Rote Fabrik provoziert mit frechem Spruch auf Plakat

«Hier wird Ihr Steuergeld verspielt»

<!--more-->«Hier wird Ihr Steuergeld verspielt» – mit diesem Slogan wirbt das Theater der Roten Fabrik für ihr aktuelles Programm. Witzig? Ja, aber nicht nur. Hinter diesem Spruch verbirgt sich die Debatte rund um das Zürcher Theater, ausgelöst durch die schlechten Zahlen des Theater Neumarkt.<br><br> Das Schauspielhaus und das Theater Neumarkt werden von der Stadt Zürich mit jährlich 37,6, beziehungsweise 4,7 Millionen Franken subventioniert (kleinere Theater kriegen weniger Geld, sind aber meistens auch subventioniert). Wer öffentliches Geld kriegt, muss sich in der Regel irgendwie rechtfertigen. In einer Zeit, in der alles in Zahlen und Fakten berechnet wird, werden auch die Theater mit diesen Mitteln gemessen. Sprich: Anzahl Eintritte, Subventionsgeld pro Sitzplatz, Einnahmen durch Kartenverkäufe.<br><br> <strong>«Armutszeugnis für unsere Zeit»</strong> Genau diese Ökonomisierung der Kunst will das Fabriktheater mit dem vorliegenden Plakat-Sujet hinterfragen und kritisieren. Wie die Betreiber auf Anfrage schreiben, sei ihnen durchaus bewusst, dass der Slogan als Kritik an der bürgerlichen Kulturpolitik verstanden werden kann. Doch darum gehe es nicht. Michael Schröder von der Roten Fabrik kritisiert, dass in den letzten Jahren «quantitative Kriterien immer grösseres Gewicht bekommen» im Verhältnis zur künstlerischen Qualität. Sprich: Zahlen interessieren die Politik, Qualität ist ihr egal.<br><br> Diese Entwicklung findet das Fabriktheater fatal und beschreibt sie auch als «Armutszeugnis für unsere Zeit». Debatten, wie jene ums Theater Neumarkt, seien unsorgfältig und kopflos, darauf habe das Fabriktheater reagieren wollen.<br><br> <strong>SVP: «Eigeninitiative ist gefragt»</strong> Natürlich sehen das nicht alle so, wie die Vertreter vom Fabriktheater. SVP-Gemeinderätin und Juristin Nina Fehr Düsel: «Nicht jede Werbung, die auffällt, ist auch gut. In diesem Falle wirkt die Werbung wohl eher kontraproduktiv.» Auch sie habe gerne Kunst und Kultur. Es stelle sich aber die Frage, wie viel Kleinkunst mit Steuergeldern finanziert werden müsse – «Eigeninitiative ist gefragt»!<br><br> Und weiter – direkt im Bezug auf die Haltung der Roten Fabrik: Nicht jede – zum Teil wenig besuchte – Kleinkunst müsse und könne vom Steuerzahler finanziert werden, so die SVP-Politikerin. Der Slogan auf dem Plakat sei eher eine Provokation, um aufzufallen und habe kaum mit einer Kritik an der Ökonomisierung des Theaters zu tun. Denn «davon lebt die Rote Fabrik ja auch».<br><br> <script>// <![CDATA[ (function(d, s, id) { var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)

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Simon Jacoby

An der Universität Zürich hat Simon Politikwissenschaften und Publizistik studiert. Nach einem Praktikum bei Watson machte er sich selbstständig und hat zusammen mit einer Gruppe von motivierten Journalist:innen 2015 Tsüri.ch gegründet und vorangetrieben. Seit 2023 teilt er die Geschäftsleitung mit Elio und Lara. Sein Engagement für die Branche geht über die Stadtgrenze hinaus: Er ist Gründungsmitglied und Co-Präsident des Verbands Medien mit Zukunft und macht sich dort für die Zukunft dieser Branche stark. Zudem ist er Vize-Präsident des Gönnervereins für den Presserat und Jury-Mitglied des Zürcher Journalistenpreises. 2024 wurde er zum Lokaljournalist des Jahres gewählt.

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