Warum Tsüri.ch in der ganzen Stadt Flugzettel aufhängte - Tsüri.ch #MirSindTsüri
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11. November 2018 um 12:25

Warum Tsüri.ch in der ganzen Stadt Flugzettel aufhängte

Mitte Oktober tauchen plötzlich überall in der Stadt Flugzettel mit dem Titel «Gang-Mitglieder gesucht!» auf. Die einen haben es geahnt, jetzt decken wir es auf: Es war eine Guerilla-Aktion von Tsüri.ch.

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Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Aktion.

Was haben wir in dieser obskuren Oktobernacht gemacht?
In einer dunklen Donnerstagnacht kamen eine Handvoll Tsüri-Gangster zusammen. Sie eruierten an welchen Plätzen Flugzettel aufgehängt werden sollten, bestimmten die Routen und radelten mit Klebeband und hunderten von Flugzetteln los.

Was steht auf dem Flugzettel?
So lautete der Text auf dem Zettel:

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Das Flugblatt in Nahaufnahme.
Der Text paraphrasiert wofür Tsüri.ch einsteht. Wir wollen eine vielfältige Stadt und eine Stadt für alle, wir kämpfen für mehr Kompost und mehr Velowege. Wir behandeln Themen wie Gentrifizierung, Trottinette und trinken gerne Prosecco. Wir sind in der Stadt unterwegs: Suchen in Züri West nach Trüffeln, verschaffen uns Zugang ins Lochergut und spielen Quidditch beim Irchel.

Hat sich überhaupt jemand auf den Aushang gemeldet?
Auf den Aushang reagierten ein Dutzend Menschen. Die erste Person schrieb bereits knapp 24 Stunden, nachdem der Zettel hing. Die Mails waren sehr lustig, kreativ und nicht selten ziemlich ausführlich.
«Ich säg amig in dubio pro secco. Drum bini debi.Und bring denn no es paar fläschene mit», bot der eine an. Jemand aus Hamburg hat vom Flugblatt erfahren und jemand bot an, sich ein kleines Gangtattoo stechen zu lassen, wenn er in die Gang aufgenommen wird. Wieder andere gaben an, dass sie «guerilla-gardening machen, Plüschtiere im Ofen fotografieren und Adventskränze für ihre fordernden Mütter im Vorruhestand winden.» Ein Beweisfoto lieferten sie kurz darauf nach – nicht von den fordernden Müttern, sondern vom Plüschtier im Ofen.

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Hobbies: «Plüschtiere im Ofen fotografieren»

Warum haben wir das gemacht?
«Jetzt wollen wir noch grösser werden und suchen deshalb neue Gang-Mitglieder – zum Beispiel dich!»
Tsüri.ch ist zwar schon bekannt in der Stadt, die Webseite zählt pro Monat 30 000 Besucher*innen und der Auftaktevent des journalistischen Fokus «Sucht» besuchten rund 300 Leute. Doch es gibt genug Leute, die noch nie etwas von Tsüri.ch gehört hatten, gerade auch weil sie nicht in den sozialen Medien unterwegs sind. Solche Leute, wollten wir mit der bewährten, analogen Methode «Flugzettel» ansprechen und ihnen Tsüri.ch bekannt machen.

Was ist danach passiert?
Den Absender*innen der Mail schickten wir den Link zum Video, das die Gang bei der Aktion zeigt, aber offen lässt, wer genau dahinter steckt.

Vor zwei Tagen eröffneten wir den Mailabsendern*innen, dass es sich hierbei um eine Aktion von Tsüri.ch handelt und luden sie zu unserem Event zum Thema «Drogenpolitik» ein.
Auch an den Medien gingen die Zettel nicht spurlos vorbei. Nachdem sie eine Woche hingen, meldete sich die Redaktion von «20 Minuten» auf den Aushang. Als wir ihnen das Video schickten, reagierten sie leider nicht mehr. Ob es an unserem Gangslang im Mail lag? Vor ein paar Tagen kam schliesslich noch eine Redaktorin des «Tagesanzeigers», die auf das Flugblatt aufmerksam gemacht wurde, auf uns zu. Doch: Wir warten noch immer auf die Artikel. Schliesslich muss doch die Welt von unserer Gang erfahren!

Was hat uns das Ganze gebracht?
Die Aktion zeigt, es gibt Leute, die mit offenen Augen durch die Stadt gehen und den Aufwand nicht scheuen, ein Foto zu schiessen und eine Mail zu schreiben. Das Flugblatt ist nicht tot! Zudem kamen wir so in den Kontakt mit Leuten, die Tsüri.ch noch nicht kannten und nicht zuletzt hinterliessen wir unsere Spuren im öffentlichen Raum.

Herzlichen Dank an alle Leute, die uns auf das Flugblatt geantwortet haben, ihr seid super!

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