Warum die Stadt bei der «Aufwertung» lieber auf Wirtschaftskreise statt auf die Bevölkerung hört
Gestaltungseuphorie des Tiefbaudepartements Zürichs
<!--more--><br><br> <em>In seinem Artikel über die Sanierung der Fritschiwiese beschreibt Philipp Meier, <a href="http://tsri.ch/zh/6-beweise-dass-die-stadt-zuerich-die-bevoelkerung-fuer-dumm-verkauft/">wie die Stadt die Bevölkerung für dumm verkauft</a>. Unser User <strong>Andreas Diethelm</strong> schrieb dazu einen langen Kommentar. Der ist so gut, dass wir ihn dir nun als eigenen Artikel auftischen. </em><br><br> Die Sprache verrät es: Man wertet auf. <a href="http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Die-Stadt-hoert-nicht-beim-Milchbuck-auf/story/31609174?comments=1">Und die notorischen Stadtschwurbler </a><a href="http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Die-Stadt-hoert-nicht-beim-Milchbuck-auf/story/31609174?comments=1">schwenken das Rauchfass dazu.</a><br><br> In den Worten der Stadtbürokraten: «Behebung des Gestaltungsunterhaltsdefizits,<span class="apple-converted-space"> </span>Bedeutungszuweisung, Hierarchisierung, Typisierung, Normierung, Stilisierung».<span class="apple-converted-space"> </span>Gute Gestaltungsbeispiele im öffentlichen Raum sind die Beton-Ufertreppe Wipkingen, der Valser-Quarzit Sechseläutenplatz,<span class="apple-converted-space"> der </span>Granit-Sockel der Pädagogischen Hochschule an der Europaallee und nicht zuletzt das Asphalt-Meer Zürich West. Auch angeblich <a href="http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Durch-diesen-hohlen-Baumstamm-darf-kein-Kind-mehr-kommen/story/13165282?comments=1" target="_blank">kaputte oder plötzlich gefährliche Spielplätze werden von der Stadt neu gestaltet. </a> <!--
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--><br><br> Die seit einigen Jahren herrschende Gestaltungseuphorie des Tiefbaudepartements in Zürichs öffentlichem Raum geht auf den Wunsch aus Wirtschaftskreisen zurück, die Stadt aggressiver zu vermarkten. Im Jahr 2007, also noch zur Amtszeit von Elmar Ledergerber, wurde der Beschluss einer Strategie «Stadträume 2010» so begründet: Denn «nicht zuletzt spielt die Gestaltungsqualität des öffentlichen Raumes eine immer grössere Rolle im internationalen Städtewettbewerb».<br><br> <strong>Bevölkerung wurde nicht gefragt</strong> Dass manch eine/r bei jeder neu angekündigten Gestaltungsmassnahme, und spätestens bei deren Realisierung, wie etwa der Bahnhofstrassenverschönerung mit 117 Baumfällungen, oder der Riedtlistrassensanierung die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, hat damit zu tun, dass die Bevölkerung nichts weiss von dieser Strategie, denn sie wurde nicht gefragt.<br><br> Aber «das Wissen um die Alltagstauglichkeit von Gestaltungskonzepten und die Anliegen der Nutzerinnen und Nutzer floss über die Quartier- und Gebietsmanagerinnen/Gebietsmanager, welche häufigen und direkten Kontakt mit der Bevölkerung haben, in die Strategie mit ein» präzisierte der Stadtrat das Vorgehen.<br><br> Ein Jahr früher schrieb er im Vorwort einer Broschüre zur Strategie: «Die Bewohnerinnen und Bewohner zeigen grosses Interesse am Aussehen ihres Wohnumfelds. Klare Vorstellungen darüber sind unumgänglich. Mit «Stadträume 2010» verfügt Zürich über eine umfassende gestalterische Strategie. Dank ihr wird für alle Interessierten nachvollziehbar, nach welchen Leitideen der öffentliche Raum im städtischen Siedlungsgebiet gestaltet werden soll.»<br><br> <strong>Gestaltung solle kostenneutral sein</strong> Und so definierte eine aus Chefbeamten zusammengesetzte Projekt-Arbeitsgruppe<span class="apple-converted-space"> </span>anhand einer Kriterienliste, etwa welche Materialqualitäten wünschenswert sind.<span class="apple-converted-space"> </span>«Zum Beispiel soll bei Bänken darauf geachtet werden, dass die Sitzfläche nicht aus Metall, sondern aus wärmenden Materialien wie zum Beispiel Holz oder Kunststoff<span class="apple-converted-space"> </span>besteht.» Die Kriterienliste lieferte das Kopenhagener Planungsbüro Gehl Architects<span class="apple-converted-space"> </span>zum Preis von unter 150'000 Franken. Daher durfte der Auftrag<span class="apple-converted-space"> </span>freihändig vergeben werden, und so wusste nicht nur die Bevölkerung, auch das<span class="apple-converted-space"> </span>Parlament nichts vom kommenden Gestaltungsglück.<br><br> Zur Überprüfung des<span class="apple-converted-space"> </span>Gestaltungserfolgs präzisiert der Stadtrat: «Ein Teil des Controllings besteht darin,<span class="apple-converted-space"> </span>mittels Umfragen die Zufriedenheit der Bevölkerung zu erheben. Dadurch erwartet das<span class="apple-converted-space"> </span>Tiefbauamt aussagekräftige Informationen zur Deckungsgleichheit von Strategie und Bedürfnissen der Bevölkerung». Im Weiteren versichert der Stadtrat: «Die Umsetzung<span class="apple-converted-space"> </span>der vorliegenden Gestaltungsstrategie ist mittel- bis langfristig kostenneutral».<span class="apple-converted-space"> </span><br><br> Und die Kinder bringt der Storch.
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