Isabel Brun: «Ich bin die inoffizielle Pedanterieabteilung von Tsüri.ch» - Tsüri.ch #MirSindTsüri
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18. Dezember 2022 um 06:00

Tsüri-Mitarbeiterin #5, Isabel Brun: «Ich bin die inoffizielle Pedanterieabteilung von Tsüri.ch»

Im Dezember lernst du die Tsüri-Mitarbeiter:innen und ihre Geheimnisse kennen. Ein Sprachaufenthalt in Südfrankreich hat (Klima-)Redaktorin Isabel Brun indirekt zu Tsüri.ch gebracht. Hier in Zürich vermisst sie das entspannte Leben als Velofahrerin an ihrem vorherigen Wohnort, Winterthur.

Isabel Bruns geheimes Talent ist motzen, wobei so geheim sei das nicht, wie sie selber sagt. (Foto: Elio Donauer)

Was ist deine Aufgabe bei Tsüri.ch? 

Lesen, Zuhören, Schreiben, Menschen zum Reden bringen und die Stadtverwaltung zum Erklären zwingen. Ausserdem bin ich zusammen mit Seraina die inoffizielle Pedanterieabteilung von Tsüri.ch: Wir machen unsere lieben Kolleg:innen darauf aufmerksam, dass dies oder jenes falsch geschrieben oder formatiert wurde. Ein Traumjob!

Was hat dich zu Tsüri.ch gebracht?

Den Stein ins Rollen brachte Nadia Reber. Ich lernte sie 2018 bei einem Sprachaufenthalt in Südfrankreich kennen und Nadia erzählte mir von diesem neuen Onlinemagazin aus Zürich, für das sie ab und zu als freie Journalistin schrieb. Zufälligerweise suchte ich einige Monate später im Rahmen meines Kommunikation-Studiums eine Praktikumsstelle und schrieb Simon eine Mail. Meine Zukunft bei Tsüri.ch schien besiegelt. Und mit Nadia bin ich auch heute noch befreundet. Auch wenn sie mittlerweile die Branche gewechselt hat. 

Was hast du vor Tsüri.ch schon alles gemacht? 

Lustig, dass sich Menschen immer für Vergangenes interessieren. So fragte mich erst kürzlich der SVP-Fraktionschef Samuel Balsiger, welche Ausbildung ich gemacht habe, als ich alle Parteien zu der Situation von Velofahrenden in der Stadt Zürich befragte. Ich verwies ihn freundlich auf mein LinkedIn-Profil. Für dich fasse ich zusammen: Aufgewachsen in der Agglo von Luzern, schuftete ich mit 15 ein Jahr lang in einem Reitstall im Thurgau, absolvierte danach eine dreijährige Lehre als Tiermedizinische Praxisassistentin und arbeitete schliesslich in der grössten Tierklinik Luzerns. Da daraus die Erkenntnis resultierte, dass meine Zukunft nicht in der Veterinärmedizin liegt, entschied ich mich nach der Berufsmatura für ein Kommunikationsstudium. Wenige Jahre später kam auch bereits Tsüri.ch in mein Leben – oder umgekehrt.

«Zürich ohne Tsüri.ch wäre ein diskursfreier Ort, der in seinem eigenen Saft schmort.»

Isabel Brun

Dieses Thema beschäftigt in Zürich alle. Wie und wo wohnst du? 

Mit einem guten Freund auf knapp 70 Quadratmetern in Wipkingen mit Sicht auf den Prime Tower. Fun Fact: Wir wohnten bis August dieses Jahres in Winterthur und wollten gar nicht unbedingt nach Zürich. Nachdem aber eine Arbeitskollegin meines Mitbewohners, die im selben Haus wohnt, vom Auszug des Vormieter unserer jetzigen Wohnung hörte, haben wir uns spontan beworben. Und prompt die Zusage erhalten. Wie töricht es gewesen wäre, ein solches Angebot auszuschlagen. Nichtsdestotrotz vermisse ich das entspannte Leben als Velofahrerin in Winterthur. 

Was ist deiner Meinung nach der grösste Unort in Zürich? 

In Zürich gibt es eine Menge Unorte. Nur einen zu nennen, würde der Stadt nicht gerecht werden. Da wäre zum Beispiel der Hauptbahnhof, das Labyrinth Zürichs, indem sich selbst die Römer:innen die Zähne ausgebissen hätten; die Europaallee, das glatt korrigierte Gesicht der Stadt, das im Wind seine Fratzen zieht; oder der Todeskessel Albisriederplatz, der den städtischen Platzmangel auf den Punkt bringt.

Zürich ohne Tsüri.ch wäre wie…

Ein Hauptbahnhof ohne heilloses Wirrwarr, eine Europaallee ohne beissenden Wind, ein Albisriederplatz ohne Verkehrschaos: Behaglich und reibungslos. Ein diskursfreier Ort, der in seinem eigenen Saft schmort. 

Verrate uns dein geheimes Talent.

Ich kann sehr gut motzen. Wobei, so geheim ist das nicht. 

Das isch Tsüri!

Im Dezember lernst du Tag für Tag eine:n Tsüri-Mitarbeiter:in kennen: Ihr grösster Fail in der Tsüri-Karriere, die berufliche Vergangenheit, die aktuelle Wohnsituation und für welche illegalen Machenschaften, sie am ehesten verhaftet würden– im Fragebogen nehmen sie kein Blatt vor den Mund.

1. Simon Jacoby: «Ich bin stolz, dass es Tsüri.ch noch gibt»

2. Seraina Manser: «Ein Wunder, dass ich noch nie für meinen Velofahrstil gebüsst wurde»

3. Elio Donauer: «Tsüri.ch hat eine Ausstrahlung weit über den linksgrünen Kuchen hinaus»

4. Rahel Bains: «Mein Job ist super abwechslungsreich – und deshalb liebe ich ihn auch so sehr»

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