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Von Benjamin von Wyl

Journalist

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11. August 2017 um 12:15

Racial Profiling-Schild im Manor Letzipark – positive Wendung dank tsüri.ch

Manche Leute stört Rassismus im eigenen Unternehmen.

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Ein*e Mitarbeiter*in im Verkauf des Manor Letzipark bemerkte am Whiteboard im Lagerraum der Multimedia-Abteilung, neben offiziellen Informationen und den Arbeitsplänen, obiges Schild.

Seit dem 20. Juli scheint es da zu hängen. Neben einer Reihe von Kommafehlern wird darauf hingewiesen, Personen nordafrikanischer und georgischer (wieso explizit georgischer?) bzw. osteuropäischer Abstammung der Security zu melden.

Ein Einzelfall? Nachgefragt bei der Media Relations-Stelle von Manor Schweiz. Dort weiss man nichts von strukturellem Racial Profiling. Am Kundendienst von Manor Letzipark ebenfalls nicht. Als ich bei der öffentlichen Nummer dieser Manor-Filiale die letzten Ziffern durch 637 ersetze, werde ich direkt mit einem Ladendetektiv verbunden. Ich sage nicht, wer ich bin. Ich sage: «Im obersten Stock ist ein Nordafrikaner mit Rucksack, der sich auffällig verhält.» Sofort wird der Ladendetektiv hellhörig: «Was trägt er für Kleider?» Fair enough: Ich hab auch «auffällig» gesagt. Jetzt nenne ich meinen Namen und wie ich mit ihm in Telefonkontakt kam. «Aber ich bin ja selber nordafrikanischer Abstammung!», entgegnet er. Der Ladendetektiv ist sofort bereit, das entsprechende Schild zu suchen.

Als es gefunden ist, telefoniere ich mit Erhard Häberling, Regionalleiter Sicherheit. Er ist überrascht und beinahe empört, dass ein entsprechendes Schild ausgehängt wird: «Die Diebstähle, die wir erleben, rechtfertigen eine solche Generalisierung nicht.» Auch bekümmert um die internen Kompetenzüberschreitungen, bringt er in Erfahrung, wer das Racial Profiling-Schild ausgehängt hat. Nach wenigen Minuten ist klar, dass es sich um jemanden aus der Multimedia-Abteilung handelt.

Ich freue mich, dem*der Informant*in von tsüri.ch mitzuteilen, dass das Unternehmen vorbildlich reagiert hat. Leider muss ich auch mitteilen, dass unbefugte Mitarbeitende bereit sind, aus rassistischer Überzeugung ihre Kompetenzen zu überschreiten. Manche Leute stört Rassismus im eigenen Unternehmen. Manche Leute sind Rassist*innen.

Kommt garantiert ohne Rassismus aus: das Tsüri-Mail

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