Petition gegen Räumung des Juch-Areals

Die Besetzer*innen auf dem Juch-Areal dürfen noch bis Ende Mai bleiben, dann soll dort ein Baustellen-Wendeplatz entstehen. Nun wehren sich die Betroffenen mit einer Petition gegen die geplante Räumung.

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Eigentlich leben sie bereits jetzt auf Bewährung. Denn der Stadtrat wollte das Areal mitsamt den dort lebenden Menschen bereits Ende April räumen lassen, damit die Baufirma HRS mehr Platz für die Baustelle des Eishockeystadions hat. Die Empörung war gross, als Stadtrat Golta mitten in der Corona-Krise mehrere Dutzend Menschen quasi auf die Strasse stellen wollte. Der öffentliche Druck führte dann auch dazu, dass die Besetzer*innen von der Stadt einen Monat länger auf dem Juch-Areal toleriert werden. Die neue Frist läuft am 22. Mai aus.

Das Sozialdepartement der Stadt Zürich teilt auf Anfrage mit, dass die Frist zum Verlassen des Areals verlängert wurde, «um den Besetzenden in der aktuell schwierigen Situation mehr Zeit zu geben, alternative Unterbringungsmöglichkeiten zu finden». Die Stadt biete Unterstützung an, um eine Anschlusslösung zu finden, «sowohl für Personen als auch allfälliges Material». Den Besetzer*innen stehe dafür eine Kontaktmöglichkeit zur Verfügung, welche bisher aber nicht beansprucht worden sei. «Der Fahrplan für die Nachnutzung des Areals bleibt bestehen und die Besetzung muss per 22. Mai beendet werden, damit die Abbrucharbeiten beginnen können. Sollte das Areal bis zu diesem Termin nicht leer sein, wird Strafanzeige erstattet.»

Mit einer Petition an den Stadtrat wollen sich die dort lebenden Menschen nun noch mehr Zeit verschaffen: «Der so gewonnene Raum soll dann während 2.5 Jahren durch einen Parkplatz für die Betonmischer der angrenzenden Grossbaustelle der HRS Real Estate ersetzt werden», heisst es im Text. Das Areal gehöre der Stadt und den Menschen, die darauf leben. «Ein intransparenter Deal zugunsten eines Baugiganten» sei nicht legitim.

Die Aktivist*innen wollen auf dem Juch-Areal weiterhin «gemeinschaftlich nutzbare und kostenlos zugängliche Strukturen wie; Ateliers, Siebdruckerei, Gratis-Kleiderladen, Bibliothek, Sitzungsräume, Holz- und Metallwerkstatt, Bandraum, Radio und Konzertraum» betreiben. Jeden Donnerstag findet ein gemeinsames Abendessen statt.

Für das Instrument der Petition haben sich die Aktivist*innen entschieden, weil es derzeit die einzige noch erlaubte Form des Protestes und des Widerstands sei. Zudem ist der parlamentarische Weg zu langsam, um noch vor der Deadline am 22. Mai eine Entscheidung zu bekommen. Dennoch wird das Anliegen von verschiedenen linken Gemeinderät*innen unterstützt.

Bis zur Besetzung im Oktober 2019 stand das Areal für ein par Monate leer, davor diente es als Unterkunft für Asylsuchende.

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