eine Bank bauen, darauf abhängen und diese dann behalten. Wer finanziert das?
Ja, das ist für die Nutzer*innen und Schreiner*innen gratis. Finanziert wird es von der Stadt Zürich und der Avina Stiftung – und natürlich steckt viel freiwilliges Engagement von uns dahinter.
Woher kommt die Idee zur Hansbank und dem Bänkli-Festival?
Wir sind ein Zusammenschluss der Initiativen Stadtstattstrand und Res Publik, die sich beide viel mit Treffpunkten, Begegnungen und Interaktion beschäftigen. Hansbank in allen Gassen ist die perfekte Schnittmenge unserer Überzeugungen! Irgendwann haben wir entdeckt, dass es in Amsterdam etwas ähnliches gibt, das sich inzwischen zu einem Selbstläufer entwickelt hat. Das ist für uns schon mal ein Fernziel, wenn es gut läuft am Samstag.
Alle Infos zum Mitmachen und Rumsitzen gibt es hier.
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Titelbild: Instagram/Hansbank
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An der Universität Zürich hat Simon Politikwissenschaften und Publizistik studiert. Nach einem Praktikum bei Watson machte er sich selbstständig und hat zusammen mit einer Gruppe von motivierten Journalist:innen 2015 Tsüri.ch gegründet und vorangetrieben. Seit 2023 teilt er die Geschäftsleitung mit Elio und Lara. Sein Engagement für die Branche geht über die Stadtgrenze hinaus: Er ist Gründungsmitglied und Co-Präsident des Verbands Medien mit Zukunft und macht sich dort für die Zukunft dieser Branche stark. Zudem ist er Vize-Präsident des Gönnervereins für den Presserat und Jury-Mitglied des Zürcher Journalistenpreises. 2024 wurde er zum Lokaljournalist des Jahres gewählt.