Simon Jacoby: «Ich bin stolz, dass es Tsüri.ch noch gibt» - Tsüri.ch #MirSindTsüri
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14. Dezember 2022 um 13:10

Tsüri-Mitarbeiter #1, Simon Jacoby: «Ich bin stolz, dass es Tsüri.ch noch gibt»

Im Dezember lernst du die Tsüri-Mitarbeiter:innen und ihre Geheimnisse kennen. Den Auftakt macht Tsüri-Gründungsmitglied Simon Jacoby. Weil Simon nach drei Monaten Praktikum beim Medienportal watson nicht fest angestellt wurde, hat er Tsüri.ch gegründet. Jetzt hätte er zwar gerne ab und zu weniger zu tun, findet seinen Job aber nach wie vor eine sinnvolle Beschäftigung.

Tsüri-Gründungsmitglied Simon Jacoby an der Langstrasse. (Foto: Elio Donauer)

Simon Jacoby, 33, Chefredaktor und Verleger

Was ist deine Aufgabe bei Tsüri.ch? 

Hauptsächlich zu schauen, dass genug Geld für die nächsten Löhne auf dem Konto ist. In den vergangenen Jahren sind uns so einige kreative Ideen eingefallen, wie wir Geld verdienen könnten. Knapp ist es trotzdem immer, was teilweise ganz schön belastend sein kann. Ich bin mir sicher, dass ich woanders einen einfacheren Job hätte. Ich bin mir aber auch sicher, dass unsere Arbeit wichtig ist, weil wir mit politischen Themen viele junge Menschen erreichen. Dafür lohnt es sich, Geld aufzutreiben. 

Was hat dich zu Tsüri.ch gebracht?

Plötzlich hatte ich im Sommer nichts mehr zu tun. Davor machte ich bei watson ein Praktikum, und schnöselig wie ich war, wollte ich da nach drei Monaten angestellt werden. Das hat natürlich nicht geklappt. Also überlegte ich mir eine neue Beschäftigung und skizzierte das Konzept von Tsüri.ch. Ich hätte zwar gerne etwas weniger zu tun, bin aber immer noch froh, dass ich eine sinnvolle Beschäftigung habe. 

«Wir sind gegen alle Empfehlungen mitten in der Medienkrise gestartet und haben es auf zehn Stellen geschafft. Darauf bin ich stolz!»

Simon Jacoby

Was hast du vor Tsüri.ch schon alles gemacht? 

Zuerst musste ich unendlich lange Jahre die Schulbank drücken, wie alle anderen Kinder auch. Danach versuchte ich mich als Gemeinderat in der Adliswiler Politik, studierte Politikwissenschaften, gründete eine Monatszeitschrift mit, schrieb als freier Journi für verschiedene Heftli und studierte zwei Semester an der ZHdK. Das Beste, was ich in meinem Leben gemacht habe: nach Zürich zu ziehen. 

Wenn Tsüri.ch von einem Mäzen oder einer Mäzenin unglaublich viel Geld vermacht bekommen würde. Worin würdest du es investieren? 

In die Redaktion. Mit unglaublich viel Geld könnten wir unglaublich viele Journalist:innen anstellen. Bei jedem Thema könnten wir mehr machen, hätten wir mehr Ressourcen: Politik, Gesellschaft, Umwelt, Kultur, Gleichstellung undundund. Für eine demokratische Gesellschaft ist Lokaljournalismus zentral.

Worauf bist du besonders stolz, was Tsüri.ch in den vergangenen fast acht Jahren erreicht hat? 

Das es uns immer noch gibt. Einem Branchenmagazin habe ich mal gesagt: «Überleben als Sensation». Wir sind gegen alle Empfehlungen mitten in der Medienkrise gestartet und haben es auf zehn Stellen geschafft. Darauf bin ich stolz.

Welcher Anlass von Tsüri.ch ist dir besonders gut in Erinnerung geblieben und warum? 

Die allererste Pitch-Night hatte etwas Magisches. Zusammen mit Next Zurich haben wir die Veranstaltungsreihe zu «Smart City» organisiert. Damals, im Jahr 2018 war das noch eher ein Nischenthema und ich war mir nicht sicher, ob überhaupt jemand kommen würde. Der Saal war rappelvoll, sicher 250 Leute sind gekommen. Ich war mega nervös, bekam aber richtig Spass an der Moderation. Seither ist dieses Format der sieben Redner:innen, die je sieben Minuten sprechen dürfen, mein liebstes Format.

Wenn du ohne Erklärung festgenommen werden würdest, was würden deine Freund:innen glauben, weshalb? 

Vermutlich denken sie, ich wäre an einer Demonstration in die Fänge der Polizei geraten, weil diese meinen Presseausweise nicht akzeptiert hätte.

Das isch Tsüri!

Im Dezember lernst du Tag für Tag eine:n Tsüri-Mitarbeiter:in kennen: Ihr grösster Fail in der Tsüri-Karriere, die berufliche Vergangenheit, die aktuelle Wohnsituation und für welche illegalen Machenschaften, sie am ehesten verhaftet würden– im Fragebogen nehmen sie kein Blatt vor den Mund.

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