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Von Seraina Manser

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3. April 2020 um 13:52

Diese 5 Utopien wollen wir auch in Zürich

Autofreier Sonntag, Gratis-ÖV und Stimmrecht für Ausländer*innen – diese wahrgewordenen Utopien aus anderen Ländern und Landesteilen soll es auch in Zürich geben, finden wir.

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Begrünte Hardtürme. Ilustration: Artemisia Astolfi

Eine Utopie ist etwas, was in den Vorstellungen der Menschen existiert, aber noch nicht Wirklichkeit ist. Etwas sehr Schönes, das aber unerreichbar scheint. Andere Länder zeigen aber sehr wohl, dass sich solche «Utopien» realisieren lassen. Man darf wohl noch träumen und deshalb wünschen wir uns diese 5 Initiativen und Projekte aus anderen Ländern, Kantonen und Städten auch für Zürich.

1. Autofreier Sonntag wie in Bogotá
In der Schweiz gab es schon mal autofreie Sonntage: «Mit der Erdölkrise im Jahr 1973 wird der bis anhin billige Treibstoff teuer und knapp. Zum Energiesparen verfügt der Bundesrat 3 autofreie Sonntage»

In Kolumbiens Hauptstadt Bogotá werden sonntags zentrale Strassen für Autos gesperrt. Jeweils am ersten Donnerstag im Februar findet der «Día sin carro» statt. Seit 2001 dürfen an diesem Tag nur Busse, Taxis und Fahrzeuge mit Spezialgenehmigung unterwegs sein. In Paris werden jeden Sonntag bestimmte Strassen für den motorisierten Verkehr gesperrt. «Paris respire» heisst die 2016 lancierte Initiative.

Und in Zürich: Wie schön wäre es, am Sonntag die gesamte Innenstadt inklusive Uraniastrasse, Central und Limmatquai autofrei zu machen. Es wäre eine Art Corona-Dauerzustand. Ambulanzen, Taxis, Busse und Trams dürften natürlich noch fahren, womit wir beim nächsten Punkt wären.

2. Gratis ÖV, Luxemburg macht es vor

Seit dem 1. März sind in Luxemburg Zug, Bus und Tram für alle Benutzer*innen kostenlos, sofern sie nicht 1. Klasse fahren wollen. Wie die NZZ schreibt, ist es somit das erste Land weltweit, das gratis ÖV anbietet. In Tallinn, der Hauptstadt von Estland, können seit 2013 Personen, die in der Stadt gemeldet sind, den ÖV gratis nutzen. Das Projekt sei ein Erfolg, so haben sich Staus verringert, die Luftqualität habe sich verbessert und sogar finanziell habe sich der Schritt gelohnt: Die Steuereinnahmen sind gestiegen, weil sich mehr Personen in der Stadt angemeldet haben. Also, liebe Frau Stadtpräsidentin, wie wäre es?

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3. «Bosco Verticale» wie in Mailand

Der «Bosco Verticale», was so viel heisst wie vertikaler Wald, steht für zwei Gartenhochhäuser in Mailand. In den Pflanzentrögen vor der Fassade sind bis ins oberste Stockwerk der beiden Türme Bäume und Sträucher gepflanzt. Die Architekten des verantwortlichen Büros «Studio Boeri» sehen sich als Stadtförster*innen. Sie wollen so viele Bäume wie möglich pflanzen und somit einen Beitrag an die Lösung des globalen CO2-Problems leisten, schreibt die NZZ. Im Nachhinein den Prime- oder Renaissance-Tower bepflanzen, das könnte schwierig werden. Aber bei einem der nächsten Bauprojekte in Zürich einen «Bosco verticale zurighese» einbauen, das wäre der Hit.

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Die «vertikalen Wälder» in Mailand. Foto: Thomas Ledl / CC BY-SA.4.0

4. Ausländer*innen Stimmrecht wie in der Romandie

Rund ein Drittel der Stadtzürcher Bevölkerung sind Ausländer*innen und haben kein Stimm- und Wahlrecht. Seit Herbst 2019 setzt sich die Stadtpräsidentin Corine Mauch dafür ein, dass Ausländer*innen in den Gemeinden des Kantons abstimmen und wählen können. Dies ist in den Kantonen Freiburg, Waadt, Neuenburg und Jura bereits umgesetzt. Je nach Kanton gelten andere Bedingungen, in den meisten Fällen sind eine bestimmte Aufenthaltsdauer und Niederlassungsbewilligung erforderlich. In den Kantonen Basel-Stadt, Graubünden und Appenzell Ausserrhoden entscheiden die Gemeinden selbst, ob sie das Stimm- und Wahlrecht für Ausländer*innen einführen möchten. Und in Zürich?

Im Jahr 2013 hat die Kantonsbevölkerung eine entsprechende Volksinitiative abgelehnt. Nun folgt ein neuer Anlauf: Am 6. Januar hat das Kantonsparlament eine Behördeninitiative des Zürcher Stadtrates vorläufig unterstützt. Nun durchläuft die Idee die parlamentarischen Mühlen, bevor es anschliessend erneut zu einer Volksabstimmung käme, weil eine Änderung der Kantonsverfassung notwendig ist.

5. Legal kiffen wie in Uruguay

Der Konsum von Cannabis ist in der Schweiz grundsätzlich verboten. Wirst du beim Kiffen erwischt, kann dir immer Ordnungsbusse von 100 Franken ausgestellt werden. Der Besitz bis 10 Gramm ist nicht strafbar.
Urugay legalisierte Cannabis bereits 2013. Seit 2018 ist dort Gras sogar in Apotheken erhältlich. Auch Plantagen mit bis zu 99 Pflanzen sind erlaubt. Hier findest du eine Liste, wie es in verschiedenen Ländern gehandhabt wird. In der Schweiz sei schon länger eine Initiative geplant, ebenso Experimente für den medizinischen Gebrauch der ehemaligen Heilpflanze.

Welche Utopie haben wir vergessen? Schreibe sie in die Kommentare.

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