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Tipps fürs Wochenende: Pflanzenbrocki abklappern oder Zyklus-Ausstellung

In Altstetten hat das erste Pflanzenbrocki Zürichs seine Türen geöffnet. Ausserdem neu und aufregend: die Bravo Bar an der Molkenstrasse, eine Ausstellung rund um den Zyklus sowie ein Benefizanlass für Musikbegeisterte aus Krisenregionen.

Pflanzenbrocki
Pflanze geben, Pflanze nehmen: Ein neues Pflanzenbrocki in Altstetten macht es möglich. (Bild: Huy Phan/Unsplash)

Zürichs erstes Pflanzenbrocki

In dieser Sache sind Bern und Basel der Stadt an der Limmat voraus. Beide Städte verfügen bereits über Orte, die jegliche Pflanzen annehmen und weiterverkaufen. Doch nun zieht Zürich nach.

Auf dem FOGO-Areal neben dem Bahnhof Altstetten betreibt die Genossenschaft «dieCuisine» ein ökologisch gebautes Quartier mit Wohnraum für Geflüchtete und junge Erwachsene in Ausbildung, Ateliers für Kleingewerbe sowie Kultur- und Bildungsstätten. Neu hinzugekommen ist Zürichs erstes Pflanzenbrocki, das am Dienstag eröffnet wurde.

Pflanzen jeglicher Art, sowohl Innen- als auch Aussenpflanzen, können von Dienstag bis Freitag vorbeigebracht oder gekauft werden. Weitere Infos gibt’s hier.

Ausstellung stellt den Zyklus ins Zentrum

Vom Donnerstag bis Montag dreht sich im Wartsaal in Wipkingen alles um den Zyklus und die Menstruation. Das feministische Kollektiv F96 lädt zur Ausstellung «In Utero - Matters of Menstruation and lived Realities», die von einem Rahmenprogramm ergänzt wird. 

Den Auftakt macht am 13. November eine Vernissage mit einer Ansprache der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich. Anschliessend wird ein Kurzfilm zur Endometriose gezeigt. Am Samstag folgen wissenschaftliche Inputs und ein Period Pain Simulator zum Ausprobieren, bevor am Sonntag und Montag ein Zine-Workshop und eine Lesung zum Thema «Diskurs für einen gleichberechtigten Sprachgebrauch» rund um den Körper stattfinden.

Die Ausstellung soll Raum für persönliche Erfahrungen mit dem Zyklus und insbesondere der Menstruation schaffen, schreibt das Kollektiv. «Wir möchten den Dialog öffnen, um offen über die Thematik zu sprechen, einen Wortschatz dafür zu finden, uns auszutauschen und sowohl Probleme als auch Schönes anzusprechen.»

Junge Musikbegeisterte aus Krisenregionen fördern

Am Samstag findet der Benefizanlass des Vereins «Save Young Musicians» statt, der zum Ziel hat, möglichst viele Spenden zu sammeln. Die Gelder sollen musikbegeisterten jungen Menschen aus Krisenregionen zugutekommen.

Für ein vielfältiges Programm wurden insgesamt vierzehn Autor:innen, Musiker:innen und Performer:innen eingeladen. Sie treten von 16 bis 21 Uhr im Kulturmarkt an der Aemtlerstrasse 23 in Wiedikon auf.

Mit dabei sind der Historiker Jakob Tanner, der über Solidarität, soziale Bewegungen und Menschenrechte sprechen wird, sowie die Schriftstellerin Julia Weber mit einem Beitrag über Flucht. Ebenfalls auf der Bühne stehen Musikerin Nadja Zela, Schriftsteller Lukas Bärfuss und Schriftstellerin und Musikerin Melinda Nadj Abonji. Alle weiteren Gäst:innen sowie das detaillierte Programm findest du hier.

Rest der Woche

  • Bar: Zürich ist um eine Bar reicher, zumindest temporär. An der Molkenstrasse 21 öffnet am Mittwoch die Bravo-Bar ihre Türen, und das bis zum 24. Januar. Gemäss Insta-Account gibt es dort nicht nur Drinks, sondern auch bis spätabends etwas zu essen, zum Beispiel Fleischkäsebrötchen, auch in Vegi-Variante. Zudem sind Special Events wie Karaoke-Abende angekündigt.
  • Konzert: Im Exil stehen tolle Konzerte an. Am Mittwoch tritt die britisch-brasilianische Singer-Songwriterin Liana Flores auf. Ihre Musik vereint Einflüsse aus britischem Folk, klassischem Jazz und brasilianischem Bossa Nova der 60er Jahre. Am Donnerstag folgt YC, ein junger Rapper aus Brandenburg. Am Freitag wird mit dem bekannten DJ Paraçek gefeiert, und am Dienstag steht der Deutschrapper Carlo5 auf der Bühne.
  • Pop-up: Am Mittwoch und Donnerstag lässt sich im HeadsQuarter an der Stockerstrasse 33 vorzüglich den Bauch mit spanischer Tortilla vollschlagen. Bocado, ein Projekt von zwei Spanier:innen, bringt ihre Liebe zum traditionellen Gericht aus Eiern, Kartoffeln und Zwiebeln auf den Teller. Mehr Infos hier.
  • Food-Waste: Kürzlich hat eine neue Äss-Bar aufgemacht! Und zwar an der Zollstrasse 80 bei der Amboss Rampe. Der Laden legt den Fokus auf Wiederverwertung: Die Äss-Bar sammelt unverkaufte Backwaren und andere Produkte wie Birchermüesli oder Molkereiprodukte von Bäckereien aus der Umgebung und verkauft sie stark reduziert weiter. 
  • Ausstellung: Am Freitag findet in der Aktionshalle der Roten Fabrik die Vernissage einer Lichtinstallation von Lukas Truniger und Bruce Yoder statt. Laut Beschreibung versucht das Projekt, die «erstaunlichsten Wunder der Natur» nachzuahmen. Im Zentrum steht die Erforschung des menschlichen Wunsches, die Natur zu imitieren und zu kontrollieren.
  • Gemeinschaft: Wie lassen sich schmerzhafte Konflikte im Kollektiv bewältigen? Darum geht es in einem interaktiven Vortrag am Freitag im Quartierzentrum Bäckeranlage. Die Idee der «Restorative Circles» entstand in den von Gangs kontrollierten Favelas von Rio de Janeiro. Dominic Barter und seine Kolleg:innen stellen das Konzept vor und zeigen, wie es im Alltag angewendet werden kann.
  • Palästina: Am Samstag findet in der Roten Fabrik das Solidaritätskonzert «Rhythms of Humanity» für Palästina statt. Auf der Bühne stehen die Künstler:innen 47SOUL, Badiaa Bouhrizi und Leila Moon. Veranstaltet wird das Event von «Kern & Schale», einer gemeinnützigen Plattform für künstlerischen und kulturellen Aktivismus.
  • Thriften: Wer Lust auf Vintage-Flohmi-Shopping hat, bekommt dieses Wochenende gleich zwei unkonventionelle Gelegenheiten. An der Lagerstrasse 119 im dritten Stock findet ein öffentlicher Flohmarkt in einer WG statt. Am Sonntag lädt die Bar Elisaburg in Wiedikon zum Vintage Market von «Shespace.zh» ein.
  • Tanz: Nächsten Dienstag und die Tage danach wird im Tanzhaus das Solo-Stück «Joy(ce)» der Künstler:in New Kyd aufgeführt. Der Beschrieb klingt vielversprechend: «Im Jahr 2006 wurde die Leiche von Joyce Carol Vincent fast drei Jahre nach ihrem Tod in ihrer Londoner Wohnung gefunden, ihr Fernseher flimmerte noch immer. New Kyds Solo Joy(ce) versucht, diese Abwesenheit zu tanzen: zu verfolgen, was es bedeutet, sichtbar zu verschwinden.»
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