Aperol aus Biergläsern und Dusche von oben – so war der Monat in der Bar Tsurigo - Tsüri.ch #MirSindTsüri
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16. August 2022 um 09:22

Aperol aus Biergläsern und Dusche von oben – so war der Monat in der Bar Tsurigo

Während einem Monat schmiss das Tsüri-Team die Bar Tsurigo im Karl der Grosse. In diesem Beitrag lassen wir den aufregenden – und auch anstrengenden – Ausflug in die Gastrowelt Revue passieren.

Einen Monat lang mixten wir im Karl der Grosse Aperol Spritz. (Foto: Ben Wiggers)

Das ganze Abenteuer startete im Juni auf Instagram: Dort hatte das Debattierhaus Karl der Grosse im Niederdorf jemanden gesucht, der während seiner Sommerpause die Räumlichkeiten übernimmt. Dazu sollte man ein kurzes Konzept mit den Nutzungsideen einreichen und eccolo qua: wir bekamen die Zusage für unsere Sommer Pop-Up Bar.


Ideen hatten wir viele, Kapazitäten weniger. Die Bar Tsurigo sollte jeweils von Donnerstag bis Freitag abends geöffnet sein. Birra Moretti, alle erdenklichen Spritz und Pizza sollten angeboten werden. Zusätzlich liessen wir eine Bar Tsurigo Linie mit Socken, T-Shirts und Caps designen. Als Rahmenprogramm hatten wir einen Sockenverkauf, ein Musikquiz, Schaumweintasting, Italo-Karaoke, die Übertragung des EM-Halbfinale der Frauen und eine Singleparty angedacht. Einen Teil davon mussten wir ad hoc streichen, da sich zeigte: Eine Bar zu schmeissen und nebenbei das Tagesgeschäft von Tsüri.ch nicht zu vernachlässigen, das ist zu viel verlangt.

Vergangenes Wochenende ging die Pop up Bar zu Ende. Hier erinnern wir uns an lustige und verstörende Momente zurück.

«Sorry, der Prosecco ist leer»

Am Freitag, 22. Juli, um 16 Uhr öffneten wir die Bar: Was gemütlich begann, endete in totaler Eskalation. Bereits um 22 Uhr war der Prosecco alle und die Eismaschine leer. Projektleiterin Ladina Cavelti schwang sich aufs Velo und begab sich auf Eiswürfeljagd im Dörfli. Die Gläser wurden so knapp, dass die Gäste ihren Aperol Spritz aus Biergläsern trinken mussten. Die Piazza vor dem Karl war so voll, wie sonst nur an der Streetparade. Das gefiel einem Bewohner des Karls gar nicht, was er in Form einer Wasserdusche zeigte – die zum Glück nur einen Sonnenschirm traf – so die Legende. Wegen des Ansturms und da das Gros der alkoholischen Getränke ausverkauft war und so spontan kein Nachschub organisiert werden konnte, sahen wir uns gezwungen, am Tag danach eine Pause einzulegen.

Am Eröffnungstag wurde die Bar regelrecht überrannt.

Das gigantische Leuchtschild

«Das gewisse Etwas fehlt noch» – stellte das Spassduo Emilio-Elio fest. Kurzerhand kaufte es auf Ricardo ein fast vier Meter langes Leuchtschild, das der ehemalige Besitzer von der Innerschweiz bis nach Zürich karrte. Einen Nachmittag lang kratzten vier fleissige Hände die alte Werbung ab. Dumm nur, dass die neue Klebefolie zu spät beziehungsweise gar nie ankam und das Schild so einfach nackt und violett leuchtend vor der Bar herumdümpelte. Vor der Abgabe des Karls mussten wir das umständliche Ding dann unbedingt wieder loswerden. Zum Glück zeigte ein Bekannter Interesse. Wir schenkten es ihm unter der Bedingung, dass er das Ungestüm eigenhändig aus dem Dörfli abtransportiert.

«Das gewisse Etwas»

«Spülmittel» – der Sommerdrink 2022


Communityverantwortliche Seraina betrieb einen Monat lang in Napoli Recherchen in der Gastroszene und behauptete als sie zurückkam, dass «dunne» zum Apéro alle Limoncello Spritz becherten. Die Schwester des Aperol Spritz, wenn man so will. Kurzerhand kürten wir das gelbliche Getränk zum Signature-Drink der Tsurigo Bar. Er wurde viel bestellt, aber meist von einer Person nicht mehr als einmal… Tagi-Redaktorin Claudia Schmid outete sich in ihrer Polemik mit dem Titel «Zürich trinkt jetzt den verhassten Limoncello als Spritz» als regelrechte Limoncello-Hasserin und erwähnte, dass man das Gesöff auch bei uns in der Bar Tsurigo bekäme. Merci für die Werbung.

«Bisch oft da?»

Am letzten Wochenende organisierte noii.ch in der Bar Tsurigo eine Singleparty: 180 Zürcher Singles waren vor Ort. Zur Bespassung gab es Speeddating, eine Fotowand mit einer Vespa und Matchshots. Das Bar-Team hatte seinen Spass beim Beobachten der Flirtversuche und wurde beim Abräumen der Tische auch mal angequatscht mit der Frage, ob das Bar-Team auch noch zu haben wäre. 

Improvisation!

Der Monat im Karl war geprägt von viel Improvisation und unglaublicher Hitze. So hat sich Praktikantin Sofie während der Schicht eine Schere bringen lassen, um ihre Hosen abzuschneiden, weil es so heiss war.

Nach der Hälfte der Zeit konnten wir das eine Bierfass nicht mehr von der Winde lösen. Auch sämtliche Zangen aus dem Werkzeugschrank und WD40 halfen uns nicht weiter. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei den Gästen entschuldigen, die statt Aperol Spritz Campari Spritz serviert bekommen haben. Wir haben unser Bestes getan.

Praktikantin Sofie verpasst ihren Hosen ein neues Design.

Vielen Dank an alle Besucher:innen das Bar-Tsurigo-Team für diesen unglaublichen Kraftakt und dem Karl für die Gastfreundschaft.

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