Nach der Sommerpause und den wohlverdienten Ferien wieder zurück im Arbeitsalltag und trotzdem erschöpft? Oft reicht die Auszeit nicht aus, um die Energiereserven des Körpers vollständig aufzuladen. Es gibt viele Wege, um Körper und Geist zu erholen – manche wirken schnell, andere langsamer. Während einige Erholungsphasen rasch an Wirkung verlieren, halten andere länger und haben eine nachhaltigere Wirkung im Alltag.

Immer beliebter werden dabei sogenannte «Retreats». Das Wort «Retreat» steht für Orte des Rückzugs. Oft sind sie als Yoga- oder Meditations-Retreats bekannt, doch inzwischen gibt es eine grosse Vielfalt an Anbietern und unterschiedlichen Arten von Retreats.

Das Retreat in Sri Lanka

Ein bemerkenswertes Beispiel für ein solches Retreat haben die Gründer:innen Alex und Martina in Sri Lanka geschaffen. In Weligama, einem Küstenort, in dem Ayurveda und Yoga tief verwurzelt sind, gründeten die beiden ein Zentrum, das sich der Kraft der Atmung, des Yoga und der Meditation widmet. Ihr Ziel: Menschen zu helfen, Körper und Geist durch bewusste Atemtechniken ins Gleichgewicht zu bringen.

Alex bringt über 14 Jahre Erfahrung in Vipassana-Meditation und verschiedene Yoga-Lehrerausbildungen mit, darunter eine Spezialisierung auf Breathwork. Martina ist Yoga- und Breathwork-Lehrerin und hat Ausbildungen in Hatha-, Synergy- und Yin-Yoga absolviert. Gemeinsam möchten sie den Teilnehmenden einen sicheren Raum für persönliche Entwicklung und Achtsamkeit bieten.

Retreats als neue Quelle der Regeneration

«How we breathe is how we feel» – Mit diesem Slogan haben Martina und Alex angefangen, ihre Retreats komplett um das Thema Atmung und Breathwork zu gestalten. Denn beide haben am eigenen Körper erfahren, wie stark die Verbindung zwischen Körper und Atmung ist. Ihr Konzept haben sie die letzten 7 Jahre immer wieder verfeinert und damit ein besonderes Retreat erschaffen.

In diesem Retreat lernen die Teilnehmenden, besser mit den eigenen Gedanken, Emotionen und dem Körper umzugehen. Dabei besteht Raum, angestaute Emotionen und Stress liegenzulassen, indem zusammen mit dem Problem auch gleich die Ursache betrachtet wird.

Ein Tag im Retreat

Der Tagesablauf im Retreat umfasst rund sechs bis sieben Stunden. Am Morgen starten die Teilnehmenden mit verschiedenen Yoga-Einheiten, gefolgt von theoretischen Impulsen zu Themen wie Gedanken, Emotionen und Körper. Anschliessend wird in einer längeren Breathwork-Session tiefer mit der Atmung gearbeitet, wobei zuvor praktische Übungen oder körperliche Aktivitäten passend zum Tagesthema stattfinden.

Breathwork ist eine intensive Atemtechnik, die man erleben muss, um sie vollständig zu verstehen. Allgemein kann es als eine Kombination aus Wahrnehmen, Beobachten und bewusstem Lenken der Atmung verstanden werden. Ihre Wirkung lässt sich nur schwer in Worte fassen – ähnlich, wie man einer blinden Person die Farbe Blau nicht erklären kann.

Nach dem Breathwork gibt es eine Integrationsphase und Zeit, sich auszutauschen und Fragen zu stellen.

Eine längere Pause mit Brunch am Nachmittag lässt nebenher Raum, die Natur zu erkunden oder entspannt ein Buch zu lesen.

Entspannung am Abend

Der Tag endet mit einer beruhigenden Yin-Yoga-Stunde, die das Nervensystem herunterfährt und den Körper in einen Zustand tiefer Entspannung versetzt. Nach dem gemeinsamen Abendessen folgt eine Meditationspraxis, bei der verschiedene Techniken vorgestellt werden, damit jeder Teilnehmende die passende Methode zur Achtsamkeit entdecken kann.

Nach einer Woche voller Bewegung, Atemarbeit und tiefer Entspannung verlassen die Gäste das Retreat mit einem Gefühl von neuer Energie und Leichtigkeit. Obwohl das tägliche Programm mit rund sechs Stunden fast an einen Arbeitstag erinnert, handelt es sich um Aktivitäten, die mehr Kraft spenden, als sie beanspruchen.

Das Geheimnis dieses Retreats liegt in seinem ganzheitlichen Ansatz: Der Körper wird in seiner Gesamtheit betrachtet, und die Teilnehmenden lernen, wie sie ihre Energie nicht nur während des Retreats, sondern auch im Alltag nachhaltig aufladen können.