9. August 2019 um 05:00
Das liest die Tsüri.ch-Redaktion
Die Tsüri-Member haben gewählt und wollen in diesem Community-Fritig wissen, was die Tsüri-Redaktor*innen am Strand und in der Badi so lesen. Vom eiskalten Thriller bis zum «Kaptialismus»-Roman – das sind unsere Tipps.
1. Thriller aus dem eiskalten Norden und zwei weitere Tipps von Nadia Reber
Tsüri-Redaktorin Nadia Reber empfiehlt dir folgende drei Bücher als Unter-dem-Sonnenschirm-Lektüre:
DNA von Ysra Sigurdadottir
Eignet sich wunderbar, um im überhitzten Zug (aka Sauna) oder in der schön aufgewärmten Wohnung zu lesen. Der Thriller spielt nämlich im eiskalten Reykjavik. Für hartgesottene und ausdauernde Thriller-Fans sehr empfehlenswert; am besten nicht vor dem Schlafengehen lesen.
Ein fast perfektes Wunder von Andrea De Carlo
Dieses Buch macht Lust auf Ferien in der Provence und geht so schnell runter wie ein Raketenglace. Am besten liest es sich am Strand oder in deiner Lieblingsbadi. Im Optimalfall ist eine Gelateria in Reichweite, denn diese Geschichte macht extrem Lust auf Gelati. An alle Gourmets, Fans der französischen Sprache und Menschen, die ein wenig Kitsch vertragen: Holt euch dieses Buch.
Lila, Lila von Martin Suter
Eine Liebesgeschichte, die komplett ohne Kitsch auskommt, dafür aber mit der verzweifelten Hoffnung auf die wahre Liebe und einer grossen Lüge. Und wie allgemein bekannt ist, haben Lügen kurze Beine. Für jeden Suter-Fan ein Muss und für alle anderen auch. Macht es euch auf eurem Balkon oder in eurem Lieblingscafé gemütlich und taucht ein in das verworrene Lügengeflecht eines (Achtung Spoiler) mutmasslichen Star-Schriftstellers.
2. Zwischen Kopenhagen und Zürcher Agglo – Tipp von Redaktortin Florentina Walser
Redaktionspraktikantin Florentina Walser konnte dieses Buch kaum mehr aus den Händen legen:
Alles ausser ich von Daniel Mezger
Eine verworrene Familiengeschichte, angesiedelt zwischen Kopenhagen und der Zürcher Agglo. Darin trifft ein sehr durchschnittlicher Mittdreissiger per Zufall seine Vielleicht-Schwester, als er eine Mitfahrgelegenheit nutzt. Eine Geschichte mit offenem Ende und ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann – gerade auch wegen seiner vertrauten Schweizerischheit.
3. Ein Klassiker und ein «Kapitalismus»-Roman – Tipps von Philipp Mikhail
Philipp Mikhail liest diesen Sommer einen Klassiker und ein Buch über Überfluss:
Das wissen wir schon von Noemi Schneider
Weil Schneider auf eine zwar etwas zynische, aber lustige Art und Weise eine Gesellschaft des Überflusses beschreibt, fühlte ich mich immer wieder direkt angesprochen und konnte mich mit einigen Figuren identifizieren. Das Buch liest sich sehr einfach und eignet sich deshalb perfekt als Strand- oder Ferienlektüre.
Siddhartha von Hermann Hesse
Bücher wie dieses sollte man alle fünf bis zehn Jahre noch einmal lesen. Es eignet sich besonders für Yoga-Tourist*innen und andere Gutmenschen. Deshalb ist es heute wohl aktueller denn je. Letztendlich beschreibt es für mich das Leben und die Liebe zum Leben. Perfekt für eine paar Stunden Musse, einen Sonnenuntergang, einen Lassi... oder vielleicht doch ein Glas Weisswein?
4. Ein Dialog zwischen Wolf Haas und der Literaturbeilage von Seraina Manser
Dank eines heftigen Gewitters gelang dieses Buch in die Hände der Community-Verantwortlichen Seraina Manser:
Das Wetter vor 15 Jahren von Wolf Haas
Dieses Buch hatte ich für die Sommerferien von einer Freundin ausgeliehen. Ich kam allerdings nicht dazu, es zu lesen. Am letzten Tag der Ferien gerieten wir in ein krasses Gewitter und der ganze Rucksack inklusive ausgeliehenem Buch war durchnässt. Zurück in Zürich kaufte ich ihr ein neues Exemplar und stellte das zerknitterte in mein Bücherregal. Bis ich es diesen Sommer wieder hervornahm. Das Buch ist ein Dialog zwischen der «Literaturbeilage» und dem Buchautor Wolf Haas. Was abschreckend tönt, entuppt sich nach ein paar Seiten als höchst interessantes Stilmittel.
5. Kafka am Strand – Tipp von Severin Miszkiewicz
Severin empfiehlt uns einen Mörderschinken:
Kafka am Strand von Haruki Marukami
Der 16-jährige Kafka Tamura haut von zuhause ab. Zuflucht findet er in einer Bibliothek, wo er tagsüber aushilft und in der Nacht vom Geist der Besitzerin besucht wird. Diese lebt aber noch. Es ist nicht ihr Geist, es ist der Geist ihres jungen Ichs, das als Teenager seine Liebe verloren hat. Kafka verliebt sich in den Geist und in die Frau – obwohl sie vielleicht seine verloren gegangene Mutter sein könnte. Zeitgleich sucht der 50-jährige zurückgebliebene Nakata, der mit Katzen sprechen kann und Fische regnen lässt, nach dem «Eingangsstein». Wieso er diesen sucht und was es mit jenem auf sich hat, weiss er nicht. Murakamis Kopf ist ein Universum von komplexen und wunderschönen Gedanken. Seine Literatur ist voller tiefer Gefühle, zu Tränen rührender Sätze und verrückten Gegebenheiten. In seinen Büchern zitieren Prostituierte während eines Blowjobs locker mal Hegels Phänomenologie des Geistes.
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