Stadtrat will Netto-Null bis 2040; ob das Klima warten wird?

Entgegen den Forderungen von Klimastreik und Gemeinderat präsentierte der Stadtrat heute sein Ziel: Netto-Null bis 2040. Dies sei machbar und ehrgeizig. Aber wird es auch reichen? Ein Kommentar von Simon Jacoby.

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Am 21. Mai folgt der nächste nationale Aktionstag des Klimastreiks. (Bild: Alun Meyerhans)

Das Problem der Klimakrise ist bekannt, nun müssen Lösungen auf den Tisch. Diese präsentierten die drei Stadträte Hauri, Odermatt und Baumer heute vor den Medien. Nach einer Analysephase der Stadt sind die Befürchtungen des Klimastreiks eingetreten und die grösste Schweizer Stadt hat das Netto-Null-Ziel statt auf 2030 um zehn Jahre nach hinten verschoben. Dies sei ein «ehrgeiziges, aber auch ein realistisches Klimaziel», erklärte Andreas Hauri von der GLP den Medienschaffenden. Dies mag stimmen, denn das Runterfahren der Emissionen bis 2030 wäre extrem anstrengend und teuer geworden.

Doch allen Widrigkeiten zum Trotz fordern dies Klimabewegung und Wissenschaft seit Jahren. Denn das Klima wartet nicht. Greta Thunberg wollte, dass die Entscheidungsträger*innen in Panik geraten, der Klimanotstand hätte ausgerufen werden sollen. Dies ist heute nicht passiert, der Stadtrat hat sich für eine Politik des Mittelwegs und des Kompromisses entschieden. Der Verkehr auf Stadtgebiet soll umgebaut, Gebäude sollen saniert werden und die fossilen Heizungen sollen verschwinden. Diese Emissionen, welche innerhalb der Stadt Zürich anfallen, machen nur rund 25 Prozent aus. Die anderen 75 Prozent unserer Emissionen fallen ausserhalb an: also beispielsweise bei der Mobilität, beim Konsum, der Ernährung und auch bei Baumaterialien. Dies will der Stadtrat nicht auf null runter bringen, sondern gegenüber 1990 um 30 Prozent senken.

Es wird sich also einiges ändern in unserer Stadt, das Ziel ist tatsächlich ehrgeizig. Denn heute stehen wir bei einem Ausstoss von rund drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr und Person. Diese müssen auf null runter. Damit können wir allerdings nicht schon heute anfangen, denn zuerst muss der Gemeinderat darüber debattieren. Die Linken und Grünen haben bereits angekündigt, dass sie das Tempo verschärfen wollen; auch vom Klimastreik wird weiterhin Druck gemacht (zum Beispiel mittels dieser Petition). Nach dem Gemeinderat wird das Stimmvolk über die Pläne und Ziele abstimmen können. In einer Demokratie dauert es halt immer etwas länger. Das ist meistens auch gut so. Doch dass es in einem Notstand auch mal schneller gehen kann, hat uns die Corona-Pandemie beispiellos aufgezeigt.

Das Corona-Virus hat nicht gewartet, also haben die Entscheidungsträger*innen schnell und heftig reagiert. Ob es bei der Klimakrise anders sein wird und sie sich an unsere Kompromisse und Mittelwege anpasst?

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