Chreis Guide für den Kreis 5: Boule spielen, Falken beobachten und Seitan-Döner essen - Tsüri.ch #MirSindTsüri
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27. Mai 2021 um 10:00

Chreis Guide für den Kreis 5: Boule spielen, Falken beobachten und Seitan-Döner essen

Im Kreis 5 befindet sich die einzige Bar Zürichs, wo die Angestellten mehr Platz haben als die Gäste. Aber auch einen menschenleeren Park und ein herziges Kafi-Drive-In-Fenster stellen wir dir in diesem Chreisguide vor.

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Das Helsinki am Fusse des Primetowers. Fotos: Seraina Manser (ausser anders angegeben)

Der Kreis 5 zieht sich vom Carparkplatz am Hauptbahnhof über die Langstrasse bis hin zum Hardturm. Im Norden bildet die Limmat eine natürliche Grenze zum Kreis 10, im Süden trennt das Gleisfeld das Foifi vom Vieri. Die Musik spielt im östlichen Teil des Kreises. Im Westen, hinter dem Toni-Areal, kommt ausser Industrie, Büros und befahrenen Strassen nicht mehr viel.

Der Kreis 5 teilt sich in die beiden Quartiere Escherwyss und Gewerbeschule auf. 2020 wohnten dort 15'622 Personen. Er gehört somit zu den kleineren Kreisen, was die Einwohner:innenzahl anbelangt. 220 Verpflegungsbetriebe sind im Foifi angemeldet, einige davon stellen wir dir hier genauer vor.

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Die Pfingstweidstrasse beim Toni-Areal – ja, auch das ist Kreis 5.

Bester Kafi
Feinschmecker:innen sind im Kreis 5 am richtigen Ort. Zwischen Heinrich-, Josefstrasse und Neugasse gibt es unzählige Cafés und Restaurants.
Das Caredda an der Josefstrasse 119 scheint aus der Zeit gefallen zu sein. Das Interieur der Paninoteca und Pasticceria erinnert an die 90er in Milano. Im rechten Teil wählst du dir Cannoli, Amaretti oder Cornetti alla Crema aus, im linken Teil – den du über das Treppenhaus erreichst – bestellst du Caffè.
Willst du es hipper, dann sei dir das Jamaican Flavour an der Langstrasse 200 empfohlen. Im munzigen Café zaubert dir Ramón einen feinen Cortado, dazu gibt es, wenn du Glück hast, ein Bananenbrot von unserer ehemaligen Foodkolumnistin Cathrin Michael. Auch kannst du hier Pflanzen ersteigern. Zudem gibt es ein Drive-In-Fenster für Velofahrer:innen.

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Sicilia? No! Zurigo, Kreis Cinque.

Leckerstes Essen
Das Tsüri-Büro befand sich fast drei Jahre lang im Kreis 5, weswegen wir uns ganz klar als die Expert:innen für gutes Essen in diesem Stadtgebiet bezeichnen dürfen.

Im Damas gleich beim Röntgenplatz gibt es die besten Mezzeteller und dazu Dattel-Limonade. In der Pizzeria Rosso am Fusse des Primetowers die beste Pizza mit Sicht auf die einfahrenden Züge an der Hardbrücke. Für Moules et Frites gehst du am besten in Les Halles, wo du zwischen Velos und allerlei Deko sitzt. Im Sommer trifft sich das Tsüri-Team gerne auf einen Seitan-Döner beim Gaul.

Der beste Thai von ganz Zürich befindet sich an der Zollstrasse 56: Das Chiang Mai Thai. Entweder nimmst du das Essen mit oder geniesst es dort. Pro-Tipp: Gib Trinkgeld und schau, was passiert.

Willst du lieber etwas auf die Hand, empfehlen wir dir die vegane Dönerbude Vegitat. Ursprünglich aus Basel stammend, hat sich Vegitat auch in Zürich eine ansehliche Fanbasis angeeignet.

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Der Ort im Kreis 5 für Mezzeteller und Dattel-Limonade.

Chilligste Grünfläche
Die grösste Grünfläche des Foifi ist die Josefswiese: Boule, Volleyball, Pingpong, Slacklinen, Acro Yoga – sie wird gerne als Sportplatz oder für den Hundespaziergang genutzt. Ein Pluspunkt: Der Kiosk, wo du Wähen und Glacés von Gasparini kaufen kannst.

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Der Outdoorsportplatz mit Sicht auf Primetower und Kamin der Kehrichtverbrennungsanlage.

Eine weitere Grünfläche ist der Pfingstweidpark, der allerdings zwischen Gleisen und den riesigen Neubauten nicht unbedingt anmächelig wirkt. Meist ist er menschenleer. Die Stille wird nur ab und zu von Velofahrer:innen unterbrochen, die den Schleichweg durch den Pfingstweidpark nutzen, um schneller von der Hardbrücke zum Toni-Areal zu kommen. Manche dürften den Park vor allem wegen der Besetzung Ende Mai 2019 kennen: Damals eröffneten Aktivist:innen dort das «Gegenlager». Hier kannst du nachlesen, was es damit auf sich hatte.

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Der Beginn eines Horrorfilms – oder doch eher der Pfingstweidpark?

Nicht ein klassischer Park, aber trotzdem schön grün ist die Dachterrasse des Toni-Areals; wo früher die Toni-Molkerei ihre Joghurts machte, tummeln sich heute Studis der ZHdK und der ZHAW. Zwischen Pflanzen kannst du hier arbeiten, käfelen oder die Aussicht geniessen.

Shopping
Am einfachsten gibst du dein Geld im Viadukt aus: In den Bögen findest du allerlei (Schweizer-)Designerware und in der Markthalle feinen Käse und Gemüse. Ist dir Nachhaltigkeit wichtig, sei dir der Zero-Waste Laden «s’Foifi» empfohlen.

Shopping im Foifi ist teuer. Reicht dein Geld nicht für eine Einkaufstour in den Viaduktbögen, so empfehlen wir dir einen Besuch im Heilsarmee-Brocki bei der Hardbrücke. Das Zürcher Brockenhaus an der Neugasse hingegen ist mega hip und schön, aber eher teurer Vintage als Brocki.

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Die Viaduktbögen. (Foto: Laura Kaufmann)

(Hoch-)Kultur
Das Industriequartier trumpft mit einer grossen Auswahl an Kultur auf: Der Schiffbau, die «moderne» Spielstätte des Schauspielhauses, ist hier zu Hause, das Museum für Gestaltung, das Migros Museum und das Kino Riff Raff. Im Toni Areal gehen die Künstler:innen ein und aus. Ende Schuljahr kannst du hier jeweils die Diplomausstellungen anschauen.

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Die Treppe zum Toni-Areal.

Übrigens: Auch Yung Hurn wurde hier schon gesichtet.

Magst du eher kleinere Kulturbetriebe, dann wirf doch mal einen Blick ins sogar theater oder das Sphères an der Limmat, die kleine Schwester des Kosmos.

Zum Party machen
Wir könnten jetzt hier das Hive beschreiben, aber lieber weisen wir auf das Helsinki, das schummrige Konzertlokal in der kleinen Garage hin. Liebst du Konzerte im kleinen Rahmen, bist du bei Tom Rist sicher an der richtigen Adresse: Regelmässig spielt hier die Mike Ständer Band und jeden letzten Donnerstag im Monat schraubt Klangkünstler Bit-Tuner an den Knöpfen. Falls du ein grosses Portemonnaie hast, dann kannst du in Tickets fürs Konzertlokal Moods investieren. Falls du ein kleines hast, dann tauchst du dort einfach erst bei den Afterpartys auf.

Beste Parkbank
Natürlich könnten wir dir eine Parkbank auf der Josefswiese oder beim Turbinenplatz empfehlen. Wir greifen aber etwas tiefer in unsere Tippkiste und schlagen dir einen Abstecher auf den Carparkplatz vor. Von hier fahren Busse nach Belgrad, Budapest, Basel etc. Du kannst die Menschen beim Aufeinandertreffen oder Abschiednehmen beobachten und von Reisen in fremde Länder träumen.

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Die Bank im Wartehäuschen auf dem Carparkplatz. (Foto: Elio Donauer)

Daten im Kreis 5
Dein Date führst du in die Vineria Centrale aus. Die einzige Bar Zürichs, wo die Angestellten mehr Platz haben als ihre Gäste. Dank dem beschränkten Platz, den Italo-Schnulzen und dem Limoncello kommt ihr euch schnell näher. Danach schiesst ihr als Erinnerung an den Abend süsse Pics im Fotoautomaten beim Helsinki.

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Vier schwarz-weiss Fotos für 3 Stutz.

Für Freund:innen von romantischen Sonnenuntergängen: Fahrt mit dem Velo auf den obersten Stock des Pfingstweid-Parkhaus. Dort schaut ihr mit einem Prosecco aus der Dose zu, wie der Feuerball hinter den Industriebauten im Westen verschwindet.

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Die Aussicht vom Pfingstweid-Parkhaus gen Westen. (Foto: Elio Donauer)

Das Abgefahrenste, was du hier machen kannst!
Unsere ehemalige Redaktionspraktikantin Lara meint, «Falken beobachten beim Kamin der Verbrennungsanlage». Falls dir das zu wenig abgefahren ist, dann kannst du immer noch von der Kornhausbrücke in die Limmat springen. Das sind bestimmt etwa zehn Meter und somit nichts für Warmduscher:innen.

Das macht den Kreis 5 besonders lebenswert
Wir fragen jeweils beim Quartierverein des Kreises nach, was ihren Kreis besonders lebenswert macht. Alex Goetz, der Präsident des Quartierverein vom Kreis 5, sagt: «Der Kreis 5 ist ein sehr lebendiges und buntes Quartier und darf dank seiner vielfältigen Charakteristik (vom HB bis Zürich West) und breit gefächerten Angeboten als wahres Bijou bezeichnet werden. Neben einem umfassenden Kleingewerbe sowie einer grossen Gastro- und Kulturszene bietet der Kreis 5 vor allem auch viele sozio-kulturelle Möglichkeiten für Jung bis Alt. Mit der Josefs- oder Schützenwiese, dem Klingen- oder Pfingstweidpark und der Limmat gibt es in der immer weiter verdichteten Stadt zumindest kleine Freiräume für eine entspannte Auszeit und schöne Träumereien.»

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