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Von Lara Blatter

Co-Geschäftsleitung & Redaktorin

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21. Februar 2020 um 05:00

Die 7 urchigsten Chnellen in Zürich

Szenige Beizen schiessen wie Pilze aus dem Boden und melden teils genauso schnell wieder Konkurs an. Nicht so die Chnellen. Sie sind tief in der in der Zürcher Gastrolandschaft verwurzelt und servieren währschafte Hausfrauen*Hausmannskost.

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Der Vollautomat im Hintergrund gehört genauso zur Ausstattung wie der Zapfhahn. Bilder: Lara Blatter

Chnellen sind Plätze, die in der Zeit stehen geblieben scheinen. Laktose- oder glutenfrei ist hier nicht unbedingt verpönt, aber die Mahlzeit muss ja satt machen, oder? Und nach veganen Speisen muss man gar nicht erst fragen – eben, in der Zeit etwas stehen geblieben. So trauert die eine oder andere Wirtsfrau bestimmt auch noch den alten Zeiten nach, wo Rauchen und Essen idyllisch vereint wurden.

Ein runder Tisch – der sogenannte Stammtisch – schmückt das ansonsten sehr symmetrisch angeordnete Tischarrangement und die Einrichtung gestaltet sich urchig. Das sind die Chnellen, wie sie leiben und leben.

Vom Beizensterben spricht man eher in ländlichen Gegenden, so nicht in der Stadt. Urchige Chnellen gibt es in Zürich viele – hier unsere liebsten:

1. Das Bahnhöfli Wiedikon

Seebahnstrasse 33, 8003 Zürich / Mo-Sa 08-23.30 Uhr So 09-23.30 Uhr

Im Restaurant Bahnhof Wiedikon gibt es neben Währschaftem auch Asiatisches. Klingt vielleicht etwas komisch, aber beides schmeckt tiptop. Das Essen ist günstig und das Personal super sympathisch. Und danach riechst du wie eine Fritteuse, so soll es sein.

2. Der Aargauerhof

Hohlstrasse 43, 8004 Zürich / Mo-Fr, 07-24 Uhr Sa 8 - 24 Uhr So 11 - 24 Uhr
Wie das Bahnhöfli Wiedikon ist auch der Aargauerhof, welcher direkt an der Langstrasse liegt, von den Gebrüdern Beffa geführt. Durch die grossen Fenster kannst du dort das Langstrassentreiben beobachten und dazu deine Rösti vertilgen. Folgende Beizen laufen auch unter der Fittiche der Brüder: das Blockhus, das Gambrinus, der Hardhof, das Rheinfelder Bierhaus und das weisse Kreuz – scheint als hätten sie ein ganzes Chnellen-Imperium unter sich.

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Der Aargauerhof mit Sicht auf die Langstrasse.

3. Die Rheinfelder Bierhalle

Niederdorfstrasse 76, 8001 Zürich / Mo-So 09-24.00 Uhr

Immer voll, immer laut, immer gut. Die Rheinfelder Bierhalle ist der Klassiker schlechthin. Teile des Personals arbeiten wohl seit etwa 50 Jahren dort, was gar nicht so lange ist, bedenkt man, dass es diese Beiz schon seit 1870 gibt. Die Bierauswahl der Bierhalle ist zwar nicht grösser wie in anderen Kneipen, aber ansonsten findest du so vieles auf der Speisekarte, was das Urschweizer Herz begehrt. «Waltis Jumbo Jumbo Cordon Bleu» wird auf der Karte typografisch hervorgehoben.

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Am Stammtisch im Aargauerhof auf ein Bier.

4. Das Filfl Restaurant

Zentralstrasse 136, 8003 Zürich / Mo-Sa 08.30-23 Uhr So 12-23 Uhr

Das Filfl ist die Adresse für äthiopisches und eritreisches Essen. Ja, du liest richtig. Chnellen-Optik mit würzigerer Kost! Neben Injera kann aber nach wie vor ein Schnipo bestellt werden. Das Klientel ist sehr durchmischt; neben die frühere Stammkundschaft gesellen sich jene, die an der Küche Äthiopiens und Eritrea interessiert sind. Der Wirt umsorgt seine Kundschaft mit viel Liebe: Nach dem Essen wird oft ein Anisschnaps serviert. Er selber habe aber aufgehört mit den Gästen anzustossen, die Beiz laufe immer besser, so sei er spät abends sonst immer besoffen.

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Gutbürgerliche Küche trifft auf äthiopische und eritreische Küche. Bild: Seraina Manser

5. Der Eisenhof

Gasometerstrasse 20, 8005 Zürich / Di-Fr 9-24 Uhr Mo, Sa 18-24 Uhr

Der Kreis 5 war vor langer Zeit ein Arbeiter-und Eisenbahnquartier. Aus dieser Zeit stammt auch der Eisenhof. Nicht nur der Name, auch die Einrichtung erinnern an alte Zeiten; Eisenbahnschilder zieren die Wände. Serviert wird allerlei Schweizerisches wie Rösti, Wurstkäsesalat, Fitnessteller und Fleisch vom heissen Stein. Für letzteres ist der Eisenhof besonders populär: «Das Fohlenfilet vom heissen Stein ist ein Gedicht», schreibt eine Userin in ihrer Rezension auf Google. Wie Pferd mit Lyrik verbunden wird, musst du selber herausfinden. Sei gewappnet, dass deine Kleider nach dem heissen Stein riechen werden.

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Der Eisenhof gegenüber vom Maison Blunt.

6. Das Café Derby

Sihlfeldstrasse 85, 8004 Zürich / Mo-Fr 7-22 Uhr Sa 8-22 Uhr So 9-22 Uhr

Der Besitzer ist bekannt für seine Post- und Ansichtskartenbörse. Seit 1981 findet im Derby fast jeden Mittwoch die Sammlerbörse statt. Getauscht und gefeilscht wird nicht nur um Ansichtskarten, sondern auch unter anderem um Briefmarken, Fotos, Banknoten und Plakate.

Zum Essen: Im Café Derby wird einfache, währschafte Schweizer Küche serviert. Die Atmosphäre ist bodenständig und das Klientel ist eher Stammkundschaft-lastig, was aber nicht zurückschrecken soll, dieser Chnelle einen Besuch abzustatten.

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Die Fassade war nicht immer so blumig, der Besitzer bekämpfte Sprayereien mit Sprayerei.

7. Der Gertrudhof

Gertrudstrasse 26, 8003 Zürich / Di-Fr 11-14 Uhr und 17.30-23 Uhr Sa 17-23 Uhr So 16-22 Uhr

Sie selber behaupten «das Beizli mit dem besten Cordon Bleu der Stadt» zu sein. Die Cordon Bleu Auswahl erstreckt sich über zwei A4-Seiten, darunter sind fancy Kreationen wie das «Gorgi», der «Scharfe Sascha» oder das «Mir isch glich» zu finden. Von Trüffel über Dörrtomaten bis hin zu Feigen wird jedenfalls alles ins Fleisch gepackt. Eine hübsche Beiz, welche die Gentrifizierung im Quartier verpasst zu haben scheint. Besonders schön ist es im Gertrudhof im Sommer, da kannst du draussen sitzen und das Quartierleben beobachten.

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