«Häsch gwüsst?»: Wofür ist die Warnglocke in den Trams eigentlich? - Tsüri.ch #MirSindTsüri
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«Häsch gwüsst?»: Wofür ist die Warnglocke in den Trams eigentlich?

«Häsch gwüsst?» – In diesem neuen Format gehen wir verblüffenden, lustigen und aussergewöhnlichen Phänomenen in der Stadt Zürich auf den Grund. Falls dir eine Frage unter den Nägeln brennt, die wir für dich beantworten sollen, dann darfst du dich gerne bei uns melden.

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Foto: Alexis Fauvet, Unsplash

Eine Gruppe von Kindergartenkinder versammelt sich am Central vor der letzten Tür des 6er Trams. Zwei Lehrpersonen helfen den Kleinen über die hohen Treppen, um ins Tram zu steigen. Die 14 Fahrgäste gehören zu den 203 Millionen Menschen, die die VBZ durchschnittlich pro Jahr auf Schienen von A nach B fährt. 203 Millionen Fahrgäste, das ist halb so viel, wie Menschen auf dem südamerikanischen Kontinent leben. Eines der Kinder trampt aus Versehen auf die Fussglocke am Boden – und erschrickt, als die Glocke plötzlich anfängt zu läuten.

Doch: Wofür ist diese Glocke überhaupt? Daniela Tobler, Leiterin der Medienstelle VBZ erklärt: «Die Warnglocke ist für Rückwärtsfahrten durch das VBZ-Personal vorgesehen. So können andere Verkehrsteilnehmende vom rückwärtsfahrenden Tram gewarnt werden.» Rückwärtsfahren müsse das Tram beispielsweise nach einer Kollision oder auf einem Gelände.

Die Fussglocke in den städtischen Tramwagen gibt es seit 1899, also seit 122 Jahren. Das Rössli-Tram hatte noch keine solche Glocke – die Pfeife des Kutschers diente als Warnsignal. Obwohl die Glocke von den VBZ-Mitarbeitern nur in Ausnahmesituationen gebraucht wird, wird sie täglich aus Versehen – oder aus Jux – von den Fahrgästen betätigt.

Fragt man Frau Tobler, was die Glocke für die Fahrgäste bedeutet, sagt sie: «Schulkinder machen sich oft einen Spass daraus, um wiederholt zu läuten. Dies soll sie jetzt jedoch nicht dazu aufmuntern, die Glocke absichtlich zu betätigen.» Bevor sich die hinterste Tür des 6er Trams schliesst und in Richtung Zoo fährt, ertönt noch einmal die Warnglocke. Ein letztes Mal an diesem Tag.

Über welches Zürcher Phänomen wolltest du schon immer mehr wissen? Schreib deine Frage direkt an Céline.

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