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25. Januar 2016 um 11:34

Wie wird man eigentlich Privatdetektivin?

Züri-Krimi »Auf glühendem Eis«



Ich treffe Enitta Carigiet (23) vor dem Globus zu Glühwein und Fondue-Hotdogs. Sie gehört zur wachsenden Anzahl von Privatermittlern in der Stadt Zürich. Flankiert wird sie von einem schwarzen Jack Russel Terrier, der mich auf Dauer des Gesprächs nicht aus den Augen lässt. Enitta selbst scheint es kaum erwarten können, dass der Glühwein endlich auf Trinktemperatur abkühlt.

Wie man hört, machst du dich bald auf die Jagd nach der sagenumwobenen Zorilla-Rose? Enitta Carigiet: Mach ich das? Da scheinst du mehr zu wissen als ich ...

Heuer haben wir einen Rekordwinter. Der See ist gefroren, der Verkehr stockt, Tageslicht ist rar. Magst du diese Jahreszeit? An die Kälte hab ich mich schon als Kind gewöhnt, damals in Davos. Mir gefällt, dass unsere hektische City etwas entschleunigt wird. Nur auf der Strasse ist’s etwas mühsam.

Bist zu Velofahrerin? Oh, ja! Eine Leidenschaftliche.

Kannst du denn überhaupt Auto fahren? Können schon, aber kurz nachdem ich in Zürich ankam, hab ich meinen alten Käfer verkauft. Das ist jetzt 4 Jahre her. Seither bin ich kaum mehr hinterm Steuer gesessen.

Du wohnst schon seit vier Jahren hier? Würde man bei deinem breiten Bündnerdialekt überhaupt nicht vermuten ... Gar nicht so einfach, sich den zu bewahren – imfall!

Hast du irgendwelche Verwandte in der Stadt? Nur meine grosse Schwester Jani, aber ... das ist eine ganz andere Geschichte ... (sie genehmigt sich einen grossen Schluck).

Hast du einen Freund? Ja, und wenn du noch weiter so freche Fragen stellst, ruf ich ihn an.

War bloss ein Scherz. Wie wird man eigentlich Privatdetektivin? Wie bei jedem anderen Beruf. Frau macht eine Ausbildung und reisst sich danach den Hintern auf.

Ich meine nur weil ... naja, es gibt viele die sagen, es gäbe in Züri schon viel zu viele Schnüffler ... Wer sowas sagt, hat ja wohl noch nie mit einer Privatdetektivin zu tun gehabt.

Und dann gibt es jene, die behaupten, der Hund löse in Wirklichkeit deine Fälle. (Lacht) Na dann darf ich mich doch glücklich schätzen. Einen schlauen Sidekick kann jeder gebrauchen.

Es heisst, du hättest vor einem halben Jahr die Street Parade gerettet. War das wirklich so? Nun, ich ... also eigentlich hatte ich Hilfe. Viel Hilfe. Von äh ... meinem Hund?

Dabei wurde ein komplettes Love Mobile zerstört. Wer kam für den entstandenen Schaden auf? Wüsste ich auch gern. Aber falls dieser jemand dieses Interview liest, möchte ich ihm von Herzen danken.

Vielen wär’s lieber gewesen, du hättest den Technokarneval untergehen lassen ... Du, irgendwer schreit immer rum.

Kann man in unserer teuren Stadt gut vom Schnüffeln leben? (Beisst vorsichtig in den Hotdog und nickt vielsagend) Gut. Wirklich gut ...

Dann hast du grad genügend Aufträge? Eigentlich mehr als mir lieb ist.

Und trotzdem bist du ständig im Ausgang anzutreffen. Irgendwas sagt mir, dass du gerade das nicht vom Hörensagen weißt.

Erwischt. Dann auf neue Abenteuer. Prost! Äh ...Viva. Oder so.




Bald macht sich Enitta an ihren nächsten Fall. Wer sie dabei begleiten will, kann das ab dem 28. Januar tun, im Züri-Krimi »Auf glühendem Eis«.

Transparenz: Der Interviewer, Mike Mateescu, ist gleichzeitig der Autor des Buches und Redaktor bei Tsüri.ch

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