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21. April 2021 um 06:00

«Häsch gwüsst?»: Das passiert mit dem Stromüberschuss der Trams

Die Stadt Zürich zählt 16 Tramlinien plus die Forchbahn, die ebenfalls auf den Tramgleisen verkehrt. Betrieben werden die Trams mit Strom. Doch was passiert eigentlich mit dem Überschuss an Strom, wenn die Trams in Zürich einen Tag lang nicht fahren?

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Foto: ewz

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, kurz ewz, beliefert rund 234'000 Kund*innen mit Strom. Zu den Kund*innen gehören sowohl Privatpersonen als auch Firmen, wie beispielsweise die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ). Doch: Wie berechnet das ewz, wie viel Strom seine Kund*innen pro Tag benötigen? Und was passiert mit dem Überschuss an Strom, wenn die Trams einen Tag lang nicht fahren? «Wir erstellen jeweils im Voraus eine Absatzprognose, also eine grobe Planung des Stromverbrauchs für ein Jahr», sagt Timur Bürki, Leiter Handel und Bewirtschaftung. Diese Prognose werde fortlaufend bis kurz vor der Lieferung überprüft und wo nötig angepasst.

Wenn nun Zürich im Schnee versinkt – wie es im Januar der Fall war – und der motorisierte Verkehr unvorhersehbar stehen bleibt, dann gibt es für ewz drei Optionen, um die Stromdifferenz auszugleichen: «Zuerst können wir die eingeplante Stromproduktion kurzfristig reduzieren. Falls uns dies nicht mehr gelingt, kann mit dem Stromüberschuss gehandelt werden. An Börsengeschäften können wir den Strom innerhalb der Schweiz oder in das angrenzende Ausland verkaufen», so Bürki weiter. Gelingt auch dies nicht, bleibt die Differenz stehen und wird ewz als Unausgeglichenheit von Swissgrid in Rechnung gestellt. Die Netzgesellschaft Swissgrid sorgt wiederum auf nationaler Ebene dafür, dass jederzeit eine ausgeglichene Energiebilanz besteht.

Kurzfristige Änderungen im Stromverbrauch werden meist durch meteorologische Einflüsse verursacht. «Im Winter bei plötzlicher Kälte oder im Sommer, wenn die Klimaanlagen hochgefahren werden, müssen wir schnell reagieren können», so Bürki. Dieselben drei Optionen – in derselben Reihenfolge, aber in umgekehrter Richtung – gelten, wenn das ewz mehr Strom als geplant benötigt.

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