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Die grössten Konsumsünden und ihre Alternativen

Ernährung, Wohnen und Mobilität – diese drei Bereiche belasten unsere Umwelt am meisten. Wir zeigen dir die grössten Konsumsünden auf und was du konkret tun kannst, um deine individuelle Belastung zu reduzieren.

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Für diesen Artikel stützten wir uns auf das Dossier von der Energieforschung Stadt Zürich. Du findest es unten am Artikel.

Fleisch essen, heizen, Autofahren – unser Dasein und Konsumieren belastet die Erde. Die gesamte Umweltbelastung eines durchschnittlichen Schweizer Haushaltes gestaltet sich wie folgt:

In dieser Auflistung schauen wir die drei grössten Faktoren Ernährung, Wohnen und Mobilität genauer an. 28 Prozent der Umweltbelastung eines Schweizer Haushaltes geht auf das Wohn-Konto, gefolgt von 27 Prozent für Ernährung und 18 Prozent für Mobilität.

Ernährung

Sofort fällt auf: Fleisch, Milch und Eier machen zusammen 44 Prozent der Umweltbelastung aus, die unsere Ernährung verursacht. Hingegen besetzen Obst, Gemüse und Getreide nur einen kleinen Anteil.

Die grössten Konsumsünden im Bereich Ernährung und ihre Alternative:

1. Sünde: Fleisch und Milchprodukte
Alternative: Indem wir den Anteil tierischer Produkte in unserer Ernährung reduzieren, können wir die Umweltbelastung massiv senken. Statt tierischer Produkte sollten wir vermehrt Gemüse, Obst und Getreide essen. Diese machen zusammen einen sehr kleinen Anteil (15 Prozent) der Umweltbelastung aus. Du musst nicht von heute auf morgen vegan werden, aber versuch doch mal ein Tag pro Woche strikt darauf zu achten, keine tierischen Produkte zu essen.

2. Sünde: Erdbeeren im Winter
Alternative: Saisonal ernähren. Eine saisonale Ernährung bedeutet, das man Produkte bevorzugt, die zur gegebenen Zeit in der näheren Umgebung im Freiland erzeugt werden können. Dadurch werden zum einen Belastungen aus dem Gewächshausanbau und zum anderen aus Transporten verringert. Die Umweltbelastungen steigen besonders stark an, wenn Produkte mit dem Flugzeug importiert werden (z.B. Spargel und Bohnen im Winter). Beziehst du das Gemüse und die Früchte von einer Gemüsekooperative, hast du Gewissheit, das sie Saison sind.

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Das Plakat von Slow Food Youth zeigt dir auf, welches Gemüse gerade in der Schweiz Saison ist.

3. Sünde: Food Waste
Alternative: Essen retten, bewusst einkaufen und gut lagern.
Ein Drittel der produzierten essbaren Güter in der Schweiz finden nie ihren Weg auf einen Teller. Allein im Haushalt verschwendet jede einzelne Person 90-135 Kilogramm pro Jahr. Pro Tag verschwendet jede*r von uns circa 320 Gramm Lebensmittel pro Tag. Das entsprich fast einer ganzen Mahlzeit.

4. Sünde: Alkohol und Kaffee
Alternative: Genussmittel sparsam konsumieren.
Getränke machen in der oben genannten Grafik 16 Prozent aus. Produktion von Wein braucht beispielsweise sehr viele Ressourcen. Auch Kaffee hat einen hohen Foodprint. Faktoren, die für den hohen Energieaufwand verantwortlich sind, sind der Transportweg, die Verarbeitung der Bohne und die Zubereitung des Kaffees. Zur Herstellung einer Kaffeetasse müssen 132 Liter Wasser aufgewendet werden und 59-100 Gramm CO2 werden ausgestossen.

Philippe Schenkel von Greenpeace Schweiz führte in seiner Präsentation an unserem Event «Perspektiven des Konsums» die Umweltbelastaung von Ernährung so aus.

Wohnen

Zum Bereich Wohnen wurde im oben genannten Bericht der direkte Energieverbrauch für Raumwärme, Warmwasser, Licht, Klimatisierung usw. erfasst. Ausserdem wurden Wasser, Abwasser und Abfallanfall betrachtet. Die Auswertungen zeigten auf, dass das grösste Potenzial für eine kleinere Umweltbelastung bei der Raumheizung liegen.

1. Sünde: Wärmeverlust
Alternative: Durch bessere Isolation und bspw. durch die Möglichkeit einer Verschärfung der gesetzlichen Anforderungen bei Gebäudesanierungen auf Minergie-Standard können die Wärmeverluste minimiert werden.

2. Sünde: Umweltschädliches Heizsystem
Alternative: Heizen mit Solarkollektoren oder durch Erdwärme. In der Stadt Zürich sind über 90 Prozent der Einwohner*innen Mieter, die leider nur einen begrenzten Einfluss auf den energetischen Gebäudestandard und die verwendete Heiztechnologie haben

Das kannst du als Mieter*in tun:

3. Sünde: Zu hohe Raumtemperatur.
Alternative: Warm anziehen statt Heizen. Im Sommer kein sehr aktuelles Thema, aber im Winter spart ein Grad tiefere Raumtemperatur schon einen beachtlichen Energieanteil ein.

4. Sünde: Zu viel Wohnfläche
Alternative: Zieh in eine WG.
Die Reduktion der Wohnfläche reduziert den Energiebedarf für Wärme fast linear. In einer WG zu wohnen belastet die Umwelt viel weniger als in allein in einer 2-Zimmerwohnung zu wohnen. Der städtische Durchschnitt liegt bei 44 Quadratmeter Wohnfläche pro Person. Die Genossenschaft Kalkbreite geht mit gutem Beispiel voran: In der Kalkbreite und dem Zollhaus, das sich gerade im Bau befindet, werden pro Person weniger als 34 Quadratmeter eingerechnet.

In der Kalkbreite stehen einer Person weniger als 34 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung.

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Mobilität

Beim Konsumbereich Mobilität wird die private Mobilität und jene mit dem öffentlichen Verkehr inklusive der notwendigen Infrastruktur erfasst. Bei der Mobilität liegt das höchste Potenzial, wenn du vollständig auf motorisierte Fortbewegungsmittel verzichtest: Der Individualverkehr mittels Auto macht den grössten Anteil an der Umweltbelastung aus.

1. Sünde: Privates Auto
Alternative: Verkauf dein Auto und benutze nur noch öffentliche Verkehrsmittel oder notfalls auch Mobility. Musst du etwas innerhalb der Stadt transportieren, kannst du das auch gut mit einem Cargobike erledigen.

2. Sünde: Zu lange Arbeitswege
Alternative: Zieh in die Nähe deines Arbeitsortes.Grosse individuelle Unterschiede gibt es nämlich bei den zurückgelegten Kilometern. Kannst du deinen Arbeitsweg zu Fuss oder mit dem Velo zurücklegen, spart das viel Energie ein.

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