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Von Michael Schallschmidt

Praktikant Redaktion

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11. Oktober 2021 um 04:00

7 Zürcher Lokale, die es wegen Corona nicht mehr gibt

Seit einem Monat dürfen Gastronomiebetriebe und Clubs – unter Einhaltung der Zertifikatspflicht – ihre Tore wieder öffnen. Die vergangenen Monate haben jedoch ihre Spuren in der Branche hinterlassen. Mehrere Lokale bleiben für immer geschlossen: Ein Nachruf.

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An der Uraniastrasse 40 ist es ruhig, seit es die «Mausefalle» nicht mehr gibt (Foto: Michael Schallschmidt)

Wer in den letzten Monaten tanzen, auswärts essen oder sich einen Drink genehmigen wollte, konnte diesem Bedürfnis die meiste Zeit über keine Abhilfe leisten. Denn am 18. Dezember 2020 hiess es für Clubs, Bars und Restaurants coronabedingt zum zweiten Mal: Licht aus und Türe zu.

Für die Zürcher Gastro-Branche war dieser zweite Lockdown ein schwerer Schlag. (Wir berichteten) Unter anderem, weil der Kanton erst ab März 2021 finanzielle Unterstützung an die betroffenen Lokale leistete. Erst neun Monate später kehrte mit der ausgedehnten Zertifikatspflicht wieder Normalität ein, zumindest im Vergleich zur vorherigen Situation.

Da diejenigen, die weder genesen noch geimpft sind, seit dem heutigen Montag für ihre Corona-Tests selbst aufkommen müssen, könnte sich die Situation für die Branche erneut verändern. Bereits den Kampf mit den Schliessungen und den damit verbundenen Umsatzeinbussen überlebten nicht alle Lokale. Wir haben nachgeforscht, wo die Gläser nicht mehr klirren und die Musik verstummt ist.

Restaurant Latino

Für viele Bewohner:innen im Kreis 8 war das Latino das beliebteste italienische Restaurant. Über 30 Jahre zog das Lokal an der Seegartenstrasse Gäste aus der ganzen Stadt an. Im April 2021 hat Peter Berkemer, der Inhaber des Restaurants, entschieden das Lokal zu schliessen. Dies schreibt das Onlinemagazin Zürich Kreis 8. Was bleibt, ist das Hotel Seegarten, das Berkemer im selben Gebäude weiterhin betreibt. Das Seefeldquartier verliert mit dem Lokal einen Treffpunkt und auch einen Teil seiner kulinarischen Vielfalt.

Hiltl Club

Seit 2007 entwickelte sich der Hiltl Club in der St. Annagasse für viele Fans von Hip-Hop und Deep-House zu einem Stammlokal und machte sich einen Namen in der Zürcher Clubszene. Im April 2021 hat es sich ausgetanzt im Partylokal der vegetarischen Restaurantkette: «Schweren Herzens haben wir uns dazu entschlossen, den Hiltl Club nicht mehr aus seiner Coronapause zurückzuholen», heisst es auf der mittlerweile stillgelegten Website. Die Stadt hat damit den Verlust einers seiner bekanntesten Clubs zu beklagen.

Bronx Club

Im Jahr 2019 öffnete der Bronx Club an der Kernstrasse 60 seine Tore. Valentino, der damalige Geschäftsführer des Clubs, verfolgte ein klares Ziel: «Mit unserem Konzept möchten wir der Gay Community eine Alternative zum bestehenden Angebot bieten» sagte er damals gegenüber Gay.ch.

Der Club erwachte am 26. Juni dieses Jahres jedoch nicht mehr aus dem Corona-Schlummer und bleibt dauerhaft geschlossen. Sowohl der Kreis 4 als auch die ganze Stadt verliert damit ein schillerndes Lokal, das nicht selten DJs aus der ganzen Welt nach Zürich brachte.

Au Gratin

Es war in den Augen vieler Zürcher:innen ein Traditionslokal. Im November 2020 gab Urs Pfäffli, der Wirt des Restaurants «Au Gratin» im Angesicht der zweiten Corona-Welle das Lokal am Bahnhofplatz nach über 24 Jahren auf. Mit dieser Entscheidung wurden auch 15 Angestellte Arbeitslos. Für den Gastronom seien die verschärften Corona-Warnungen der Grund für das Aus seines Restaurants verantwortlich gewesen: «Nicht Corona, sondern der Bund zerstört die Gastronomie», sagte er gegenüber dem Blick. Das Ende des Lokals beim HB kam jedoch nicht unerwartet. Im März 2021 hätte Au Gratin nämlich ohnehin ausziehen müssen.

Newsbar

Wir bleiben gleich beim Bahnhofplatz: Auch die «Newsbar», die sich an derselben Adresse wie das Au Gartin befand bediente Ende November 2020 ihren letzten Gast, wie die Medien berichteten. Inhaber des Lokals war ebenfalls Urs Pfäffli. Damit gab der Präsident des Vereins Gastro Zürich City gleich beide seiner Lokale auf. Manch eine:r fragte sich in der Vergangenheit womöglich, wer in dieser Bar verkehrte, wo es doch vor Heineken-Merchandise nur so strotzte. Die Antwort lautet seit knapp einem Jahr: niemand mehr.

Mausefalle

Eine Abschlussparty besiegelte im Oktober 2020 das Ende des Clubs an der Uraniastrasse. Damit ging die Geschichte der Mausefalle nach knapp neun Jahren zu Ende. Farah de Tomi, Geschäftsführerin der Mausefalle, meldete aufgrund fehlender Einnahmen Konkurs an. Mit Schlagermusik und Alphüttensound zog die Mausefalle zu Spitzenzeiten bis zu 3000 Besucher:innen an, sagte de Tomi gegenüber dem Tages-Anzeiger. Darunter sei auch immer wieder die Schweizer Ski-Nationalmannschaft gewesen.

Space Monki

Der Club Sace Monki etablierte sich seit seiner Eröffnung im Jahr 2017 zu einem beliebten Lokal in der Zürcher Technoszene. Im Mai dieses Jahres gaben die Betreiber:innen dieses Technobunkers auf Facebook bekannt, ihre Tore nicht mehr zu öffnen, wie das Magazin «UBWG» berichtete.

Dies, nachdem sie sich mit dem Vermieter der Räumlichkeiten an der Limmatstrasse nicht auf eine Lösung einigen konnten, den Mietvertrag unter Berücksichtigung der Lage weiterzuführen. Der Kreis 5 und die ganze Stadt verlieren damit eine beliebte Technolocation.

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