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4. Mai 2015 um 19:58

Wer macht schon Ferien in Zürich?

Die Jugendherberge im Interview



Die Zürcher Jugendherberge kennen die meisten Bewohner der Stadt nur als Bushaltestelle der Nummer 72 – viele Leute verlieren sich nicht in diesen Winkel Wollishofens. Ausserdem stellt sich die Frage, weshalb man in einer so teuren Stadt wie Zürich überhaupt Ferien machen sollte. Journalist Laszlo Schneider hat mit Christian Meixner, dem Leiter der «Jugi» Wollishofen, gesprochen.

Die Jugi befindet sich eher am Stadtrand als im Zentrum. Macht sie das nicht unattraktiv? Meixner: Ganz und gar nicht. Die Jugi befindet sich in unmittelbarer Nähe zum See. Ausserdem ist das Kulturangebot mit der Roten Fabrik in Gehdistanz sehr attraktiv. Natürlich befinden wir uns nicht direkt im Zentrum, aber Zürich ist für seinen guten öffentlichen Verkehr bekannt.

Es gibt mittlerweile preiswerte Alternativen – ich spreche beispielsweise Airbnb an. Wieso lohnt sich der Besuch in der Jugendherberge trotzdem? Jede Herberge der Welt ist authentisch. Viele Reisende mögen den Charme des Rucksack-Tourismus, den Kontakt mit den anderen Gästen. Das ist in den Jugis einmalig.

Wir müssen natürlich über die hohen Preise in der Schweiz, ganz speziell in Zürich reden. Das schreckt die Leute schon ab, oder? Natürlich, da können wir keinen Hehl draus machen. An die Preise müssen auch wir uns anpassen. Wir bieten einen enorm hohen Standard, eine gute Infrastruktur und hohen Service.

Trotzdem hört man von vielen Touristen, dass sie eine Reise in die Schweiz aufgrund der Preise vermeiden. Das stimmt nur bedingt. Wir stehen nicht für das luxuriöse Zürich, sondern vielmehr als Begegnungsraum und Ausgangspunkt für eine Erkundung der Stadt.

Und was empfehlen Sie Ihnen? Besonders amerikanische Touristen sind sich Altstädte nicht besonders gewohnt. Deswegen schlage ich oft einen Gang entlang der Limmat vor. Danach kommen aber natürlich die klassischen Sehenswürdigkeiten wie das Grossmünster oder der Uetliberg. Verglichen mit der Grösse der Stadt bietet Zürich natürlich auch eine ausserordentliche Dichte an Museen. Nicht zu vergessen ist auch das Nachtleben.

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Welche Clubs empfehlen Sie den Touristen? Das kommt ganz auf den Geschmack der Gäste an. Da ist für jeden etwas dabei.

Aber mal ehrlich: Wieso sollte man Zürich besuchen? Für viele Touristen ist die Schweiz allgemein eine Traumdestination: da sind die Berge, die Seen, der hohe Grad an Organisation, die Sauber- und die Pünktlichkeit. All diese Dinge haben natürlich eine gewisse Strahlkraft.

Zürich ist aber mehr als Berge und Landschaft... Natürlich. Viele unserer Gäste sind begeistert, dass Zürich eine Art Mini-Weltstadt ist. Hier findet man alles auf kleinstem Raum. Und trotzdem ist man schnell in den Bergen oder im Grünen.

Und trotzdem lassen viele Backpacker Zürich auf ihrem Trip aus. Warum? Der Ruf eilt der Stadt natürlich etwas voraus. Die meisten lassen sich wie gesagt von den Preisen oder den Eintritten abschrecken. Die Jugi ist da eine gute Alternative und zeigt, dass es nicht überall so sein muss.

Wie fallen die Rückmeldungen aus? Durchweg positiv. Die Leute sind erstaunt über das Preis/Leistungs-Verhältnis.

Wo junge Leute zusammenkommen, wird’s tendenziell laut. Stört sie das? Überhaupt nicht. Wir feiern die Feste, wie sie fallen. Ausserdem ist es ja unser Wunsch, dass die Gäste zusammenfinden. Das ist das Konzept der Jugendherberge. Natürlich muss alles im Rahmen bleiben.

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