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18. Dezember 2019 um 05:00

Aktualisiert 27.01.2022

Warum die Universität Zürich mit Glasfasernetz verkabelt ist

Früher war Wissen ein wertvoller Schatz, auf den nur wenige zugreifen konnten. Heute ist es durch die Digitalisierung für jede und jeden verfügbar. Doch nicht nur die Zugänglichkeit zu Wissen hat sich verändert, sondern auch die Art und Weise, wie wir damit umgehen, erzählt Balthasar Eugster von der Hochschuldidaktik der Universität Zürich.

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(Bild: Flickr/Shepard4711/CC BY-SA 2.0)

Die Universität Zürich (UZH) hat neben den beiden Zentren im Irchel und dem Hauptgebäude zahlreiche weitere Standorte, an denen über 27’000 Studierende, 9'246 Mitarbeiter*innen, und 660 Professor*innen den gegenseitigen Austausch von Informationen und Material brauchen. Aus diesem Grund unterstützt das ewz die Universität seit über 15 Jahren und wird per 2020 alle Standorte der Universität Zürich mit hochverfügbaren Punkt-zu-Punkt-Glasfaserverbindungen vernetzt haben. Dies sei zwar nicht das grösste Projekt dieser Art, wie Roman Leiser, Leiter Sales Telecomlösungen bei ewz sagt, doch im Zürcher Telecom Markt sei die Grösse doch eher aussergewöhnlich. Mit der Vernetzung soll nicht nur der heutige Kommunikationsbedarf gedeckt werden, sondern ebenso die Möglichkeit bestehen, neue Technologien anzubieten, die Wissensvermittlung und Forschungsmethoden vorantreiben.

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Just Google it?!

Für viele unter uns ist es unvorstellbar, dass vor dreissig Jahren noch keine Mail verschickt werden konnte. Wer jemandem eine Information übermitteln wollte, verschickte diese per Post – oder ging persönlich vorbei. Für jeden Recherche, die betrieben wurde, musste man die nächste Bibliothek aufsuchen und Wissensbestände durchforsten, bis man fündig wurde. Ein kaum vorstellbares Prozedere in den Zeiten von Google, wo man mit einem Klick zum gewünschten Inhalt gelangt.

Doch genauso wie jeder Zugriff auf Quellen hat, kann auch jeder neue Quellen kreieren und Wahrheiten oder Unwahrheiten in Umlauf bringen. Welchen Quellen kann man heute also noch vertrauen? Und welchen nicht? «Ein zentrales Thema ist, dass Studierenden die Fähigkeit aufbauen, kritisch mit Informationen umzugehen» meint Herr Eugster. Die UZH offeriert ihren Student*innen z.B. ein Tutorial in Form eines Podcasts, wo diese lernen, kritisch mit Quellen umzugehen und diese richtig in ihre Arbeiten zu integrieren. Zudem hat die UZH das Kompetenzzentrum «Digital Society Initiative» gegründet, das die Digitalisierung der Gesellschaft, der Demokratie, der Wissenschaft, der Kommunikation und der Wirtschaft reflektieren und mitgestalten soll.

Im Prozess der Digitalisierung

«Sprechen wir von Digitalisierung im Bildungssystem, denken viele an E-Learning» erzählt Herr Eugster. «Doch es ist wichtig, die beiden Punkte voneinander zu unterscheiden.» Denn «E-Learning» ist ein Bestandteil der Digitalisierung. Und in der Form von «Learning Management Systemen», die Studierenden und Dozent*innen, die elektronische Zustellung von Materialien, Einsicht in aktuelle Punktestände, Stundenpläne ermöglichen, nicht mehr wegzudenken. Doch: E-Learning war nicht der erste und auch nicht der letzte Schritt in der Digitalisierung des Bildungssystems. Was also hält die Zukunft in Sachen Bildung für uns bereit?

«Als Wissenschaftler möchte ich mich davor hüten, mich festzulegen, wie unser Bildungssystem in 10 Jahren aussieht» antwortet Herr Eugster auf die Frage nach der Zukunft der Bildung. Für Roman Leiser von ewz ist klar: «Mit der Technologie der Glasfaser setzt man auf die state of art Technologie für Jetzt und die Zukunft.» Und ohne moderne Technologien gehe in Zukunft auch in Sachen Bildung nicht mehr viel. «Heutzutage hat man an den Bildungsinstituten interaktive Kanäle, aktive Whatsapp-Gruppen inkl. Dozierenden oder verwendet man ganz neue Technologie für die Lehre oder in der Kommunikation», so Leiser.

Virtuelle Lerngegenstände und Lernräume

Mit «Augmented Reality» kann man bereits heute die reale Welt mit virtuellen Informationen verknüpfen. Im Bildungsbereich könnten so neue und ungewohnte Sichtweisen möglich werden, die den Lernprozess unterstützen. Man kann dieses Szenario sogar noch weitertreiben: Beispielsweise könnten in Zukunft virtuelle Räume kreiert werden, in denen Medizinstudent*innen komplexe Untersuchungen durchführen. Da das Medizinstudium eines der teuersten ist, weil vom Labor bis zum Krankenhaus sehr viel Ausstattung benötigt wird, wäre dieses Szenario auch aus kostentechnischen Gründen spannend.

Individuelle Lernprozesse

Ein weiteres, denkbares Szenario ist der Einsatz von «Learning Analytics». Damit kann das Lernverhalten auf digitalen Lernplattformen von Studenten mitverfolgt und analysiert werden. Beispielsweise würde die Software beobachten, wie die Studentin A und der Student B lernen und daraus interpretieren, was die jeweilige Studentin für Materialien braucht, um erfolgreich im Lernprozess voranschreiten. So können für die einzelnen Lernenden individuelle Lernwege angeboten werden, wodurch man sich eine Verbesserung der Lern-Qualität erhofft.

Mehr zu den Themen Bildung und Digitalisierung findest du hier. Beides sind Quellen die auf Empfehlung von Herrn Eugster basieren. Wir beurteilen diese als sicher:

  1. Hochschulforum Digitalisierung
  2. Educause – Horizon Report

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