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17. Mai 2021 um 07:41

Jetzt eine Stiftung – und bald eine Community?

Es gibt Viele, die etwas gegen den Klimawandel tun wollen. Es gibt auch Viele, die konkrete Ideen haben, was gegen den Klimawandel getan werden könnte, aber wenig Mittel und keine Bühne dafür haben. Genau hier soll Clima Now ins Spiel kommen.

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Klimaprojekte im Spotlight von Clima Now (Bild: zvg)

«Unsere Erde ist unser Erbe. Und unsere Zukunft.» Oder: «Die Erderwärmung bedroht das Leben unserer Kinder und Grosskinder. Sie muss gestoppt werden. Packen wir es an.» So unmissverständlich, wie Clima Now auf der eigenen Website formuliert, so unmissverständlich ist das Ziel der Stiftung: Mithelfen, die Klimakrise zu überwinden.

Die Frage nach dem «Was?» ist also geklärt. Die Frage aber, «Wie?» dies geschehen soll, war eine, über die die Gründer von Clima Now ausführlich diskutiert haben. Keine einfache Aufgabe, wenn man bedenkt, dass unzählige Organisationen in der Schweiz und auf der Welt ihren Beitrag leisten. Was aber Andere tun, spielte in den Überlegungen zur Gründung zumindest vorerst eine untergeordnete Rolle. Oder, wie Geschäftsführerin Nathalie Moral ausdrückt. «Wir haben nicht einfach nach einer Lücke gesucht. Wir wollen keinen Alleingang. Wir möchten gemeinsam und systematisch vorgehen, mit allen, die sich im Kampf gegen den Klimawandel engagieren. Nur so erreichen wir relevante Veränderungen. »

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Geschäftsführerin Nathalie Moral: «Wir sagen von uns, wir sind unerschrocken, menschlich und durchdacht.» (Bild: zvg)

Letztere Aussage beschreibt sehr treffend, was Clima Now bewirken will. Wieder Nathalie Moral: «Wir wollen Brücken schlagen, verschiedene Akteure zusammenbringen, ein Bindeglied sein. Es gibt Menschen, die Geld haben aber keine Projekte und es gibt Menschen, die Ideen und Projekte haben aber kein Geld. Diese möchten wir vernetzen.»

Über bisher wenig bekannte Themen sprechen

Clima Now finanziert Lösungen, bietet ihnen eine Bühne und demokratisiert sie. Grob zusammengefasst sollen die Projekte und Start-Ups zwei Ziele verfolgen: Einerseits geht es um Projekte, die Treibhausgasemissionen senken sowie die Absorption von Treibhausgasen fördern will, andererseits um solche, die den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben.

Die Frage nach dem «Wie?» ist zwar somit noch nicht vollends geklärt, aber in konkrete Bahnen gelenkt. Noch konkreter soll es ab Juni werden. In Kooperation mit dem WWF sucht man im Rahmen der «Clima Now Spotlight Edition 2021» nach Projekten und Ideen aus der Community, die dann präsentiert werden und über die man mittels Public Voting seine Meinung kundtun kann.

Es sind Persönlichkeiten, die dazu stehen, was sie tun.

Nathalie Moral

Eine Abstimmung über verschiedene Projekte zeigt, wohin sich die erst kürzlich gegründete Stiftung dereinst entwickeln soll. «Meinungen aus allen Richtungen dürfen und sollen einfliessen. Die präsentieren wir dann der Öffentlichkeit», so Moral. «Wir wollen nicht wie eine klassische Stiftung agieren, sondern zu einer Community werden. Eine Community für Alle, unabhängig von Kontostand, Generation oder Herkunft. Eine Community, in der Ideen entstehen, zusammen weitergedacht und in die Tat umgesetzt werden. So beginnt man hoffentlich auch über Themen zu sprechen, die bisher noch wenig bekannt waren.»

Unerschrocken, menschlich und durchdacht

«Community.» Moral sagt dieses Wort oft. Man spürt förmlich, dass Clima Now viel mehr machen will, als «nur» Spendengelder zu sammeln und diese zu verteilen. Als Ziel nennt sie nicht eine Spendensumme, sondern eine Anzahl Menschen, die einst in der Bewegung mitmachen sollen. 100 000. Aus der Luft gegriffen ist die Zahl natürlich nicht. 100 000 Menschen für eine Idee zu gewinnen – gerade in der Schweiz eine bedeutende Zahl. Inwiefern Clima Now politisch aktiv wird, lässt Moral offen.

Clima Now
Unsere Erde ist unser Erbe. Und unsere Zukunft. Packen wir es an! Clima Now mobilisiert schlafendes Kapital, finanziert Klimalösungen, bietet diesen eine Bühne und demokratisiert den Entscheidungsprozess mit der Community. Dabei fliesst jeder Franken zu 100% direkt in die Klimaprojekte. Wir finanzieren Lösungen in den drei Bereichen:  Reduktion von Treibhausgas-Emissionen, Absorption von Treibhausgasen, gesellschaftlicher und politischer Wandel für mehr Klimaschutz. Zur Webseite von Clima Now.

«Eine Bewegung von 100 000 Personen, die mitmacht, abstimmt, Ideen einbringt, diskutiert, natürlich auch spendet – das wünschen wir uns.» Eine Bewegung also, die viel Rückhalt geniesst und sich so mehr Gehör verschaffen kann. Schliesslich ist es ein Ziel von Clima Now, dass der Klimaschutz zuoberst auf die Prioritätenliste aller rutschen soll. Politik, Wirtschaft und allgemein in der Gesellschaft bei jedem einzelnen.

Was wiederum die Frage nach dem «Wie?» nach sich zieht. «Wir sagen von uns, wir sind unerschrocken, menschlich und durchdacht», sagt Moral nach kurzer Denkpause. «Genau so wollen wir dies angehen. Wir möchten niemandem vorschreiben, wie jemand zu leben hat. Vielmehr braucht es das Bewusstsein, dass es fünf vor zwölf ist. Dass man überlegt, was man selbst oder die eigene Familie tun kann.» So handhabt es auch die Kerngruppe von Clima Now. «Niemand ist perfekt. Schauen Sie: Bei uns gibt es Menschen, die das Commitment abgegeben haben, fortan aufs Fliegen zu verzichten. Andere haben aber eine Familie im Ausland. Nie mehr zu fliegen, würde heissen, die Familie nie mehr zu sehen.» Man wolle nicht dogmatisch sein, nicht mit dem Finger auf Menschen, sondern auf Lösungen zeigen.

100% der Spendengelder in Projekte

In der Kerngruppe von Clima Now sitzen keine Unbekannten. Für Moral ein Vorteil. «Es sind Persönlichkeiten, die dazu stehen, was sie tun. Das fehlt in der Schweiz oft.» Diese Persönlichkeiten sind es, die dafür sorgen, dass der Geschäftsbetrieb von Clima Now vorerst auf einige Jahre hinaus gesichert ist. Gesichert ist somit auch, dass 100% der Spendengelder direkt in Projekte fliessen, indem die operativen Kosten von Clima Now vollumfänglich von den Initianten getragen werden. Die Frage nach «Wie?» ist zumindest in finanzieller Hinsicht also vollends geklärt.

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