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31. August 2019 um 04:00

Papikolumne: Der Züri-Guide für Väter (und alle anderen auch)

Vater zu werden und zu sein, ist ein Abenteuer. Antoine Schnegg bezeichnet sich zwar nicht als Experten auf dem Gebiet, Vater ist er trotzdem geworden. Dieses Mal gibt es eine Auflistung seiner Lieblingsorte, zu welchen er gerne mit L. hingeht.

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Bild: Der Erwachsenenfreundliche Spielplatz in Wipkingen

Warst du mit deinem Kind oder deinem Göttikind schon tausendmal im Zoo? Weisst du nicht, was du heute anstellen sollst und die Decke fällt euch auf den Kopf? Zürich ist eine wunderbare Stadt und bietet ausgezeichnete Möglichkeiten, mit deinem Kind die Zeit totzuschlagen. Hier zeige ich dir meine Lieblingsorte, welche ich gerne mit L. besuche:

1. Ihr braucht Bewegung und Beschäftigung: Die Wiesen und Spielplätze in Zürich

Als ich mit knapp 20 mit einem Freund in Wipkingen eine WG gründete und wir damals entweder von der Dachkantine, vom UG, vom Rohstofflager oder von der Tonimolkerei mitten in der Nacht heim kamen, gehörte es dazu, dass wir unsere Restenergie auf dem Spielplatz des GZ Wipkingen loswurden.

Heute hänge ich immer noch da rum. Das GZ Wipkingen hat einen wunderbaren und grossen Spielplatz, einen kleinen Bauernhof mit Schweinen (mit eigener Präsenz auf Facebook) und tolle Kurse und Aktivitäten. Dieses GZ wurde bereits 1957 gegründet und war damals eine Pionierleistung, um Kindern in der Stadt lohnenswerte Alternativen als das Spiel auf der Strasse zu bieten. Diesem Anspruch werden die GZ in Zürich immer noch gerecht, indem sie ein vielfältiges Angebot bieten, dass Kinder und Eltern in Anspruch nehmen. Einziger Wermutstropfen: Der Kaffee ist beschissen. Aber das Spheres ist ein Katzensprung über den Fluss und hat guten Kaffee.

Und wenn ihr kein Bock mehr auf Kindergeschrei habt, gibt es noch wunderschöne Wiesen und Spielplätze in Zürich. Alle kennen die Josefwiese, die wirklich schön ist. Aber seid ihr schon mal im Landenbergpark gewesen? Ein Geheimtipp von Park mit schönem Spielplatz und sogar einem eigenem Openair.

2. Ihr habt Hunger: Bei Enrico eine Pizza holen oder in die Ziegelhütte wandern

Wusstet ihr, dass der Mensch eigentlich von der Schildkröte abstammt und unsere natürliche Ernährung Pizza ist? Manchmal packt mich und L. dieses Pizzafieber und wir holen uns bei Enrico im Chianalea eine Pizza und ein Peroni und sitzen dann auf die Bäcki. Die Bäcki ist irgendwie ein magischer Ort: Hingen hier früher Junkies rum, ist es heute eine wunderbare Wiese mit wunderschönen Bäumen. Wir spielen hier Fussball und Frisbee, sändelen im Sandkasten und wenn Enrico mal wieder in Kalabrien ist, holen wir uns leckere Spaghetti im Quartierzentrum der Bäcki.

Jetzt wo der Herbst kommt, lohnt sich ein Spaziergang durch den Wald nach Schwammendingen in die Ziegelhütte (Kindertipp: vom Zoo aus geht es nur bergab). Das gute Essen in der Ziegelhütte ist immer eine tolle Belohnung, nicht nur für Kinder. Und die ganze Ziegelhütte ist eigentlich ein Abenteuerspielplatz am Waldrand.

3. Ihr habt einen Kater: Wärmebad Käferberg

Klassischerweise verbringe ich den Freitag mit L. und wir unternehmen etwas zusammen. Das führt manchmal dazu, dass ich am Donnerstag sozusagen ausgiebig das Wochenende einläute und mich dann am Freitagmorgen mit einem leichten Säuseln im Kopf widerfinde. Wir wohnen in der Nähe des Wärmebads Käferberg, ein Schwimmbecken mit Aussicht über Zürich, das immer 32-34 Grad warm ist. Also Spa-Feeling zu Stadtbadpreisen.

Nach dem Bad auf dem Käferberg war L. als kleines Baby immer so müde, dass er immer gleich drei Stunden Siesta machte. Ich tat es ihm gleich. Und durch das warme Wasser war mein Kater dann verschwunden. Diese Badeoption ist übrigens genial im Winter oder lässt sich mit einem Spaziergang durch den Käferberger Stadtwald kombinieren.

4. Ihr wollt Kultur: Toni und Glaskuppeln

Neben Speki im Sommer gibt es in Zürich tolle Aktivitäten, welche auch für uns Eltern kulturell etwas bereichernd sind. Ich war mit L. schon in der Photobastei, in allen grossen Museen und auch schon in Galerien. Aber was ich bin heute am besten fand, war das Toni-Areal. Und zwar nicht unbedingt wegen dem Museum für Gestaltung, sondern viel mehr wegen dem Toni-Gebäude, dessen Gänge sich labyrinthartig durch das Innere schlängeln, in welche wir uns mit Vergnügen verirren. Zum Glück gibt es gefühlt an jeder Ecke ein Café oder Bistro.

Manchmal muss es aber kein Kunstmuseum sein und man möchte einfach durch einen schönen Ort schlendern. Der Stadtgarten oder der botanische Garten sind schöne Orte, die die Seele im hektischen Kinderalltag zu beruhigen vermögen. Beide eignen sich auch für Aufwärmung im Winter, da in ihren Glaskuppeln gemütliches, sub-tropisches Klima herrscht.

5. Ihr mögt Tiere: Der Zoo ist eben schon noch cool

Klar, es gibt in den GZ oft auch kleine Streichelzoos und der Eintritt im Zoo ist teuer. Aber ich oute mich, ich bin Besitzer einer Zoo-Jahreskarte. Als ich letztens mal wieder mit L. in die Masoala-Halle ging, stand am Eingang: «Die roten Varis dürfen unter keinen Umständen berührt werden!» Was zur Hölle ist ein Vari? Wir öffneten die Tür zur Halle und in allen Bäumen hingen kleine Äffchen mit rotem Fell die uns anglotzten. Und die Chicken Nuggets finden wir beide ziemlich geil.

Zürich ist eine wunderschöne Stadt und sie macht auch mit Kindern riesig Spass. Ich bin gespannt zu lesen, was eure Lieblingsorten mit Kindern sind.

Antoine Schnegg
Antoine Schnegg ist 34 Jahre alt und arbeitet als Bürogummi in Zürich. Mit seiner Partnerin und seinem Sohn, der 2017 auf die Welt kam, wohnt er in Wipkingen. Beide Elternteile arbeiten 80-Stellenprozent. Für Tsüri.ch berichtet er als freier Kolumnist aus seinem Leben als Familienvater.

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