Wenn «Californication» in Zürich spielen würde
<!--more--><br><br> <em>Ich bin eigentlich kein Serien-Junkie. Wenn mir irgendjemand in der Not um Gesprächsthemen etwas Neues andrehen will, frage ich immer zuerst, obs da viel Sex gibt. Sonst schau ich mir nicht mal den Pilot an. Deshalb habe ich auch nicht mit «Game of Thrones» oder «Mad Men» oder sonst was angefangen (auch wenn mir alle sagen, dass es da sehr wohl sehr oft um Sex geht). </em><br><br> Als mir mein Mitbewohner (mässi, D.!) vor geraumer Zeit von einer Serie über einen alkoholsüchtigen Schriftsteller, der reihenweise rumvögelt, erzählt hat, war ich sofort überzeugt darum gehts eben in <em>«</em>Californication<em>»</em>. Ich wiederhole mich: Um einen nichtsnutzigen Schriftsteller, der sich ständig in Schlamassel bringt, eigentlich seine Ex-Frau und die Mutter seines Kindes liebt, masslos säuft und alles bumst, was nicht bis drei auf einem Baum ist. Das versprach mir die nötige Portion Sarkasmus, Tölpelei und Sex. Und jeder der ehrlich zu sich selbst ist, weiss, dass Sex einen Film (oder eben eine Serie) einfach um Längen besser macht. Und weil <em>«</em>Californication<em>»</em> in L.A. spielt und Zürich eigentlich ziemlich vergleichbar mit L.A. ist (jedenfalls was das Selbstbewusstsein seiner Bewohner angeht), habe ich mir gedacht, wie <em>«</em>Californication<em>»</em> wohl aussähe, wenn alles hier, bei uns, stattgefunden hätte.<br><br> <hr /><br><br> <h3><strong>1. Hank Moody wäre ein Mega-Szeni</strong></h3> Hank hat in Biel literarisches Schreiben studiert. <h3><strong>2. Er hätte vergebens versucht, seine Bücher beim Diogenes-Verlag zu publizieren</strong></h3> Nachdem er nach mehreren Anläufen sang- und klanglos gescheitert ist, macht er sich in einem Anfall von massloser Selbstüberschätzung daran, seinen Roman <em>«</em>Die Stadtpolizei hasst uns alle<em>»</em> (im Original: <em>«</em>God hates us all<em>»</em>) zu beenden. <h3><strong>3. Karen wäre Barkeeperin im Longstreet </strong></h3> Seine Beziehung zu Karen hat während seiner Abwesenheit etwas gelitten die Zeiten, in denen die beiden von der Zukki direkt ins Meyers zogen, sind längst vorbei. In Biel hat Hank nämlich alles gebockt, was nicht nicht niet- und nagelfest ist und sich einen Namen als Gogo-Tänzer im Chessu (dem grössten Club der Stadt) gemacht.<br><br> <img class="aligncenter size-large wp-image-4839" src="https://tsri.ch/media/uploads/2015/12/12359752_10153204992376611_1069131137_o-1024x683.jpg" alt="12359752_10153204992376611_1069131137_o" width="640" height="427" /> <h3><strong>4. Becca würde zur Steinerschule gehen</strong></h3> Mit Karen hat Hank eine Tochter, Becca, die an der Steinerschule aber nicht so recht glücklich wird. Anstatt für Xylophon und lustige Tüchlein interessiert sich das Mädchen eher für Gitarrenriffs und die Freitags-Partys im xTra. Ausserdem scheisst sie die lange Tramfahrt vom Lochergut zur Plattenstrasse an. <h3><strong>5. Charly Runkle wäre ein latent ausländerfeindliches Arschloch</strong></h3> Mit der Hilfe seines etwas dicklichen, glatzköpfigen Freunds Charly, der aber mindest genauso dauerspitz ist, versucht er, sein Buch zu promoten, was schliesslich auch gelingt Auszüge erscheinen in der Weltwoche. Nachdem ihn Karen, die er immer noch sehr liebt, aber in der Luganobar vollgekokst auf dem Schoss eines leichten Mädchens erwischt, als dieser seine Erfolge feiern will, ist es aus. <h3><strong style="line-height: 1.64;">6. Hank wäre anstelle seines Porsches mit einem abgeranzten Saab unterwegs</strong></h3> Hank versucht zwar, das Herz seiner grossen Liebe zurückzuerobern, verfällt dabei aber stets in alte Muster spätestens, als er mit einer Visual-Communications-Studentin der ZHdK nach einer durchzechten Nacht an der Hohlstrasse in die Kiste geht. <h3><strong style="line-height: 1.64;">7. Charly wäre die Sorte Mann, die du immer gut gekleidet morgens um vier alleine dort an der Ecke Müllerstrasse/Langstrasse sehen würdest. Du weisst wo.</strong></h3> Ähnlich steht es übrigens auch mit seinem Busenfreund Charly, der seinen Job in der Unternehmenskommunikation von Swisscom verliert, als er besoffen, vor dem Kino Roland masturbierend, von seinem Boss erwischt wird.<br><br> <img class="aligncenter size-full wp-image-4840" src="https://tsri.ch/media/uploads/2015/12/12272544_10153204992366611_32866802_n.jpg" alt="12272544_10153204992366611_32866802_n" width="463" height="260" /> <h3><strong style="line-height: 1.64;">8. Seine Frau Marcy wäre Naildesignerin ...</strong></h3> ... in Bea Petris Schminkbar. Auch sie verlässt ihn und brennt mit Rolf Hiltl durch. <h3><strong style="line-height: 1.64;">9. Becca würde nur im Kinski (R.I.P.) rumhängen ...</strong></h3> ... und am Ende beschliessen, mit ihrem ersten Freund einen einjährigen Roadtrip nach Skandinavien zu unternehmen und es in London als Singer/Songwriterin zu probieren. <h3><strong style="line-height: 1.64;">10. Karen würde sich in Skor verlieben ...</strong></h3> ... schliesslich aber mit dem Leadsänger von Pegasus durchbrennen.<br><br> <strong>Die Story endet damit, dass Dani wieder in den Kanton Bern zurückkehrt und sich für den Rest seines Lebens in einem Häsuchen in La Neuveville in Selbstmitleid suhlt.</strong><br><br> <hr /><br><br> <strong>Besetzung: </strong>Hank: Gian-Marco Schmid (aka Gimma) Charly: Mauro Tuena Karen: unsere Scouts suchen seit mehreren Wochen (vorwiegend im Toni-Areal und zwischen Longstreet und Kernbar), Vorschläge sind willkommen! Marcy: Frieda Hodel nächstes Casting im Tivoli Spreitenbach<br><br> <em>Bilder: Showtime</em>
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