Dieser Text hätte das m4music verreissen sollen

Seine Begleitung erbrach zwar ein Würstchen, unser Reporter fand es trotzdem toll.

<div class="ContentRightInner t_mbgc t_qtc t_urtc"> <div id="inboxControl0fv-ReadMessageContainer" class="v-ReadMessageContainer slideOnResize" tabindex="-1"> <div class="c-ReadMessage" data-link="class{readMessageClass: ~tag.Show}"> <div id="ReadMessageScrollableSection" class="rmMessages ClearBoth" tabindex="-1"> <div id="readMessagePartControl855f" class="c-ReadMessagePart ReadMsgContainer HasLayout ClearBoth HideShadows FullPart NoHistory Read RmIc" data-link="class{:~tag.getHeaderCssClass(IsConversationPart, IsRead, IsDraft, IsTrustedSender, Items.length)}"> <div class="c-ReadMessagePartBody" data-link="class{getClass:IsBodyExpanded}"> <div class="readMsgBody"> <div id="bodyreadMessagePartBodyControl857f" class="ExternalClass MsgBodyContainer" data-link="class{:~tag.cssClasses(PlainText, IsContentFiltered)}"> <p dir="ltr"><!--more--></p><br><br> <h2 dir="ltr"><strong>FREITAG – Was will die migros hier? </strong></h2> <div dir="ltr">Warte, wie ist das jetzt? Die Gigs auf der Bühne hier draussen sind gratis? Und trotzdem holen sich alle ihr Bier an der Bar anstatt sich hundert Meter weiter im Coop einzudecken? Wo sind wir denn hier? In Tsüri dänk! Die Luzerner Band Gaia spielt ihren Live-Electro-Funk vor einer doch gut anzusehenden Meute nickender bis wippender bis (vorderste Reihe, Fans halt) stampfender Zuhörer und machen dabei eine gute Falle. Ist alles noch etwas frisch hier für mich, etwas neu. Ich bin schockiert, dass das grosse Bier (4 Dezi) nur 6 Stutz kostet. Wo bin ich hier nochmal? Custom-Ohrstöpsel, echte Lederjacken, Garderoben wie aus einem bereits leergekauften Kreuzberger Flohmarkt, ja, wir sind definitiv in Tsüri. Und ich bin hier, um die Seele des m4music aufzuspüren. Ich will herausfinden, was die Migros hier eigentlich will. Ist es wirklich, echtes Festival? Networking-Plattform? Jekami? We'll see. <a href="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11076111_10207032550039313_625359815_n.jpg"><img class="alignnone wp-image-1504 size-full" src="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11076111_10207032550039313_625359815_n.jpg" alt="11076111_10207032550039313_625359815_n" width="640" height="427" /></a> Im Exil spielt kurz darauf Rapper Mimiks, also er und sein Homie Pablo und ein DJ, und sie spielen ja nicht, sie singsprechen in dieser merkwürdigen neuen Art. Ich persönlich konnte mit Hip Hop nie wirklich viel anfangen, habe drum entsprechend wenig Erfahrungen mit Live-Darbietungen gesammelt und kann darum also auch nicht über die Qualität des Gebotenen urteilen. Immer diese Aufforderungen, die Hände in die Luft zu strecken. Ist die 808-Crowd so unselbständig? Lasst sie doch die Arme runterhängen wenn sie's fühlen, will ich den Rappern zurappen, getraue mich aber doch nicht, mich als Aussenseiter zu outen. Spass gemacht hat's trotzdem. <img class="alignnone wp-image-1505 size-full" src="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11136974_10207032551639353_430194586_n.jpg" alt="11136974_10207032551639353_430194586_n" width="640" height="427" /> Bevor ich den Schiffbau entere, gönn ich mir am kleinen Stand vornedran noch das Menu 2 (ein überwiegend aus Kapern und Tomaten bestehender Salat, dazu eine exotische Wurst und ein kleines Brötchen). Mir ging's ganz gut dabei, meine charmante Begleitung jedoch, die mit mir die Wurst teilte, erbrach ebendiese ein paar Stunden später wieder, ganz ohne Suff, wie sie mir glaubhaft mitteilte. Abzug in der B-Note. Unser Besuch im Schiffbau fällt dann verhältnismässig kurz aus. Und das nicht, weil um uns herum alle Akzente so fremdländisch klingen. Die halbe Ostschweiz scheint in den Kreis 5 gepilgert zu sein. Wir kriegen noch mit, wie viele Leute für Awolnation Schlangen bilden (sind die wirklich so berühmt? Ich dachte, s'gibt nur «Sail»?), wie die Security hochprofessionell den Zu- und Abstrom der WC-Anlagen regelt und wie die Londoner Hype-schon-fast-vorüber Neo-Funker von Jungle die Schiffbauhalle zum Kochen(?) bringt. Trotz ausverkauftem Abend ist noch merkwürdig viel Platz frei und mankann relativ zügig in die erste Reihe vorpreschen. Fortschreitende Bauchschmerzen und der misslungene Versuch, uns in die etwas verhaltene Stimmung einzuklinken zwingen uns dann zu einem frühen Abgang mit dem Vorsatz, es am nächsten Abend besser zu machen. <a href="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11115877_10207032553319395_1994199688_n.jpg"><img class="alignnone wp-image-1506 size-full" src="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11115877_10207032553319395_1994199688_n.jpg" alt="11115877_10207032553319395_1994199688_n" width="640" height="427" /></a> <h2><strong>SAMSTAG – wo sind denn all die Leute geblieben? </strong></h2> Ein neuer Versuch, also, ausgekotzt und frisch geduscht. Vorm Schiffbau am Boden liegt ein schwerst Angetrunkener mit einem Staff-Bändel um den Hals und balzt. «Ich meine, ich bin einfach intellektuell überlegen», lallt er einer Gruppe langsam wegscharrender Mädchen zu, «also dir zumindest». Ich stapfe schnurstracks in die Müüsliburg. Das m4m ist ja nicht nur ein kontrovers programmiertes Musikfestival (siehe unten) und Stallung für die in der Industrie verhafteten (siehe oben und unten),  sondern beheftet sich auch mit Nachwuchsförderung. In der Demotape Clinic werden auch dieses Jahr wieder in vier Kategorien Preise in Form einer silbern glänzenden Tonbandspule verteilt. Eine halbe Spalte Nennung in der Montags-20Minuten inklusive! Das Demotape of the Year ist dafür noch mit 5'000 Stutz dotiert. Ich steige also in die Box und seh mir diese Zeremonie genau drei Minuten an, bevor der Wunsch nach unglaublich viel Alkohol in mir aufsteigt, aber, ja klar, die Bar ist während der Preisverleihung geschlossen. Das ist schwarzer Humor, meine Damen und Herren. So bin ich gezwungen, mir das alles nüchtern anzusehen: Plattitüden, vergessene Ankündigungen, halbgare Kurz-Interviews von der echt mega lässig-quirligen Moderatorin die zwar kein Französisch spricht, obwohl die Hälfte des Trosses, der während der sechzig Minuten über die Bühne gewischt wird, aus dem Welschland kommt, aber ist ja egal, wir im Publikum können ja sicher Französisch hihi *zwinker * grad auf Instagram, Hashtag-vollcrazy.<br><br> Als m4m-CEO Philipp Schnyder von Wartensee den Demotape-of-the-Year-Award ankündigt, wie ein Grosi das Couvert Millimeter um Millimeter aufreisst und jede Silbe so lange dehnt, bis sie ihre Bedeutung und Form verlieren und frei von den Wänden hin- und hervibrieren, ist das Powerpoint-Team so freundlich und blendet schon mal den Gewinner ein. Das Publikum tobt in einer Mischung aus Entsetzen und Unglaube. Typische Schweizer Award Show also, was meinen Impromptu-Alkoholismus hoffentlich erklärt. Immerhin ackert sich mein Freund Jan Steiner jeweils zwischen den Verleihungen für anderthalbminütige Vignetten auf seiner Hawaiigitarre ab. Etwas class, gottseidank. <a href="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11128484_10207032556239468_1863959467_n.jpg"><img class="alignnone wp-image-1507 size-full" src="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11128484_10207032556239468_1863959467_n.jpg" alt="11128484_10207032556239468_1863959467_n" width="640" height="427" /></a> Highlight des Samstagabends, soweit ich mich noch daran erinnern kann, war der Auftritt der österreichischen Hype-Maschine Bilderbuch. Leichtfüssig kokettierten die Wiener mit Sexyness und Hiphop-Körpergefühl, und wickelten das Publikum während ihrer Dreiviertelstunde wie selbstverständlich um den Finger. Schade, konnte ich nicht ganz vorne mit dabei sein, musste ich mir die Show doch Kraft meines Status als Schreiberling aus dem Professional Corner im hinteren Teil der Halle ansehen. Die geladenen Industrievertreter haben von Natur aus etwas steifere Hüften als das Fussvolk, aber auch hier wirkte die Magie des Bling. Allerdings – was ein stetiges Geschwätz! Es scheint eine Volkskrankheit zu sein, bei Konzerten einfach nicht die Klappe halten zu können. Oder ist da gar am Ende wieder das ominöse Networking am Walten, von dem ich weiterhin keine Ahnung habe, wie das funktioniert? Ich versuche es trotzdem und innert fünf Minuten ist mir von einem schon ziemlich angetrunkenen Berliner, der irgendeinen DJ kennt, eine Wohnung in Wedding angeboten worden. Das war ja ganz leicht. <a href="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11139503_10207032559079539_1021626920_n.jpg"><img class="alignnone wp-image-1508 size-full" src="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11139503_10207032559079539_1021626920_n.jpg" alt="11139503_10207032559079539_1021626920_n" width="640" height="427" /></a> Ein steter Schwall von Kommenden und Gehenden. «Boah, der von Is Tropical kann ja voll nicht singen!» «Ja, aber zum Glück gehts ja eher um... das Andere, weisch, die Klänge.» «Ja stimmt, das war voll geil. Gehn wir noch in die Roth?» Die hyperspontanen Stadtzürcher mal wieder. Wenigstens gibt mir das die Möglichkeit, da und dort Getränkegutscheine abzustauben, am Ende werden sie mir sogar angeboten. Ich trinke und rauche und sehe mir Bands an. Das Moods landet schlussendlich auf Platz 1 in meiner persönlichen Bühnenrangierung, spielt man dort doch auch mal etwas alternativere Musik. Die verstörte Camilla Sparkss macht regelmässige Ausflüge ins verdatterte Publikum und wickelt die Unwilligsten prompt in ihr Mikrofonkabel ein. Später rast ebenda der Brit-Sudanese Sinkane durch seinen irrwitzigen Mix aus Soul, Electro, Freejazz und Krautrock. Ich hab zu dem Zeitpunkt schon ordentlich Schlagseite und Schluckauf, was den Genuss aber nicht mindert, eher im Gegenteil. Ich bin nun endlich von der m4m-Trance eingenommen, palavere hier, tanze da und schalte das Grosshirn für ein paar Stunden aus. <a href="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11124419_10207032560879584_1063778379_n.jpg"><img class="alignnone wp-image-1509 size-full" src="https://tsri.ch/media/uploads/2015/04/11124419_10207032560879584_1063778379_n.jpg" alt="11124419_10207032560879584_1063778379_n" width="640" height="427" /></a> Plötzlich ist es zwei, nein sogar drei! Endlich Sommerzeit! Spontan-Anstossen vorm Haupteingang Ich mäandere von Box zu Halle, zu Moods, aber wo sind denn all die Leute geblieben? Verstecken sich alle vor mir? Oder läufts in der Roth Bar oder der Büxe einfach gewöhnlicher ab? Oder mussten die Auswärtigen alle schon in die Nachtzüge, etwas rumpöbeln? Ich versuche es noch im Exil, aber da ist irgendwie auch die Luft draussen. Schweissgeruch, Männerüberschuss und fehlende Motivation schliessen meinen Abend kurz. Zu einer oder zwei letzten Zigaretten im immer noch schönsten Fumoir der Stadt sinniere ich über die vergangenen Stunden. Zu einem klaren Fazit gelange ich dennoch nicht. Immerhin, der Nachwuchs wurde gefördert, das Netz wurde gewerkt und eine Handvoll guter Konzerte gabs dazu auch noch. Aber das Ganze wirkte, ich weiss auch nicht, etwas... seelenlos? Vielleicht bin ich auch nicht das Zielpublikum hier, geht es doch spezifisch um Popmusik. Und ich bin, wie einige wissen, seltsam deformiert in meinem Musikgeschmack. Doch der Mehrheit scheint es gefallen zu haben. Auch im Wissen, dass man ja jederzeit ein paar Tramstationen weiter in sein Stammlokal einkehren und Whisky Cola für Achtzehnfünfzig schlürfen darf. P.S.: Die Bierpreise bewegten sich zwischen sechs (Showcase-Stage, Schiffbau-Eingangsbereich) und achtfünfzig (Moods) für vier Dezi Bier.<br><br> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> &nbsp; <div class="v-InboxFooterContainer"><iframe id="telemetryIframe" style="border: 0px none; position: absolute; top: 0px; left: 0px;" src="https://skypewebexperience.live.com/content/3-14-1804/telemetry-iframe-outlook.html?sts=1428265276298&amp;sessionid=a6bb9e7b-7c98-4b82-bb1b-da484ef100e2&amp;hostproperty=outlook&amp;origin=https%3A%2F%2Fdub131.mail.live.com&amp;dynamicConfig=%7B%22Data%22%3A%7B%22visitorSampling%22%3A0.001%7D%7D" width="0" height="0"></iframe></div> <iframe id="SWEiFrame" style="border: 0px none; position: absolute; top: 0px; left: 0px;" src="https://skypewebexperience.live.com/content/3-14-1804/swe-iframe.html?sts=1428265276304&amp;sessionid=a6bb9e7b-7c98-4b82-bb1b-da484ef100e2&amp;hostproperty=outlook&amp;origin=dub131.mail.live.com" width="0" height="0"></iframe>

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