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21. September 2021 um 12:00

David Weber: «Wir müssen uns an den Menschen orientieren»

In der ersten Folge des Podcast «Arbeiten für Zürich» stellt sich David Weber, der Leiter des Smart City Teams den Fragen. Wie ist es, Zürich smart zu machen? Und wie ist es, für die Stadt zur arbeiten?

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Die Stadt Zürich erreichte 2020 den dritten Platz des weltweiten Smart City Index*. Seit Anfang 2020 leitet David Weber das Team Smart City der Stadt Zürich. Zur Stadtverwaltung kam der Historiker und Ökonom eher durch Zufall. Nach seinem Studium startete er seine Karriere bei einer Bank, wechselte aber schon bald zur Stadtentwicklung von Zürich, wo er sich zuerst als Praktikant, später als Projektleiter engagierte und heute Smart City leitet. Wer in seinem Team mitarbeitet, setzt sich gern für die Stadt Zürich ein und hat einen ausgeprägten Willen, etwas zu verändern.

Auf die Frage, was ihm an seiner Arbeit besonders gefällt, meint er: «Die Sinnhaftigkeit meines Tuns und der Arbeitsinhalt waren mir immer wichtig. Mir ist es ein grosses Anliegen, am Ende des Tages sagen zu können, ich habe etwas für die Stadt, für die Menschen, die darin leben, getan. Er schätzt vor allem die Zusammenarbeit in der Stadtverwaltung, den Austausch mit den verschiedenen Akteur/innen aus Wissenschaft, Start-ups und der Privatwirtschaft in ganz unterschiedlichen Projekten sowie die Freiheit und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.

Smarte Verwaltung, intelligente Stadt

In den laufenden Projekten von Smart City geht es zunächst darum, dass sich die Stadtverwaltung weiterentwickelt, dass sie die digitale Transformation gut nutzt und über klare Prozesse verfügt. Die Organisation soll so aufgestellt sein, dass sie auf Herausforderungen rasch reagieren kann. Zugleich soll aber auch den Bedürfnissen der Bevölkerung vermehrt Rechnung getragen werden.

So wurde im Herbst 2020 ein Pilotprojekt über ein partizipatives Budget der Bevölkerung gestartet, wo man als Quartierbewohner/in über Projekte entscheiden kann, die im Quartier umgesetzt werden sollen. Zudem wurde eine Kampagne lanciert, bei der die Bevölkerung aufgerufen wird, Ideen, die verwirklicht werden sollen, zu melden.

Auf Technologie und Werte setzen

Da die Bevölkerung der Stadt Zürich in den nächsten zehn Jahren weiterwachsen wird, gehört zu den zentralen Herausforderungen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Verdichtung heisst das Stichwort. Zur Strategie gehört aber auch, gleichzeitig die Lebensqualität zu erhöhen, mit wenig Verkehr und viel Grün in den Quartieren. Beim Smart-City-Diskurs geht es laut David Weber aber nicht nur um Technologie, sondern auch um transparente Prozesse und Werte.

«Die Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, welche Daten wir sammeln und warum», erklärt er und ergänzt: «Wir müssen uns an den Menschen orientieren, nicht nur an der Technologie.» Angesprochen auf seine Vision der Stadt Zürich in Zukunft meint er: «Es wird sicher eine dichtere Stadt werden. Mir sind aber vor allem die zugrundeliegenden Werte der Bevölkerung wichtig, dass wir eine soziale Stadt bleiben und noch nachhaltiger werden.»

*Smart City steht für ganzheitliche Entwicklungskonzepte mit dem Ziel, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozialer zu gestalten. Beim Konzept von «Smart City» der Stadt Zürich geht es darum, neue Technologien und Methoden einzusetzen, um das Stadtleben und die Bevölkerung besser zu verstehen und darauf basierend den Bedürfnissen und Wünschen entsprechend optimierte Angebote und Dienstleistungen entwickeln und anbieten zu können. Ein Beispiel ist etwa, mit neuen Sensoren den Verkehr besser zu verstehen und lenken zu können.
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