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Von Adelina Gashi

Redaktorin

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10. Oktober 2019 um 04:00

Yvonne Bürgin (CVP) im Klima-Check

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Yvonne Bürgin (CVP) plädiert für «eine Kombination von Ökologie und Ökonomie.» Bild: Charles Schnyder von Wartensee

Vertreter*innen fast aller grossen Parteien präsentierten am Freitag, 27. September im Rahmen der Veranstaltung «Eine zielführende Klimapolitik: Mission Impossible?» ihre geplanten Massnahmen, um den CO2-Austoss zu minimieren und den Klimawandel zu bekämpfen. Im fünften und letzten Klima-Check: Yvonne Bürgin. Zürcher Kantonsrätin der CVP.

Organisiert wurde der Anlass von Josephine Herzig, die Senior Consultant bei BSD Consulting ist und im Bereich Nachhaltigkeitskommunikation arbeitet. Im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen wollte sie von den Zürcher Politiker*innen wissen, wie sie’s mit der Klimapolitik haben und hat deshalb Kandidierende der SP, FDP, Grüne, glp und CVP zur Podiumsdiskussion eingeladen. Professor Dr. Andreas Fischlin und Professor Dr. Irmi Seidl sassen den Kandidierenden am Expert*innen-Desk gegenüber und überprüften die Vorhaben auf ihre Machbarkeit.

Eingeladen waren:

Fabian Molina, SP-Nationalrat

Beat Walti, FDP-Nationalrat

Marionna Schlatter, Grüne-Kantonsrätin in Zürich

Corina Gredig, glp-Kantonsrätin in Zürich

Yvonne Bürgin, CVP-Kantonsrätin in Zürich

Den Abend moderierte Christoph Keller, der freischaffender Reporter ist.

Wir waren vor Ort, haben uns angeschaut, wie gut sich die Kandidierenden geschlagen haben und stellen euch in den kommenden Tagen ihre Positionen in Sachen Klimafragen vor. Heute gendet die Serie mit der CVP-Kantonsrätin Yvonne Bürgin.

Eine bezahlbare Ökologie

Yvonne Bürgin ist durch und durch CVP. «Clever-Verlässlich-Pragmatisch», lautet einer ihrer Wahlsprüche, der auf ihren Plakaten steht. Die Zürcher Kantonsrätin will nämlich am 20. Oktober 2019 in den Nationalrat. Für eine «starke Mitte» wolle sie sich einsetzten. Denn von der Rechts-Links-Politik halte sie nichts – das blockiere die Schweiz bloss.

«Eine Kombination von Ökologie und Ökonomie ist anzustreben», steht auf Yvonne Bürgins Website zu den Themen Energie und Umwelt. Was sie genau damit meine und warum ihr dieser Satz so wichtig sei, wollte Moderator Christoph Keller zu Beginn von ihr wissen. «Die Ökologie ist wichtig, aber man darf die Ökonomie dabei nicht aus den Augen verlieren, denn es muss bezahlbar bleiben auch für die Bürgerinnen und Bürger, die nicht so viel Geld haben, auch für den Mittelstand. Und das kriegt man hin, das ist möglich und mir sehr wichtig», erwiderte Bürgin daraufhin.

Angesprochen auf die drei Punkte beziehungsweise Massnahmen, die Bürgin als Nationalrätin vorantreiben würde, wenn sie es nach Bern schafft, erklärte sie, dass sie, ähnlich wie Beat Walti der FDP, auf ein ausgebauteres Gebäudeprogramm setze. Man müsse stärkere Vorgaben schaffen, was CO2-Austoss und Energieverbrauch angehe und gleichzeitig Anreize, wie Steuererleichterung, setzen. Dies sei möglich durch einen konsequenteren Umstieg auf erneuerbare Energien.

Wir wollen auf Nettonull kommen bis 2050, alles andere ist nicht realistisch.

Yvonne Bürgin, CVP

Zu wenig Redezeit

«In einem zweiten Punkt würde ich mich für ein richtiges CO2-Gesetz einsetzen. Die Kantone sind da noch zu langsam unterwegs. Aber wenn der Bund da etwas schneller voran machen würde, würden die Kantone sicher nachziehen», sagte Bürgin zu ihrer zweiten Massnahme. Als Drittes nannte Kantonsrätin Bürgin die Stärkung der Eigenverantwortung über das «eigene Portemonnaie» und sprach sich damit für Lenkungsabgaben aus: «Wer weniger CO2 generiert, wer weniger fliegt zum Beispiel, soll das Geld zurückerhalten. Das ist wirksam bei der Bevölkerung und bei der Wirtschaft.»

Als die Politiker*innen sich zu den Nettonullzielen äussern sollten, gingen die Meinungen stark auseinander. Während Marionna Schlatter (Grüne) und Fabian Molina (SP), für Nettonull bis 2030 plädierten, forderte Bürgin mehr Zeit: «Wir wollen auf Nettonull kommen bis 2050, alles andere ist nicht realistisch.» Schliesslich sei es nicht möglich, innerhalb von 10 Jahren gleichzeitig aus der Atomkraft auszusteigen und in erneuerbare Energien zu investieren.

Auch das Expert*innen-Desk hielt 2030 für ein sehr sportliches Ziel.

Yvonne Bürgin fehlte die Redezeit. Während Molina sich keine Chance entgehen liess, nach dem Mikrophon zu greifen, um seinen Kolleg*innen zu widersprechen oder auch ab und an beizupflichten, fiel es Bürgin schwer, für ihre Redezeit einzustehen. In der Abschlussabstimmung landete sie auf dem letzten Platz bei der Frage, wen das Publikum ins Bundesparlament wählen würde. Trotzdem liess es sich Bürgin nicht nehmen, im Anschluss mit ihren Podiumskolleg*innen auf ein Feierabendbier zu gehen.

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