«Wir wollen nicht die Weltherrschaft an uns reissen. Oder doch? Nein. Vielleicht?»

Miteinander Musik

<!--more-->Miteinander Musik könnte eines dieser unzähligen «Projekte» sein. Ist es aber nicht. Seit nunmehr vier Jahren leben die jungen Zürcherinnen und Zürcher vor, was es heisst, in der schnelllebigen Welt der Partyszene konstant ein Ziel zu verfolgen: In der Gruppe erfolgreich zu sein. Laszlo Schneider sprach mit Mitgründer und DJ Manuel Fischer über Perfektionismus, Aufgabenteilung und das Angebot der Stadt Zürich.<br><br> <strong>Vier Jahre sind in der Partyszene sind eine lange Zeit. Was hat sich seit der Gründung bei euch alles getan? Manuel:</strong> Zuerst waren wir tatsächlich einfach ein paar Jungs, die aus Spass gemeinsam ein Label gründen wollten. Mit der Zeit sind wir kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile spielen wir auf Festivals in Deutschland oder Kroatien, konnten uns mit Künstlern aus der ganzen Welt verknüpfen und haben als Miteinander Musik schon über zehn Platten und Digital Releases veröffentlichen können. Wir sind eine Firma geworden. Und ich kann behaupten: Wir sind eine glückliche Firma.<br><br> <strong>Hand aufs Herz: War die Gründung eines Labels einfach eine Schnapsidee? Oder worin genau lag eure Motivation? </strong>Wir haben festgestellt, dass junge Zürcher Künstler eine Menge Potenzial vereinen. Natürlich waren wir zuerst auch noch unerfahren.<br><br> <strong>Kann denn jetzt jeder x-beliebige Musiker zu euch kommen und seine Musik veröffentlichen lassen? </strong>Momentan sind wir sicherlich offen für Demos. Im Grunde genommen geht es uns aber schon darum, unsere eigenen Künstler weiter voran zu bringen. Es sind ja auch solche aus dem Rest der Schweiz und aus Deutschland dazu gekommen.<br><br> <hr /><br><br> <strong>Tsüri-Mail: Immer am Puls der Zeit. Einmal abonnieren bitte. </strong> 

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<br><br> <hr /><br><br> <strong>Euer Label besteht nicht nur aus DJs und Musikern sondern auch einer Menge anderer Leute, die beispielsweise die Partys organisieren. Wer macht bei euch was? </strong>Alle, die nicht direkt mit der Musik zu tun haben, bringen sich zum Beispiel im Thema Dekoration ein und sehen teilweise alles etwas differenzierter. Und wenn wir eine ganze Bühne in Deutschland hosten, ist es klar, dass wir alle gemeinsam anpacken. Anders geht es gar nicht.<br><br> <strong>Miteinander Musik wächst und wächst – wohin geht die Reise noch? </strong>Wir haben auch dieses Jahr wieder grosse Pläne, wollen aber realistisch bleiben und nicht die Weltherrschaft an uns reissen. Oder doch? Nein. Vielleicht? Das Gute ist, das alles in einem natürlichen Rahmen bleibt. Das Kerngeschäft ist immer noch dasselbe: Wir wollen gute, tanzbare Musik releasen.<br><br> <strong>Wie viel Perfektionismus ist in dieser Branche nötig? </strong>Natürlich kann mal jedes Detail planen und alles taktisch angehen – wir versuchen natürlich immer alles so gut wie möglich zu machen, dennoch geht’s auch bei uns ab und an sehr chaotisch zu und her.<br><br> <strong>Gibt’s auch einen kommerziellen Gedanken hinter Miteinander Musik? </strong>Wenn wir 300 Platten pressen, kostet das Geld – und natürlich versuchen wir, die Ausgaben irgendwie zu amortisieren. Wir machen aber kein grosses Geld mit diesen Käufen. Durch Portale wie Beatport oder iTunes ist das Geschäft schon seit Jahren vorbei. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, dass wir Spass haben – und alle anderen auch.<br><br> <strong>In Zürich ist Miteinander Musik omnipräsent. Wie steht es eigentlich um die hiesige Clubszene? </strong>Ich muss ehrlich sagen, dass sich Zürich absolut zum Positiven verändert hat. Ich merke, dass immer mehr Crews zusammenarbeiten und dem jeweils anderen auch den Erfolg gönnt. Früher war es mehr Ellenbogen-Gedrücke. Bezogen auf die Grösse der Stadt und das tägliche Angebot an Partys kann man sich eigentlich nur auf sehr hohem Niveau beklagen. Vor allem was elektronische Musik angeht, sind wir mittlerweile ein richtig guter Standort in Europa.<br><br> <strong>Also keine Vergleiche mit anderen Grossstädten? </strong>Man kann nicht ständig davon reden, dass in Berlin oder London alles besser ist. Das sind andere Städte mit anderen Geschichten und Hintergründen. Wir haben hier, in unserem kleinen Land, extrem viele Künstler. Und die sind dazu noch verdammt gut. Ich bin sehr gespannt, was da in den nächsten Jahren passiert.<br><br> [caption id="attachment_5339" align="aligncenter" width="640"]<img class="size-large wp-image-5339" src="https://tsri.ch/media/uploads/2016/01/FullSizeRender-1024x768.jpg" alt="Manuel in seinem Studio" width="640" height="480" /> Manuel in seinem Studio[/caption]<br><br> <strong>Trotzdem: Wo siehst du noch Potenzial? </strong><span style="line-height: 1.64;">Vielleicht sollten die Zürcherinnen und Zürcher noch etwas weniger in musikalischen Kategorien denken und etwas experimentierfreudiger werden. In Städten, in denen vier Millionen Menschen leben, gibt’s natürlich auch für jede Sparte ein Publikum – das wird sich aber auch in Zürich in die richtige Richtung entwickeln. Und am Ende des Tages ist Musik einfach Geschmackssache.</span><br><br> <strong>Am Samstag feiert ihr euer vierjähriges Jubiläum im Hive. Was dürfen wir erwarten? </strong>Wir machen 23 Stunden Party – ihr könnt also auch problemlos am Sonntag-Nachmittag zu uns kommen, tanzen und – ganz ehrlich – einen Smoothie trinken, wenn die Kraft nachlässt. Ausserdem soll die Party alles abdecken, was wir bis jetzt gemacht haben; sowohl thematisch als auch musikalisch. Ich will aber noch nicht zu viel verraten. Ausser: Raclette.<br><br> <strong>Das beste Schlusswort, das ich in einem Interview je gehört habe. Bis am Samstag!</strong>

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