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9. Mai 2019 um 04:00

Wenn Laien-Schauspieler*innen mit den Profis mithalten

Am Wochenende vom 11. und 12. Mai erobern Laien die Bühne im Millers Studio. «Laien Lab» nennt sich das zweitägige Festival, an welchem vier völlig unterschiedliche, eigens erarbeitete Stücke präsentiert werden.

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Auch dieses Jahr vernetzt das Miller’s mit ihrem Laien Lab Laien und Profis aus der Theaterszene. Sieben Monate lang erarbeiteten vier Laien-Gruppen mit der Unterstützung von vier professionellen Theaterschaffenden eigenständig Stücke. Die Früchte der kunterbunten Mischung aus Thematiken und Arbeitsweisen werden am Laien Lab Festival präsentiert. Das einzigartige Aufeinandertreffen lebt von der Ergebnisoffenheit sowie Experimentierfreude.

Da dieses Jahr kein Dachthema vorgegeben wurde, sind die Themen der Stücke, umso vielseitiger: von Abwesenheit über Stille bis zur Flugpionierin Amelia Earhart. Anstatt eigenbrötlerisch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu proben, lernten sich die Gruppen bereits früh kennen und besuchten gegenseitig ihre Spiel- oder Probestätten. «Mit dem Laien Lab bringen wir Menschen zusammen, die Theater als gemeinsames Interesse haben und geben einen Impuls für ein Miteinander statt einem Nebeneinander», sagt Theaterpädagogin und Projektleiterin Aline Stäheli. Begleitet wurde jede Gruppe von einer Expertin aus Performance, Tanz und Schauspiel. Am Festival ist auch das Publikum zum gemeinsamen Austausch eingeladen, denn zu jedem Stück werden Hintergrundinformationen und der Prozess der Entstehung vermittelt.

Bereits zum dritten, damit aber auch zum letzten Mal, findet das Laien Lab statt. Mit dem nächsten Wechsel der Intendanz im Miller’s geht das Projekt zu Ende. Denn nebst dem künstlerisch vielseitigen Output und der Vernetzung, ist das Laien Lab einen Beitrag an die oft unterschätzte Laientheaterszene. Diese findet oft versteckt statt und wird kaum von den sogenannten Profis wahrgenommen. «Nicht-Profis können andere Perspektiven in das Theater miteinbringen, als Menschen, deren Lebensunterhalt davon abhängt. Das finden wir interessant und wollen in erster Linie die Begegnung zwischen diesen Perspektiven fördern, so dass beide Seiten davon profitieren», sagt Stäheli.

Das Miller’s, welches sich als lokal vernetztes Quartiertheater versteht, bot damit eine professionelle Bühne und eine Öffentlichkeit, die sonst verwehrt bleibt. Auch wenn in Zukunft das Miller’s das Laien Lab nicht weiterführen wird, bleiben die Organisator*innen weiterhin am Projekt dran und möchte auf den bestehenden Strukturen der Laienszene aufbauen. «Wir wollen weiterhin nach einer produktiven Verbindung und einem bereichernden Austausch zwischen professionellem Theater und seinem Umfeld suchen», sagt Stäheli. Es bleibt zu hoffen, dass sie den Gedanken des Laien Lab erfolgreich weiterführen werden.

Programm:

  1. Samstag, 11. Mai, 15:00 Uhr: Absurda Comica oder Herr Peter Squentz – Theater Cooltour (Hausen a. A.)
  2. Samstag, 11. Mai, 20:00 Uhr: Projekt Stille – Cie.Echolot (Zürich)
  3. Sonntag, 12. Mai, 14.00 Uhr: Ninety Nines – Szenario (Schaffhausen)
  4. Sonntag, 12. Mai, 19:00 Uhr: Off/On – ein Stück Abwesenheit – Aftertheaterhour (Urdorf)

Titelbild: zvg

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