Abstimmungsbörse: Knappe Nein-Prognose zu «Anti-Chaoten»-Initiative - Tsüri.ch #MirSindTsüri
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Von Simon Jacoby

Co-Geschäftsleitung & Chefredaktor

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26. Februar 2024 um 05:00

Abstimmungsbörse: Knappe Nein-Prognose zu «Anti-Chaoten-Initiative»

Die Zürcher Abstimmungsbörse prognostiziert ein knappes Rennen bei vier von sechs Abstimmungen. Überraschend ist der Nein-Trend zur «Anti-Chaoten-Initiative».

(Foto: Flickr/987453_photography/CC BY-SA 2.0 DEED)

Eine knappe Mehrheit von 53 Prozent wird die Volksinitiative der Jungen SVP ablehnen, mit welcher die Kosten für Polizeieinsätze abgewälzt werden können; so lautet zumindest die Prognose der Abstimmungsbörse von Tsüri.ch. «Es gibt fast keine Anhaltspunkte, um jetzt schon beurteilen zu können, was diese Prognose taugt», erklärt Politologe Oliver Strijbis auf Anfrage. Im Normalfall sei die Prognose der Masse besser, als jene von einer Einzelperson. 

Bei der «Anti-Chaoten-Initiative» handle es sich um ein populistisches Anliegen, das auf den ersten Blick grosse Sympathien geniesst, so Strijbis. Doch dass die Initiative von der Jungen SVP kommt und das Parlament einen Gegenvorschlag erarbeitet hat, dürfte die Zustimmung massiv schmFälern. 

Ebenfalls noch offen ist der Ausgang der Uferweg-Initiative – eine Woche vor dem Abstimmungstermin schätzen die Teilnehmenden die Zustimmung für das Volksbegehren auf 48 Prozent. Bei dieser Informationslage – ohne Trendumfrage beispielsweise – sei es extrem schwierig, eine qualifizierte Prognose abzugeben, erklärt Strijbis. Und: «Wenn es wenig Informationen gibt, tendieren die Leute dazu, ein knappes Ergebnis zu erwarten.»

Ein Fotofinish erwartet die Abstimmungsbörse bei der städtischen Volksinitiative «Keine goldenen Fallschirme für abtretende Behördenmitglieder». Dort ist das Ja-Lager mit 51 Prozent sehr knapp in Führung.

Noch umstritten, aber mit einem Vorteil für die Befürworter:innen geht die Pistenverlängerung in die letzte Woche vor dem Urnengang. Fast 54 Prozent soll am Schluss die Zustimmung betragen, denken die Teilnehmenden der Abstimmungsbörse.

Bereits klar ist die Ablehnung der Mythenpark-Initiative (43 Prozent Ja) und die Annahme der Änderung der Voraussetzungen für die Wahl an die obersten kantonalen Gerichte (68 Prozent Ja). 

Die Tsüri-Abstimmungsbörse

Zum ersten Mal führt Tsüri.ch eine Abstimmungsbörse durch. Die Teilnehmenden werden dabei gefragt, welchen Abstimmungsausgang sie erwarten; nicht, welches Ergebnis sie sich wünschen. Wie genau sind diese Prognosen? Wie stark verfälscht die Stadtzürcher Brille die Prognosen? Darauf sind auch wir gespannt. Am Abstimmungssonntag wissen wir mehr. 

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