So süchtig ist die Tsüri-Redaktion. Verrätst du uns deine Sucht? - Tsüri.ch #MirSindTsüri
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15. Oktober 2018 um 11:10

Aktualisiert 26.01.2022

So süchtig ist die Tsüri-Redaktion. Verrätst du uns deine Sucht?

Wir haben unsere Redakteur*innen anonym nach ihren Süchten befragt. Jetzt entblössen wir uns.

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Süchtig sein ist fast schon Alltag. Dieser Eindruck entsteht zumindest, wenn wir unsere Journalist*innen befragen. 90 Prozent bezeichnen sich selber als süchtig, 10 Prozent haben einen Hang zum Übermass und nur 0 Prozent sind nichts und niemandem ausgeliefert.

  1. 50% geben an, süchtig nach Internet zu sein,
  2. 50% brauchen Alkohol,
  3. 40% können nicht ohne Nikotin,
  4. je 10% müssen gamen, einkaufen, arbeiten, kiffen, Sex machen, Pornos schauen, Süsses essen,
  5. auch 10% sind süchtig nach sich Selbst.

Nach der statistischen Erhebung wurde es plötzlich persönlich. Wir haben die Tsüri-Menschen nach ihren Sucht-Anekdoten befragt. Hier die Ergebnisse.

Süchtig nach sich selbst:

«Ich bin selbstsüchtig und suche immer nach mir selbst. Und wenn ich es gefunden habe, weiss ich nicht, ob es wirklich ich selbst bin, denn wenn ich mein selbst gefunden hätte, dann wäre ich nicht mehr mich selbst.»

Die Grenzen des Trinkens:

«Ich würde es nicht als Sucht bezeichnen, aber ich finde, ich kenne meine Grenzen nicht. Wenn ich mal angefangen habe zu trinken, kann ich nicht aufhören. Ich kann im Club nicht ohne ein Getränk in der Hand tanzen. An Familien- oder Firmenfeiern bin ich oft betrunken bzw. der*die Betrunkenste. Es gibt Wochen, da trinke ich donnerstags, freitags und samstags. Ich habe total oft Blackouts oder kann mich nicht mehr an eine Party erinnern. Ich denke nicht, dass dies sehr gesund ist. Mittlerweile handhabe ich es so, dass ich mich so verabrede, dass ich nur noch 1 mal pro Woche trinke. Manchmal klappt's, manchmal nicht.»

Süchtig nach Alkohol:

«Laut offiziellen Richtlinien konsumiere ich zu viel Alkohol. Es gab eine Zeit, da übertrieb ich es wirklich. Als meine Mutter mal so nebenbei meinte, ich solle doch mal meinen Alkoholkonsum hinterfragen, habe ich es gecheckt und die Abstürze auf ein Minimum reduziert. Ich trinke jedoch noch immer etwa 1 Glas pro Tag bei Apéros, Freunden und so weiter.»

«Ich warte immer zurzeit nur darauf, bis ich unter Leuten bin oder eine Situation entsteht, in der es gesellschaftlich akzeptiert ist zu trinken. Wenn man viel unterwegs ist und einige Freund*innen hat, fällt so eine gewisse Alkoholsucht niemandem auf.»

«Oftmals habe ich das Gefühl, ich bin an Partys der*diejenige, welche*r am meisten trinkt. Gleichzeitig beschwichtige ich mich, indem ich mir sage, andere seien noch schlimmer. Mittlerweile habe ich das ein wenig besser im Griff und kann auch gut Stop sagen. Trotzdem mag ich es sehr, betrunken zu sein.»

Süchtig nach Internet:

«Wenn ich mehrere Stunden in Sitzungen stecke und nicht im Internet abhängen kann (Mails schauen, Zeitung lesen, Insta-Stories lesen), dann werde ich nervös. Ich muss immer mal wieder abchecken können, ob im Internet was Spannendes passiert, um mich konzentrieren zu können.»

«Habe ich im Ausland mal kein Internet auf dem Smartphone, erwische ich mich trotzdem ständig dabei, wie ich mein Handy rausnehme und versuche, online zu gehen.»

Süchtig nach Süssem:

«Ich brauche schon jeden Tag etwas Süsses. Einmal war ich auf einer abgelegenen Insel unterwegs und dort gibt es natürlich keine Migros, geschweige denn einen 24h-Shop. Nach dem Abendessen (Reis und Bohnen) hatte ich wie immer noch Hunger und mega Lust auf etwas Süsses. ABER ES GAB NICHTS AUF DER GANZEN INSEL! In der Nacht lag in ich in der Hängematte und träumte von Schoggiii.»

Süchtig nach Regulierungen:

«Ich merke, dass ich zu einem bestimmten Masse süchtig bin, wenn ich mir für etwas selbst Regulierungen auferlege. Also nur drei Kaffee pro Tag (und ohne bekomme ich Kopfschmerzen), nur an bestimmten Wochentagen trinken, nur zu bestimmten Zeiten rauchen, zu bestimmten Zeiten gar kein Internet. Ich versuche, mich in dem Sinne selbst vor einer Sucht zu schützen, weil sie sonst (noch mehr) da wäre, wenn ich der Konsumation ohne Grenzen nachgehen würde.»

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